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Easy Elektro Start - Versuch 1

 

 

Spannung, Strom und Widerstand

 

Wir bauen gleich unsere erste Versuchsanordnung zum Versuch 1 auf (siehe im Handbuch, Seite 8-9).

 

Dazu benötigen wir nachfolgende Bauteile (im Uhrzeigersinn von links nach rechts):

 

·        1 Stück Batteriefach Nr. 19,

·        3 Stück Leitleisten Nr. 2,

·        1 Stück Leitleiste   Nr. 9,

·        1 Stück Leitleiste   Nr. 3,

·        1 Stück Glühlämpchen Nr. 18,

·        1 Stück Leitleisten Nr. 3,

·        1 Stück Leitleiste   Nr. 7.

·        1 Stück Leitleisten Nr. 3.

 

Wir bauen die Schaltung zum Versuch 1 ganz professionell von links nach rechts im Uhrzeigersinn auf und verwenden dazu die Bauteile entsprechend der Reihenfolge in der obenstehenden Bauteileliste.

 

So wie wir in der westlichen Welt wie z.B. in Nord- und Südamerika und Europa von links nach rechts lesen und schreiben, lesen und bauen wir die nachfolgende Schaltung von links nach rechts im Uhrzeigersinn auf:

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Demzufolge befindet sich ganz links das Batteriefach Nr. 19 mit zwei 1,5 Volt Batterien vom Mignon AA als Energielieferant, der Physiker, Elektriker und Elektroniker sagt dazu Spannungsquelle.

 

Im vorliegenden Fall setzt sich unsere Spannungsquelle aus zwei in Serie, d.h. hintereinander in Reihe geschalteten 1,5 Volt Batterien zusammen, sodass dass sich die beiden einzelnen Batterie-Spannungen UBatt_1 und UBatt_2 wie folgt addieren: Ugesamt = UKlemmen = UBatt_1 + UBatt_2 = 1,5 V + 1,5 V = 3,0 V.

 

Dabei steht der Buchstabe „U“ für den Formelbuchstaben U der elektrischen Spannung U und der Buchstabe „V“ für die Größe der Spannung U, die man in Volt [V] misst. Demzufolge gehört zur elektrischen Spannung U der Formelbuchstabe „U“ und die Maßeinheit Volt [V].

 

Wenn man Maßeinheiten für sich allein schreibt, dann setzt man diese in eckige Klammern [V], damit keine Verwechselung mit Formelbuchstaben wie z.B. „V“ für das Volumen von geschlossenen Körpern entsteht!

 

Die elektrische Spannung U als treibende Kraft lässt sich also in Volt [V] messen!

 

Dass die elektrische Spannung U wirklich die treibende Kraft ist, physikalisch und anschaulich gesprochen, lässt sich auch beim Versuch 1 beobachten!

 

Du kannst nämlich eine der beiden 1,5 Volt Batterien vom Mignon AA durch eine schwächere, d.h. bereits energiemäßig „verbrauchte“ Batterie im Batteriefach Nr. 19 (links im obenstehenden Bild) ersetzen.

 

Welche von den zwei in Serie, d.h. hintereinander in Reihe geschalteten 1,5 Volt Batterien du gegen eine schwächere auswechselst spielt dabei keine Rolle, weil diese ja hintereinander geschaltet sind:

 

Ugesamt  = UKlemmen = UBatt_1 + UBatt_2 = 1,5 V + 1,1 V = 2,6 V L      die Glühlampe Nr. 18 leuchtet nicht mehr so hell!

 

            = UKlemmen = UBatt_1 + UBatt_2 = 1,1 V + 1,5 V = 2,6 V L

 

Aber woher weiß ich denn, welche treibende Kraft in Form der elektrischen Spannung UGlühlampe die Glühlampe Nr. 18 braucht, um richtig hell zu leuchten? Ganz einfach: anhand der Nenn-Betriebsdaten, die auf der Schraubfassung der Glühlampe aufgedruckt bzw. eingestempelt sind. Man kann aber auch ganz einfach anhand des Aufdrucks auf der Halterung der Glühlampe Nr. 18 nachschauen wie die Nenn-Betriebsdaten bezüglich der Spannung U und des Stroms I lauten, nämlich 3,2 V / 0,2 A, die übrigens auch auf Seite 4 des Handbuchs im Abschnitt „Elektrische Bauteile“ erwähnt werden!

 

So, jetzt müssen wir wieder etwas Neues hinzulernen, nämlich dass es bei der Glühlampe Nr. 18 einen elektrischen Nenn-Betriebsstrom von ILampe = 0,2 A gibt.

 

Dabei steht der Buchstabe „I“ für den Formelbuchstaben I als elektrischer Strom I, der wiederum in Ampere [A] für die elektrische Stromstärke gemessen wird. Dabei entsprechen ILampe = 0,2 A = 200 mA, sprich = 200 Milliampère = 200 * 1/1000 Ampère = 200 * 0,001 A = 200 * 1 mA = 200 mA.

 

Die Glühlampe Nr. 18 leuchtet also nur dann ganz hell, wenn die Nenn-Betriebsdaten von UNenn = 3,2 V und INenn = 0,2 A erreicht werden!

 

In der Praxis mit den beiden 1,5 Volt Batterien vom Typ „Mignon AA (IEC = LR6) in dem Batteriefach Nr. 19 werden genau diese aber nicht erreicht, weil selbst die fabrikneuen Batterien zusammen nur auf eine maximale Spannung von UBatt, ges = 2 * UBatt = 2 * 1,5 V = 3,0 V kommen! Demzufolge braucht man also keine Angst zu haben, dass die Glühlampe Nr. 18 selbst bei fabrikneuen Batterien durchbrennen könnte!

 

Damit aber die Glühlampe Nr. 18 in der Praxis einigermaßen hell leuchtet, bedarf es noch einer weiteren Bedingung! Nämlich der, dass die beiden 1,5 Volt Batterien vom Typ „Mignon AA (IEC = LR6) im Batteriefach Nr. 19 genügend Energie W, engl. „work“, d.h. elektrische Arbeit Wel = Pel * tDauer zur Verfügung stellen!

 

Was aber bedeutet der Formelbuchstabe „Pel in der Formel Arbeit Wel = Pel * tDauer?

 

Der Formelbuchstabe „P“ steht für engl. „power“, d.h. Leistung. Und der Formelbuchstabe „t“ steht für engl. „time“, d.h. Zeit t im Sinne der Zeitdauer tDauer als Maß für die verstrichene bzw. aufgewandte Zeit.

 

Diesbezüglich berechnet sich die elektrische Leistung Pel der Glühlampe Nr. 18 wie folgt:

 

Pel, Lampe = UNenn * INenn = 3,2 V * 0,2 A = 0,64 VA = 0,64 W = 0,64 * 1 000 mW = 640 mW (= Milliwatt = 1/1000 Watt)

 

Mit einer Leistungsaufnahme von Pel, Lampe = 0,64 W ist unsere Glühlampe Nr. 18 wegen der geringen Lichtausbeute und der hohen Wärmeabstrahlung nicht nur ein Energieverschwender, sondern auch eher ein kleiner Heizofen, wenn man diese mit einer modernen, hoch effizienten Licht emittierenden Leuchtdiode (LED), engl. „Light Emitting Diode“, vergleicht.

 

Wer also umwelt- und energiebewusst durch’s Leben geht, der verwendet Akkus, umgangssprachlich auch „wieder aufladbare Batterien“ genannt, die es u.a. auch als 1,2 V NiMH-Akkus vom Typ „Mignon AA“ gibt.

 

Interessant ist dabei aber nicht nur die etwas verringerte Akku-Spannung von UAkku = 1,2 V, sondern auch die Angabe der im Akku gespeicherten Ladungsträgermenge QAkku = 2 500 mAh (siehe oben rechts auf der Verpackung):

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Wenn man wissen will, nach welcher Formel sich die Ladungsträgermenge QAkku = 2 500 mAh berechnet, dann muss man sich nur die Maßeinheit [ Milliamperestunden] = [ mAh ] = [ 1/1000 Ah ] = 1/1000 [ Ah ] = 1/1000 [ 1 A * 1 h ] näher anschauen, um zu wissen, dass sich diese gemäß der

 

·        Formel QAkku = IAkku * tEndlade,

 

d.h. aus dem Produkt von Entladestrom IAkku und Entladezeit tEntkade zusammensetzt.

 

Dabei steht der Formelbuchstabe „Q“ für den lateinischen Ausdruck „Quantum“, d.h. (Ladungsträger-) Menge. Und bei den Ladungsträgern handelt es sich dabei um frei bewegliche Elektronen und deren gehäufte Ansammlung im Sinne eines Ladungsträgerüberschusses am Minuspol des Akkus sowie eines Ladungsträgermangels am Pluspol des Akkus.

 

Ferner muss man wissen, dass sich im Inneren des Akkus zwischen den Elektroden, d.h. im Elektrolyten zwischen  dem Minuspol „-“ und dem Pluspol „+“ keine Elektronen, sondern vielmehr negativ geladene Ionen (= Anionen) und positiv geladene Ionen (= Kationen) befinden.

 

Als Ionen bezeichnet man Atome oder Moleküle denen auf der äußeren Elektronenschale mindestens ein Elektron (= negativ geladenes Elementarteilchen) fehlt, sodass das Atom insgesamt positiv aufgeladen ist.

 

Als Ionen bezeichnet man aber auch Atome oder Moleküle, die auf der äußeren Elektronenschale mindestens ein Elektron zu viel haben, sodass das Atom insgesamt negativ aufgeladen ist.

 

Was aber bedeutet jetzt die im Akku gespeicherte Ladungsträgermenge QAkku = 2 500 mAh für die Glühlampe Nr. 18 hinsichtlich der Leuchtdauer (= Entladezeit tEndlade des Akkus)?

 

QAkku    = IAkku * tEndlade     

 

tEndlade  = QAkku / IAkku = QAkku / IGlühlampe = 2 500 mAh / 0,2 A = 2,5 Ah / 0,2 A = 12,5 h

 

Wie man sieht, lässt sich die Glühlampe Nr. 18 mit einem 1,2 V NiMH-Akku vom Typ „Mignon AA“ maximal bis zu 12,5 Stunden lang betreiben.

 

Wie aber sieht es aus, wenn wir statt einer insgesamt zwei in Serie, d.h. hintereinander in Reihe geschaltete 1,2 V NiMH-Akkus vom Typ „Mignon AA“ verwenden, so wie es im Batteriefach Nr. 19 vorgesehen ist? Verdoppelt sich dann die in beiden Batterien gespeicherte Ladungsmenge Qges, sodass sich auch die Leuchtdauer der Glühlampe Nr. 18 verdoppelt?

 

Jetzt wird es etwas komplizierter, da nun die (Gesamt-) Spannung der beiden in Reihe geschaltete 1,2 V NiMH-Akkus ins Spiel kommt, obwohl ja die gespeicherte Ladungsträgermenge QAkku = IAkku * tEndlade gerade nicht von der Akkuspannung abhängt:

 

Elektrische Kapazität C eines Akkus:

 

C       = Q / U     

 

U       = Q / C = Uges = UAkku1 + UAkku2       Reihenschaltung zweier Akkus!

 

          = QAkku1 / CAkku1 + QAkku2 / CAkku2  

 

Mit CAkku1 = CAkku2 und deswegen auch UAkku1 = UAkku2 folgt:

 

Uges   = UAkku1 + UAkku2 = QAkku1 / CAkku1 + QAkku2 / CAkku2 = ( QAkku1 + QAkku2 ) / CAkku1

 

          = 2 * QAkku1 / CAkku1

 

Wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob man die Formel richtig umgestellt hat, und ob man demzufolge auch richtig rechnet, der kann die sogenannten Dimensionsprobe machen:

 

[ V ] = [ Ah ] / [ F ] = [ As ] / [ s / Ω ] = [ As ] / [ s / ( V/A ) ] = [ A ] / [ A/V ) ] = [ V ] þ

 

Die Maßeinheit [F] steht für Farad zu Ehren des englischen Naturforschers und Experimentalphysikers Michael Faraday.

 

Die Maßeinheit [Ω] = [ V/A ] steht für Ohm zu Ehren des deutschen Physikers Georg Simon Ohm.

 

Wie man sieht, bestätigt die Dimensionsprobe, dass wir bis jetzt richtig gerechnet haben, sodass folgt:

 

Uges   = UAkku1 + UAkku2 = QAkku1 / CAkku1 + QAkku2 / CAkku2 = ( QAkku1 + QAkku2 ) / CAkku1

 

          = 2 * QAkku1 / CAkku1      CAkku1 = QAkku1 / UAkku1 = IAkku1 * tAkku1 / UAkku1

 

Wie man ferner sieht, verdoppelt sich die Ladungsträgermenge QAkku = QAkku1 = QAkku2 in beiden in Reihe geschalteten 1,2 V NiMH-Akkus! Und zwar unabhängig vom Strom IAkku = IAkku1 = IAkku2!

 

          = 2 * QAkku1 / ( QAkku1 / UAkku1 ) = 2 * UAkku1 = 2 * UAkku2

 

Außerdem verdoppelt sich wegen der Reihenschaltung auch die Teilspannung UAkku1 = UAkku2 zur (Gesamt-) Spannung Uges         = 2 * UAkku1 = 2 * UAkku2, während sich die Stromstärke I = ½ IAkku1 = ½ IAkku2 halbiert!

 

 

Uges    = 2 * QAkku1 / CAkku1 = 2 * IAkku1 * tAkku1 / ( QAkku1 / UAkku1 )      2 * IAkku1 * tAkku1 = Uges * ( QAkku1 / UAkku1 )  

 

tAkku1  = Uges * ( QAkku1 / UAkku1 ) / 2 * IAkku1 = ½ * Uges * ( QAkku1 / UAkku1 ) / IAkku1

 

          = UAkku1 * ( QAkku1 / UAkku1 ) / IAkku1 = QAkku1 / IAkku1 = QAkku1 / ILampe

 

          = 2 500 mAh / 0,2 A = 2,5 Ah / 0,2 A = 12,5 h þ (siehe auch weiter oben!)

 

Weil sich die beiden Teilspannungen zur Gesamtspannung verdoppeln, halbiert sich gleichzeitig die Stromstärke durch die beiden hintereinander in Reihe geschaltete 1,2 V NiMH-Akkus, sodass sich an der Leuchtdauer der Glühlampe Nr. 18 nichts ändert, sich diese nicht verdoppelt! Leider!

 

Aber es gibt einen Trost, nämlich den, dass die Glühlampe Nr. 18 nun doppelt so hell leuchtet, als wenn man diese mit nur einem 1,2 V NiMH-Akku betreiben würde! Aber das war ja von Anfang an der Fall! -

 

Für die Reihenschaltung zweier Batterien bzw. Akkus gilt allgemein:

 

Uges    = UAkku1 + UAkku2 mit IAkkus = IAkku1 = IAkku2

 

          = 1,2 V + 1,2 V = 2 * 1,2 V = 2,4 V für zwei in Reihe geschaltete 1,2 V NiMH-Akkus!

 

          = 1,5 V + 1,5 V = 2 * 1,5 V = 3,0 V für zwei in Reihe geschaltete 1,5 Volt Batterien!

 

 

Bei der obenstehenden Dimensionsprobe

 

[ V ] = [ Ah ] / [ F ] = [ As ] / [ s / Ω ] = [ As ] / [ s / ( V/A ) ] = [ A ] / [ A/V ) ] = [ V ] þ

 

tauchte u.a. erstmals die Maßeinheit [Ω] = [ V/A ] auf, die für Ohm steht und zwar zu Ehren des deutschen Physikers Georg Simon Ohm.

 

Dabei zeigt sich zwecks Umrechnung der Maßeinheit [Ω] im elektrischen Stromkreis, dass diese dem Quotienten (= Verhältnis zweier Größen im Sinne eines Bruchs) von Spannung U, gemessen in Volt [V] und dem Strom I, gemessen in Ampere [A] oder Milliampere [mA] (= 1/1000 A = 0,001 A = 1 mA) entspricht:

 

Maßeinheit [Ω] = [ V/A ]      Formel R = U / I      Ohmsches Gesetz!

 

Das Ohmsche Gesetz

 

besagt, dass sich die treibende Spannung U ins Verhältnis zum Strom I bzw. zur Stromstärke I setzen lässt und das Verhältnis (= Quotient) bei sogenannten Ohmschen Verbrauchern, d.h. elektrischen Widerständen R stets konstant, d.h. unverändert bleibt, selbst wenn sich die treibenden Spannung U verdoppelt:

 

R = U / I      für die Glühlampe Nr. 18 folgt dann

 

RLampe   = ULampe / ILampe = UBatterie1 / ILampe = 1,5 V / 0,1 A = 15 V/A = 15

 

            Wenn die Glühlampe Nr. 18 an nur einer Spannungsquelle UBatterie1 = 1,5 V betrieben wird, dann „verbraucht“ sie gemäß dem Ohmschen Gesetz nur halb so viel Strom ILampe = 0,1 A!

 

            = Ugesamt / ILampe = ( UBatterie1 + UBatterie2 ) / ILampe      UBatterie1 = UBatterie2

 

            = ( UBatterie1 + UBatterie1 ) / ILampe = 2 * UBatterie1 / ILampe = 2 * 1,5 V / 0,2 A = 3,0 V / 0,2 A = 15 Ω

 

Werfen wir in diesem Zusammenhang einen Blick in das „radio“-Praktiker-Buch „Die elektrischen Grundlagen der Radiotechnik“ von Kurt Leucht, Franzis-Verlag, 7. Auflage, Mai 1964:

 

 

 

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Wie wir inzwischen wissen (siehe oben), ist das Ohmsche Gesetz ein konstanter Quotient R, der das Teilungsverhältnis von Zähler und Nenner bzw. von Spannung und Strom angibt: R = U / I = konstant!

 

Dabei ist die Spannung U beim Quotienten R die unabhängige Variable, während der Strom I die abhängige Variable ist. Mit anderen Worten: Wenn sich die Spannung U ändert, dann reagiert der Strom I auf die Spannungsänderung U indem er sich ebenfalls im Verhältnis ändert: U      I      Quotient U / ∆I = R = konstant!

 

Demzufolge führt eine Verdoppelung der Spannung U zwangsläufig zu einer Verdoppelung des Stroms I bei gleichzeitig konstantem, d.h. unverändertem Widerstand R!

 

Da das Ohmsche Gesetz mathematisch nicht schwer und auch elektrotechnisch gut zu verstehen ist, bietet es sich an, dass wir es programmieren! [ weiterlesen ]

 

 

Aufgaben zum Ohmschen Gesetz

 

Nachdem wir das Ohmsche Gesetz „programmiert“ haben, geht es nachfolgend darum, das „Sketch“-Programm „sketch_prog_03_07.ino innerhalb der Arduino“-Entwicklungsumgebung auszuprobieren und anzuwenden. Und zwar indem wir die nachfolgenden Aufgaben lösen:

 

Aufgabe 10:   Wie groß ist die Stromstärke in einem Widerstand von 8,5 kΩ, wenn er an eine Spannung von 220 V (Steckdose) angeschlossen wird?

 

Aufgabe 11:   Wie groß ist in vorstehendem Schaltbild (Bild 7) der Widerstand R, und welchen Widerstand hat das leuchtende Glühlämpchen, wenn es die Aufschrift 4 V, 0,2 A trägt?

 

Aufgabe 12:   Ein Meßinstrument hat einen Widerstand von 96 000 Ω. Wie groß sind die Stromstärken bei a) 50 V. b) 220 V und c) 300 V?

 

Aufgabe 13:   Ein 70 m langer Nickelindraht (ρ = 0,4) liegt an einer Spannung von 220 V. Es fließt ein Strom von 1,8 A. Wie groß ist der Drahtdurchmesser?

 

 

Aufgabe 10

 

Wie groß ist die Stromstärke in einem Widerstand von 8,5 kΩ, wenn er an eine Spannung von 220 V (Steckdose) angeschlossen wird?

 

Ohmsches Gesetz R = U / I umstellen nach

 

I    = U / R

 

     = 220 V / 8,5 k = 220 V / ( 8,5 * 103 V/A ) = 220 V / 8,5 * 10-3 A = 25,88 mA25,9 mA

 

Aufbereiten für das Berechnungsprogramm liefert:

 

     = 220000 mV / ( 8500 Ω ) = = 220000 mV / 8500000 mΩ = 0,02588 A = 25,88 mA25,9 mA

 

Jetzt zeigt sich, dass das „Sketch“-Berechnungsprogramm wider Erwarten nicht mit so großen Werten im Millivolt- und Milliohm-Bereich umgehen kann, weil die Größe der Integerwerte im Programm speichermäßig begrenzt ist.

 

Wenn man aber Zähler und Nenner ganz einfach durch 1000 kürzt, dann folgt:

 

     = 220000 mV / ( 8500 Ω ) = 220000 mV / 8500000 mΩ = 220 mV / 8500 mΩ = 25,88 mA25,9 mA

 

Voilà, geht doch:

 

 

(Bild vergrößern: auf Bild klicken! Webverzeichnis | sketch_prog_03_07.ino)

 

 

Aufgabe 11

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Wie groß ist in vorstehendem Schaltbild (Bild 7) der Widerstand R, und welchen Widerstand hat das leuchtende Glühlämpchen, wenn es die Aufschrift 4 V, 0,2 A trägt?

 

Ohmsches Gesetz R = U / I

 

RWiderstand     = U / I = 4 V / 0,023 A = 4000 mV / 23 mA = 173,913 Ω174 Ω

 

RGlühlampe     = U / I = 4 V / 0,2 A = 4000 mV / 200 mA = 20000.00 mΩ = 20000 m = 20,0 Ω

 

 

(Bild vergrößern: auf Bild klicken! Webverzeichnis | sketch_prog_03_07.ino)

 

 

Aufgabe 12

 

Ein Meßinstrument hat einen Widerstand von 96 000 Ω.

Wie groß sind die Stromstärken bei a) 50 V. b) 220 V und c) 300 V?

 

Ohmsches Gesetz R = U / I

 

a)           I = U / R

 

  = 50 V / 96000 Ω = 50 V / 96 KΩ = 50 V / 96 * 10-3 = 50 V / 96 V/A * 10-3 = 50 / 96 mA

 

  = 520.83 mA521 mA = 0,521 A

 

b)             = 220 V / 96000 Ω = 220 V / 96 KΩ = 220 V / 96 * 10-3 = 220 V / 96 V/A * 10-3 = 220 / 96 mA

 

  = 2291,67 mA2,29 A

 

c)             = 300 V / 96000 Ω = 300 V / 96 KΩ = 300 V / 96 * 10-3 = 300 V / 96 V/A * 10-3 = 300 / 96 mA

 

  = 3125,00 mA3,1 A

 

 

(Bild vergrößern: auf Bild klicken! Webverzeichnis | sketch_prog_03_07.ino)

 

 

Aufgabe 13

 

Ein 70 m langer Nickelindraht (ρ = 0,4) liegt an einer Spannung von 220 V. Es fließt ein Strom von 1,8 A. Wie groß ist der Drahtdurchmesser?

 

Ohmsches Gesetz R = U / I

 

RNikelin   = U / I = 220 V / 1,8 A = 220000 mV / 1800 mA = 2200 mV / 18 mA

 

            = 122,2 Ω122 Ω

 

 

(Bild vergrößern: auf Bild klicken! Webverzeichnis | sketch_prog_03_07.ino)

 

Nachdem wir den Widerstand des Nickelindrahtes kennen, lässt sich der Drahtdurchmesser d mittels des spezifischen Widerstandes wie folgt berechnen:

 

Rspezifisch    = ρ * lDraht / ADraht      mit der Drahtlänge lDraht = 70 m und dem Drahtquerschnittsfläche ADraht

 

ADraht         = ρ * lDraht / Rspezifisch = 0,4 m * 70 m / 122 = 0,2295 m2 = π r2 = π ( d/2 )2 = π d2 / 4     

 

dDraht         = ( 4 * 0,2295 m2 / 3,14 ) = ( 0,2923671295812885 m2 ) = 0,541 m ≈ 0,54 cm þ

 

In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass in Europa seit 1987 eine Netzspannung von 230 V (+13,8 V/-23 V) und seit 2009 eine Netzspannung von 230 V (+/- 23 V) erlaubt sind! (Quelle: Wikipedia)

 

Wenden wir uns nun wieder der Schaltung von Versuch 1 zu (siehe Handbuch „Easy Elektro Start“, Seite 8-9), die aus dem Batteriefach 19 mit zwei in Reihe geschalteten 1,5 Volt Batterien vom Mignon AA sowie der Glühlampe 18 besteht:

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Die obenstehende Schaltung von Versuch 1 besteht aus einem geschlossenen Stromkreis , da nur in einem geschlossenen Stromkreis elektrischer Strom IBatt = IBatt 1 = IBatt 2 = ILampe fließen kann.

 

Demzufolge müsste die Glühlampe 18 in der obenstehenden Schaltung eigentlich leuchten! Tut sie aber offensichtlich nicht oder vielleicht doch?

 

Wenn die treibende Spannung UBatt = ULampe des Batteriefachs 19 zu gering ist, weil die beiden 1,5 Volt Batterien bereits zu sehr entladen sind, dann leuchtet die Glühlampe 18 nicht mehr, obwohl aber immer noch Strom IBatt = ILampe, wenn auch mit geringerer Stromstärke, durch die Schaltung fließt!

 

In der Praxis hat sich gezeigt, dass Glühlampen bei einer Betriebsspannung von UBatt = ULampe 1,0 V nicht mehr leuchten!

 

Wenn wir unsere „Arduino“-Berechnungsprogramm zum Ohmschen Gesetz aufrufen, dann können wir die geringe Stromstärke ILampe ganz einfach berechnen. Dazu muss man aber wissen, dass der elektrische Widerstand RLampe der Heizwendel der Glühlampe innerhalb eines bestimmten Spannungsbereichs von z.B. [ 1,5 V, …, 3,2 V ] konstant, d.h. nahezu unverändert bleibt, auch wenn die Glühlampe dabei nicht mehr so hell leuchtet wie bei der Nennspannung der Lampe von ULampe = UNenn = 3,2 V.

 

Gemäß der Nenn-Betriebsdaten 3,2 V 0,2 A der Glühlampe 18 berechnen wir zunächst den (Glühlampen-) Widerstand RLampe = 16 Ω und dann die Stromstärke ILampe = 62,5 mA = 0,0625 A:

 

 

(Bild vergrößern: auf Bild klicken! Webverzeichnis | sketch_prog_03_07.ino)

 

Ob die Stromstärke ILampe = 62,5 mA = 0,0625 A der Glühlampe 18 tatsächlich so groß oder klein ist wie berechnet, wissen wir nicht so genau, da wir noch nicht wirklich wissen, ob der (Glühlampen-) Widerstand RLampe = 16 Ω bei einer Lampenspannung von ULampe = 1000 mV = 1,0 V tatsächlich noch konstant ist, d.h. sich linear (= gleichförmig, konstante Steigung) verhält.

 

Um das zu wissen bzw. herauszufinden, müssten wir eine sogenannte Wertetabelle mit ILampe = f(ULampe) aufstellen. Und um eine Wertetabelle aufstellen zu können, bräuchten wir eine veränderliche, d.h. einstellbare Spannungsquelle z.B. in Form eines regelbaren, elektronischen Labornetzteils.

 

Alternativ können wir uns eine mehr oder weniger einstellbare Spannungsquelle mit dem Batteriefachs 19 auch selbst basteln. Und zwar indem wir die mehr oder weniger stark entladene 1,5 Volt Batterien vom Typ „Mignon AA“ aufbewahren und in Kombination mit anderen, teils ebenfalls mehr oder weniger stark entladenen 1,5 Volt Batterien vom Typ „Mignon AA“ in das Batteriefach 19 einsetzen.

 

Um Batteriespannungen von weniger als UBatt < 1,5 V zu bekommen, muss man aus dem Batteriefach 19 eine 1,5 Volt Batterie entnehmen und das leere Batteriefach an den Batterieklemmen mit einem Krokodilklemmen-Kabel überbrücken, da ja beide 1,5 Volt Batterien im Batteriefach 19 spannungsmäßig in Reihe geschaltet sind (siehe Bild weiter oben).

 

Prinzipiell könnte man sich mit dem „Arduino UNO“ auch eine einstellbare Spannungsquelle programmieren. Und zwar in Verbindung mit einem analogen oder digitalen Ausgang.

 

Da es beim programmierbaren digitalen Ausgang im Prinzip nur zwei Schaltzustände, nämlich „1“ = EIN und „0“ = AUS gibt, müsste man die sogenannte PWM (= Pulsweitenmodulation) verwenden, um über das unterschiedliche Tastverhältnis von „1“ = EIN und „0“ = AUS verschiedene, einstellbare Mittelwerte der zur Verfügung gestellten Ausgangsleistung zu bewerkstelligen.

 

Dabei verhält es sich leider so, dass der „Arduino UNO“ nur kleine Ausgangsströme von bis zu 20 mA zur Verfügung stellt, die natürlich nicht ausreichen, um die Glühlampe 18 hell leuchten zu lassen. Dazu bräuchte man nämlich einen Ausgangsstrom von bis zu 200 mA (siehe weiter oben)! -

 

Wenden wir uns aber wieder der Frage zu, ob, wie und woran man erkennen kann, ob unsere obenstehende Schaltung gemäß dem Versuch 1 „unter Strom steht“ oder eben nicht. Und zwar auch dann, wenn die Glühlampe 18 wider Erwarten nicht hell leuchtet bzw. den Anschein erweckt, als sei sie „durchgebrannt“.

 

Dass man die hell leuchtende Glühlampe 18 als sprichwörtlich sichtbaren Indikator für den elektrischen Stromfluss der Stromstärke ILampe = 62,5 mA = 0,0625 A einsetzen kann, wissen wir ja bereits.

 

Wir wissen aber inzwischen auch, dass die obenstehende Schaltung gemäß Versuch 1 „unter Strom steht“, wenn die Glühlampe 18 wider Erwarten nicht hell leuchtet, weil die Lampenspannung mit ULampe = 1000 mV = 1,0 V zu gering ist!

 

Was wir also bräuchten, wäre ein Indikator, ein Sensor, der wesentlich empfindlicher als die Glühlampe 18 ist und demzufolge auch schon bei kleinen Spannungen signalisiert, dass ein kleiner Strom durch die Glühlampe 18 fließt.

 

Gemäß dem Ohmschen Gesetz verhält es sich nämlich so, dass bei einer kleinen Spannung ein kleiner Strom fließt und bei einer großen ein großen Spannung ein großer Strom fließt! Vorausgesetzt natürlich, dass der Widerstand RLampe = 16 Ω unverändert gleich groß, d.h. konstant bleibt, was es aber noch zu beweisen gilt ( Wertetabelle):

 

ILampe  = ULampe / RLampe = 3,2 V / 16 Ω = 0,2 A = 200 mA

 

          = ULampe / RLampe = 1,0 V / 16 Ω = 0,0625 A = 62,5 mA

 

Dieser kleine, spannungsempfindliche Sensor ist der Analogeingang „Pin A0“ des „Arduino UNO“, der Spannungen UPin A0 aus dem Bereich [ 0 V, …, +5V ] einlesen und mit seinem Analog-/Digitalwandler in einen ganzzahligen „integer“-Wert umwandeln kann.

 

Dabei muss der Analogeingang „Pin A0“ zusammen mit dem Masseanschluss, engl. „ground“ (GND), wie im nachfolgenden Bild zu sehen, noch verkabelt werden:

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Was jetzt noch fehlt ist die entsprechende Software, d.h. das Programm mit dem sich der Analogeingang „Pin A0“ abfragen, einlesen und die gemessenen Spannungswerte im Arduino-Konsolefenster anzeigen lassen:

 

 

(Bild vergrößern: auf Bild klicken! Webverzeichnis | sketch_prog_03_08.ino)

 

Wie man im obenstehenden Screenshot sieht, reduziert sich die Spannung UPin A0 am Analogeingang „Pin A0“ plötzlich von UPin A0 = 2,57 V auf nur noch UPin A0 = 2,37 V! Fragt sich nur weshalb? Was ist plötzlich passiert? Wie kommt es zu dem Spannungssprung von ∆UPin A0 = 0,20 V mit ULampe 2 = ULampe 1 - ∆UPin A0 = 2,57 V - 0,20 V = 2,37 V ?

 

Um das Rätsel lösen zu können, brauchen wir noch eine weitere Information! Aber welche?

 

Fassen wir kurz zusammen, was wir bereits alles kennen und wissen:

 

1.     Damit in einem Stromkreis ein elektrischer Strom der Stromstärke ILampe = 0,2 A fließen kann, bedarf es einer treibenden Kraft nämlich der elektrischen Spannung mit z.B. der Spannung UBatt = ULampe = 2,37 V, die sich aus den beiden in Reihe geschalteten 1,5 Volt Batterien im Batteriefach 19 speist.

2.     Mittels der Nenn-Betriebsdaten von 3,2 V / 0,2 A der Glühlampe 18 kennen wir den Widerstand RLampe = 16 Ω und mittels des Ohmschen Gesetzes lässt auch die Stromstärke ILampe = ULampe / RLampe = 2,37 V / 16 Ω = 0,148 A = 148 mA durch die Glühlampe 18 berechnen! Aber eben noch nicht messen, d.h. durch eine Strommessung bestätigen!

 

Fassen wir kurz zusammen, was wir noch nicht kennen und wissen:

 

1.     Obwohl wir jetzt über Werkzeuge, d.h. Programme für den „Arduino UNO“ verfügen, das Ohmsche Gesetz vor- und rückwärts berechnen und auch den Spannungsabfall parallel zur Glühlampe 18 messen können, weiß der „Arduino UNO“ nicht, ob durch die Glühlampe tatsächlich auch ein Strom der Stromstärke ILampe = 148 mA fließt, weil er diesen noch nicht messen kann! Und zwei Augen hat der „Arduino UNO“ auch nicht, um nachzusehen, ob die Glühlampe 18 tatsächlich leuchtet.

2.     Aber bereits mit dem Versuch 9 „Zwei in Reih und Glied“ (siehe Anleitung „Easy Elektro Start“, Seite 19) werden wir in Verbindung mit dem „Arduino UNO“ über einen zweiten „Sensor“ verfügen mit dem sich dann der Strom und die Stromstärke ILampe mit dem A/D-Wandler messen lassen! Du darfst aber schon jetzt spekulieren, um welchen „Sensor“ bzw. Indikator es sich dabei handelt!

 

So, jetzt geht’s weiter zur Programmierung. Schließlich muss das Spannungs-Messprogramm sketch_prog_03_08.ino noch in das bisherige Programm „sketch_prog_03_07.ino zur „Berechnung“ des Ohmschen Gesetzes, d.h. von Spannung, Strom und Widerstand, integriert werden! [ weiterlesen ]

 

 

 

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