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easy electronic 200 - Versuch 6

 

 

Zwei in Reihe geschaltete Glühlämpchen

 

Bei dem sechsten Versuch geht es um einen einfachen Stromkreis: bei dem sowohl zwei Batteriefächer 19 als auch zwei Glühlämpchen, und zwar ein Glühlämpchen 18 und ein Glühlämpchen 27, hintereinander, d.h. in Reihe geschaltet sind:

 

 

(Vergrößern: auf Bild klicken! | KOSMOS easy electronic, Seite 11)

 

Wie man anhand des obenstehenden Stromkreises sieht, besteht dieser aus

 

1.     der Spannungsquelle

 

in Form des Batteriefaches 19 mit den beiden in Reihe geschalteten Batterien vom Typ „AA, wobei jede Batterie über eine (Klemmen-) Spannung UBatt von 1,2 V bis 1,5 V verfügt, zusammen also über eine (Gesamt-) Spannung UBatt, ges von 2,4 V bis 3,0 V,

 

2.     dem (Schiebe-) Schalter 14

 

mit dem sich die Stromzufuhr der Batterie innerhalb des Stromkreises ein- oder ausschalten lässt,

 

3.     dem Glühlämpchen 18,

 

das sich mittels einer (Nenn-) Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V bei einer (Nenn-) Stromstärke IGlüh 18 = 0,3 A betreiben lässt, ohne dass dieses dabei durchbrennt,

 

4.     dem Glühlämpchen 27,

 

das sich mittels einer (Nenn-) Spannung von UGlüh 27 = 6,0 V bei einer (Nenn-) Stromstärke IGlüh 27 = 0,5 A betreiben lässt, ohne dass dieses dabei durchbrennt,

 

5.     der Spannungsquelle

 

in Form des Batteriefaches 19 mit den beiden in Reihe geschalteten Batterien vom Typ „AA, wobei jede Batterie über eine (Klemmen-) Spannung UBatt von 1,2 V bis 1,5 V verfügt, zusammen also über eine (Gesamt-) Spannung UBatt, ges von 2,4 V bis 3,0 V sowie

 

6.     den Verbindungsleitungen,

 

die alle einzelnen Bauelemente der Schaltung zu einem Stromkreis miteinander verbinden.

 

Wir ordnen die Bauelemente des Stromkreises neu an, sodass sich die Schaltung wie gewohnt von links nach rechts im Uhrzeigersinn lesen lässt:

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Aus Gründen der elektrischen Sicherheit gewöhnen wir es uns weiterhin an, Magnetschalter 12, Schalter 14 oder Taster 15 zum Ein- und Ausschalten der Stromzufuhr möglichst nahe, d.h. in direkter Folge nach der Stromversorgung  - im vorliegenden Fall direkt hinter dem Batteriefach 19 -  im Stromkreis anzuordnen!

 

Dies hat den sicherheitstechnischen Vorteil, dass bei geöffnetem Schalter 14 alle nach dem Ein- und Ausschalter angeschlossenen Bauelemente wie z.B. das Glühlämpchen 18, aber auch der gesamte restliche Stromkreis bis zum Minuspol des Batteriefaches 19 spannungs- und stromlos sind (siehe nachfolgendes Bild!)

 

Bei der Analyse und der Erläuterung der obenstehenden Schaltung beginnen wir auf der linken Seite, wo sich die beiden Batteriefächer 19 befinden, die elektrisch hintereinander, d.h. in Reihe zusammengeschaltet sind, sodass sich insgesamt eine Batterie-Gesamtspannung UBatt, ges von

 

UBatt, ges   = UBatt, 1 + UBatt, 2      mit UBatt, 1 = UBatt, 2 = 3,0 V  

 

               = UBatt, 2 + UBatt, 2 = 2 * UBatt, 2 = 2 * 3,0 V = 6,0 V

 

einstellt.

 

Hinter dem Schalter 14 befinden sich in der obenstehenden Schaltung rechts die beiden in Reihe geschalteten Glühlämpchen 18 und 27 mit den nachfolgenden Nennbetriebsdaten:

 

Glühlämpchen 18: (Nenn-) Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V mit einer (Nenn-) Stromstärke IGlüh 18 = 0,3 A sowie

 

Glühlämpchen 27: (Nenn-) Spannung von UGlüh 27 = 6,0 V mit einer (Nenn-) Stromstärke IGlüh 27 = 0,5 A.

 

Da die beiden Glühlämpchen 18 und 27 über unterschiedliche (Nenn-) Spannungen von UGlüh 18 = 2,5 V und UGlüh 27 = 6,0 V verfügen, stellen sich auch unterschiedliche Stromstärken IGlüh 18 = 0,3 A und IGlüh 27 = 0,5 A ein. Aber eben nur für jedes einzelne Glühlämpchen!

 

Diesbezüglich stellt sich die Frage, welche Stromstärke IGlüh stellt sich ein, wenn man die beiden Glühlämpchen 18 und 27 hintereinander in Reihe schaltet (siehe Schaltung weiter oben)? Beläuft sich die Stromstärke dabei dann auf IGlüh 18 = 0,3 A oder auf IGlüh 27 = 0,5 A?

 

Oder vielleicht sogar auf IGlüh = 0,3 A + 0,5 A = 0,8 A?

 

Oder vielleicht auf den Mittelwert (= Durchschnittswert) von ( IGlüh 18 + IGlüh 27 ) / 2 = ( 0,3 A + 0,5 ) / 2 = 0,4 A?

 

Wie wir bereits wissen, ist die Stromstärke I in einem einfachen Stromkreis wie in Versuch 1 oder hier im Versuch 6 überall, d.h. an jeder Stelle im Stromkreis gleich groß, sodass folgt: IGlüh = 0,3 A + 0,5 A = 0,8 A   "   FALSCH!

 

Das mit dem Durchschnittswert von ( IGlüh 18 + IGlüh 27 ) / 2 = ( 0,3 A + 0,5 ) / 2 = 0,4 A wäre mathematisch richtig, wenn wir es mathematisch auch mit der Durchschnittsspannung von ( UGlüh 18 + UGlüh 27 ) / 2 = ( 2,5 V + 6,0 V ) / 2 = 8,5 V / 2 = 4,25 V zu tun hätten! Haben wir aber nicht! Physikalisch und elektrotechnisch gibt es aber in der obenstehenden Reihenschaltung der Glühlämpchen keine Durchschnittsspannung!

 

Nehmen wir mal an, es gäbe eine Durchschnittsspannung von UMittel = 4,25 V, dann würde an jedem Glühlämpchen eine Durchschnittsspannung von UMittel = 4,25 V anliegen! Also auch am Glühlämpchen 18 mit der maximal zulässigen (Nenn-) Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V, sodass dieses sofort durchbrennen würde! Außerdem müsste sich bei einer Durchschnittsspannung von UMittel = 4,25 V die erforderliche Gesamtspannung des Batteriefachs 19 auf UBatt, ges = UMittel * 2= 4,25 V * 2 = 8,5 V belaufen, was aber nicht der Fall ist!

 

Wenn sich aber die erforderliche Gesamtspannung des Batteriefachs 19 tatsächlich auf UBatt, ges = UGlüh 18 + UGlüh 27 = 2,5 V + 6,0 V = 8,5 V belaufen würde, würden dann beide Glühlämpchen gleich hell leuchten? Nein!

 

Aber weshalb würden beide Glühlämpchen nicht gleich hell leuchten? Ganz einfach, weil das Glühlämpchen 18 nur von einer Stromstärke von IGlüh 18 = 0,3 A durchflossen werden darf und es bei einer größeren Stromstärke von IGlüh 18 > 0,3 A sofort durchbrennen würde! Und außerdem darf das Glühlämpchen 18 nur mit einer maximal zulässigen (Nenn-) Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V betrieben werden, da es bei einer höheren Betriebsspannung von UGlüh 18 > 2,5 V sofort durchbrenn würde:

 

 

(Vergrößern: auf das Bild klicken! | Quelle: KOSMOS „Easy Electronic 200“, Seite 9)

 

Damit wir uns jetzt nicht im Kreis drehen und irgendwann wie das Glühlämpchen „durchbrennen“, brauchen wir eine Idee, ob und wie sich die Glühlämpchen doch noch physikalisch und elektrotechnisch richtig berechnen lassen! [ Video ]

 

Wenn man sich im obenstehenden Bild die rote Beschriftung „2,5V/0,3A“ des Glühlämpchens 18 anschaut (siehe auch im roten Kasten), dann fällt einem auf, dass es zwischen 2,5 V und 0,3 A einen Schrägstrich / gibt, der sinngemäß ausdrücken soll, dass sich die Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V auf die Stromstärke IGlüh 18 = 0,3 A bezieht, sodass sich die Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V nicht nur auf die Stromstärke IGlüh 18 = 0,3 A bezieht, sondern auch aufteilt:

 

UGlüh 18 / IGlüh 18 = 2,5 V / 0,3 A = 8,333333333333333 V/A ≈ 8,33 V/A = 8,33 W   "   [ V/A ] = [ W ] für die Maßeinheiten!

 

UGlüh 27 / IGlüh 27 = 6,0 V / 0,5 A = 12 V/A ≈ 12 V/A = 12 W

 

Da die beiden Glühlämpchen hintereinander in Reihe geschaltet sind, lassen sich nicht nur die jeweiligen Teilspannungen UGlüh 18 und UGlüh 27 addieren, sondern auch deren Widerstände wie folgt addieren:

 

Rges = RGlüh 18 + RGlüh 27 = 8,33 W + 12 W = 20,33 W

 

Aus der Maßeinheit [ V/A ] = [ W ] lässt sich übrigens die Formel R = U / I ableiten und nach dem Strom I umstellen:

 

I = U / R = 1 / R * U   "   Strom-Spannungs-Kennline mit I = f(U) = 1/R + U und der Geradensteigung 1/R

 

Und bei der Formel R = U / I handelt es sich um das sogenannte Ohmsche Gesetz.

 

Das Ohmsche Gesetz legt fest, wie sich Spannung U und Strom I im Verhältnis U / I zueinander verhalten. Dabei spricht man beim Verhältnis U / I auch von dem Quotienten U / I mit

 

Widerstand R = U / I = U / ∆I = U2 – U1 / ( I2 – I1 )   "   Strom- und Stromdifferenz

 

 

(Vergrößern: auf das Bild klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium)

 

 

So, jetzt wo wir wissen, dass das Verhältnis (= Quotient) von Spannung U zu Stromstärke I, d.h. U / I, gleich dem Widerstand R mit R = U / I entspricht (siehe Beschriftung auf den beiden Glühlämpchen 18 und 27), hindert uns niemand daran, den zuvor berechneten arithmetischen Mittelwert (= Durchschnittswert)

 

>> Das mit dem Durchschnittswert von ( IGlüh 18 + IGlüh 27 ) / 2 = ( 0,3 A + 0,5 ) / 2 = 0,4 A wäre mathematisch richtig, wenn wir es mathematisch auch mit der Durchschnittsspannung von ( UGlüh 18 + UGlüh 27 ) / 2 = ( 2,5 V + 6,0 V ) / 2 = 8,5 V / 2 = 4,25 V zu tun hätten! << (Siehe weiter oben!)

 

mit ( UGlüh 18 + UGlüh 27 ) / 2 = ( 2,5 V + 6,0 V ) / 2 = 8,5 V / 2 = 4,25 V und ( IGlüh 18 + IGlüh 27 ) / 2 = ( 0,3 A + 0,5 ) / 2 = 0,4 A wie folgt in die Formel des Ohmschen Gesetzes einzusetzen:

 

R = U / I = 4,25 V / 0,4 A = 10,625 V/A = 10,625 W   "   elektrotechnisch FALSCH, da der Durchschnittswert des Widerstandes R = U / I = 10,625 W eben NICHT dem Gesamtwiderstandes Rges entspricht:

 

Rges    = RGlüh 18 + RGlüh 27

 

          = ( UGlüh 18 / IGlüh 18 ) + ( UGlüh 27 / IGlüh 27 )

 

          = ( 2,5 V / 0,3 A ) + ( 6,0 V / 0,5 A ) ≈ 8,33 W + 12 W = 20,33 W

 

Rges    = Uges / Iges

 

          = ( UGlüh 18 + UGlüh 27 ) / Iges   "  

 

Iges     = ( UGlüh 18 + UGlüh 27 ) / Rges

 

          = ( 2,5 V + 6,0 V ) / 20,33 W = 8,5 V / 20,33 V/A = 0,418101328 A ≈ 0,418 A = 418 mA

 

         "   bei einer Gesamtspannung von Uges = 2,5 V + 6,0 V = 8,5 V 7

 

Würde man die Reihenschaltung der beiden Glühlämpchen 18 und 27 jeweils mit der Nenn-Spannung von zusammen UGlüh 18 + UGlüh 27 = 2,5 V + 6,0 V = 8,5 V 7  betreiben, dann würde das Glühlämpchen 18 wegen des größeren Gesamtstroms von Iges     = 0,418 A anstelle der erlaubten IGlüh 18 = 0,3 A durchbrennen!

 

Aber zum Glück lässt sich mit den beiden in Reihe zusammengeschalteten Batteriehalterungen nur eine Gesamtspannung UBatt, ges = UBatt 1 + UBatt 2 = 2 * 1,5 V + 2 * 1,5 V = 4 * 1,5 V = 6,0 V realisieren, sodass sich der Gesamtstrom Iges entsprechend verkleinert:

 

Iges     = Uges / Rges

 

         = 6,0 V / 20,33 W = 6,0 V / 20,33 V/A = 0,29513 A ≈ 0,295 A = 295 mA

 

         "   bei einer Gesamtspannung von Uges = 6,0 V 7

 

Mit Iges0,295 A0,3 A ist also die Welt des Glühlämpchens 18 wieder in Ordnung, brennt dieses nicht mehr durch!

 

Im nachfolgenden Abschnitt lernen wir, wie man die Teilspannungen beiden Glühlämpchen 18 und 27 berechnet. [ Video ]

 

 

Reihenschaltung der Glühlämpchen 18 und 27

 

Da beide Glühlämpchen hintereinander, d.h. in Reihe geschaltet sind, ließen sich diese entsprechend der jeweiligen (Nenn-) Spannungsangaben an einer Gesamtspannung UGlüh, ges von

 

UGlüh, ges    = UGlüh 18 + UGlüh 27

 

                 = 2,5 V + 6,0 V = 8,5 V

 

betreiben!

 

Da aber die Batterie-Gesamtspannung UBatt, ges nur UBatt, ges = 6,0 V beträgt, fehlen insgesamt noch

 

∆U = UGlüh, ges - UBatt, ges = 8,5 V – 6,0 V = 2,5 V,

 

damit alle Glühlämpchen maximal hell leuchten!

 

Wie wir bereits im Versuch 1 gelernt haben, gehören Spannung U und Strom I immer zusammen.

 

Nehmen wir deshalb einmal an, dass uns bei der Reihenschaltung der beiden Glühlämpchen die Gesamtspannung UGlüh, ges = 8,5 V zur Verfügung steht. Wie groß ist dann die Stromstärke IBatt = IGlüh durch alle Glühlämpchen?

 

Um die Stromstärke IBatt = IGlüh durch alle Glühlämpchen berechnen zu können, müssen wir wissen, wie groß die einzelnen Widerstände der Glühlämpchen sind:

 

Glühlämpchen 18:

 

(Nenn-) Spannung von UGlüh 18 = 2,5 V mit einer (Nenn-) Stromstärke IGlüh 18 = 0,3 A  

 

RGlüh 18 = UGlüh 18 / IGlüh 18 = 2,5 V / 0,3 A = 8,33 Ω

 

Glühlämpchen 27:

 

(Nenn-) Spannung von UGlüh 27 = 6,0 V mit einer (Nenn-) Stromstärke IGlüh 27 = 0,5 A  

 

RGlüh 27 = UGlüh 27 / IGlüh 27 = 6,0 V / 0,5 A = 12 Ω

 

Da die beiden Glühlämpchen 18 und 27 hintereinander, d.h. in Reihe, geschaltet sind, addieren sich deren (Teil-) Widerstände RGlüh 18 und RGlüh 27 wie folgt zum Gesamtwiderstand RGlüh, ges:

 

RGlüh, ges = RGlüh 18 + RGlüh 27 = 8,33 Ω + 12 Ω = 20,33 Ω

 

Gemäß dem Ohmschen Gesetz R = U / I folgt mit I = U / R:

 

I = U / R  

 

IGlüh = UGlüh, ges / RGlüh, ges = 8,5 V / 20,33 Ω = 0,418 A

 

Jetzt wissen wir, dass die Stromstärke IGlüh = 0,418 A kleiner ist als die (Nenn-) Stromstärke IGlüh 27 = 0,5 A des Glühlämpchens 27, sodass dieses eben nicht maximal hell leuchten kann!

 

Als nächstes berechnen wir Stromstärke IGlüh, wenn bei der Reihenschaltung der beiden Glühlämpchen nur die Gesamtspannung UGlüh, ges = 6,0 V zur Verfügung steht. Wie groß ist dann die Stromstärke IBatt = IGlüh durch alle Glühlämpchen?

 

IGlüh = UGlüh, ges / RGlüh, ges = 6,0 V / 20,33 Ω = 0,295 A (siehe auch weiter oben!)

 

Jetzt wissen wir, dass die Stromstärke IGlüh = 0,295 A ungefähr gleich groß ist wie die (Nenn-) Stromstärke IGlüh 18 = 0,3 A des Glühlämpchens 18, sodass dieses maximal hell leuchten kann!

 

Wenn wir wissen wollen, ob das Glühlämpchen 18 wirklich mit maximaler Helligkeit leuchten kann, dann müssen wir noch die Spannung bzw. den Spannungsabfall UGlüh 18 am Glühlämpchen wie folgt berechnen:

 

UGlüh 18 =  = IGlüh * RGlüh 18 = 0,295 A * 8,33 Ω = 2,46 V      das Glühlämpchen 18 leuchtet fast mit maximaler Helligkeit!

 

Für das Glühlämpchen 27 berechnet sich der Spannungsabfall UGlüh 27 am Glühlämpchen wie folgt:

 

UGlüh 27 =  = IGlüh * RGlüh 27 = 0,295 A * 12 Ω = 3,54 V      das Glühlämpchen 27 leuchtet nicht mit maximaler Helligkeit!

 

Und tatsächlich, das dicke, untere Glühlämpchen 27 leuchtet deutlich erkennbar nicht mit maximaler Helligkeit:

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

 

Von der Reihenschaltung zum unbelasteten Spannungsteiler

 

Wenn man wie in diesem Versuch zwei ohmsche Verbraucher in Form der beiden Glühlämpchen 18 und 27 hintereinander, d.h. in Reihe schaltet, dann addieren sich deren Teilspannungen UGlüh 18 = 2,46 V und UGlüh 27 = 3,54 V zur Gesamtspannung UGlüh, ges = 2,46 V + 3,54 V = 6,0 V, sodass man von einer Reihenschaltung spricht.

 

Bei einer Reihenschaltung addieren sich aber nicht nur die beiden Teilspannungen zur Gesamtspannung, sondern auch deren Einzel- bzw. Teilwiderstände zum Gesamtwiderstand:

 

RGlüh, ges = RGlüh 18 + RGlüh 27 = 8,33 Ω + 12 Ω = 20,33 Ω

 

Dabei gilt es zu beachten, dass der Stromfluss und die Stromstärke durch alle Verbraucher (= Glühlämpchen) und an jeder Stelle im Stromkreis gleich groß ist: IBatt, ges = IGlüh 18 = IGlüh 27 = 0,295 A. Das gilt übrigens auch für die 1,5 Volt Batterien in den Batteriefächern 19.

 

Wenn man wie in diesem Versuch nur zwei ohmsche Verbraucher in Form der beiden Glühlämpchen 18 und 27 hintereinander, d.h. in Reihe schaltet, dann spricht man auch von einem unbelasteten Spannungsteiler. Unbelastet deswegen, weil sich parallel zum Glühlämpchen 27 kein weiterer ohmscher Verbraucher als sogenannter Lastwiderstand befindet!

 

 

Vom unbelasteten Spannungsteiler zur Spannungsteilerformel

 

Um die einzelnen Teilspannungen UGlüh 18 = 2,46 V und UGlüh 27 = 3,54 V berechnen zu können, mussten wir zunächst die beiden Lämpchen-Widerstände RGlüh 18 = 8,33 Ω und RGlüh 27 = 12 Ω, den Gesamtwiderstand RGlüh, ges = 20,33 Ω der Reihenschaltung und den Strom IGlüh = 0,295 A für die anliegende Spannung UBatt = UGlüh, ges = 6,0 V berechnen, was natürlich etwas umständlich ist, da es auch noch einfacher und schneller geht. Und zwar mit der sogenannten

 

Spannungsteilerformel

 

Ein Spannungsteiler besteht im Regelfall aus zwei Widerständen, an denen sich die Gesamtspannung Uges in zwei Teilspannungen aufteilt. Die Grundform ist der unbelastete Spannungsteiler, der einer Reihenschaltung aus zwei Widerständen entspricht.

 

Spannungsteiler werden verwendet, um Arbeitspunkte (Spannungsverhältnisse) an aktiven Bauelementen einzustellen. Zum Beispiel bei einer Transistor-Verstärkerschaltung. Dabei wird nur ein kleiner Stromfluss erzeugt. Hauptsächlich werden mit einem Spannungsteiler Spannungspotentiale erzeugt, die geringer sind als die Gesamtspannung.

(Quelle: Elektronik-Kompendium)

 

Spannungsteilerformel:

 

UGlüh 18 / UGlüh, ges

 

UGlüh 18

 

 

 

UGlüh 27 / UGlüh, ges

 

UGlüh 27

 

 

 

= RGlüh 18 / RGlüh, ges     

 

= ( RGlüh 18 / RGlüh, ges ) * UGlüh, ges

 

= ( 8,33 Ω / 20,33 Ω ) * 6,0 V = 0,4097 * 6,0 V = 2,458 V ≈ 2,46 V

 

= RGlüh 27 / RGlüh, ges      

 

= ( RGlüh 27 / RGlüh, ges ) * UGlüh, ges

 

= ( 12 Ω / 20,33 Ω ) * 6,0 V = 0,59026 * 6,0 V = 3,542 V ≈ 3,54 V

 

 

Wie man sieht, geht es mit der Spannungsteilerformel deutlich schneller, muss man nicht zuvor den (Quer-) Strom IGlüh = 0,295 A berechnen! [ Video ]

 

 

(Vergrößern: auf Bild klicken! │Quelle: Wikipedia)

 

Um die Spannungsteilerformel

 

UGlüh 18 / UGlüh, ges = RGlüh 18 / RGlüh, ges

 

besser verstehen zu können, sollte man sich die Mühe machen und diese wie folgt herleiten:

 

IGlüh 18 = IGlüh, ges   "  

 

UGlüh 18 / RGlüh 18 = UGlüh, gest / RGlüh, ges

 

UGlüh 18 / UGlüh, ges = RGlüh 18 / RGlüh, ges oder

 

IGlüh 27 = IGlüh,ges   "  

 

UGlüh 27 / UGlüh, ges = RGlüh 27 / RGlüh, ges oder

 

IGlüh 18 = IGlüh 27   "  

 

UGlüh 18 / UGlüh 27 = RGlüh 18 / RGlüh 27

 

 

 

Arbeitsteilung durch Stromteilung

 

Wenn die Beleuchtungskörper wie die beiden Glühlämpchen 18 und 27 unterschiedlich hell leuchten, obwohl das nicht zwingend so sein muss, wie wir gleich sehen werden, kann unter Umständen schon ziemlich nervig und störend sein, weil sich das maximal helle Glühlämpchen 18 oder 27 meistens genau an der falschen Stelle im Raum befindet. Aber das muss nicht so sein!

 

Man muss nämlich nur dafür sorgen, dass jedes Glühlämpchen mit der entsprechenden Nennbetriebsspannung von UGlüh 18, Nenn = 2,5 V und dem entsprechenden Nennbetriebsstrom IGlüh 18, Nenn = 0,3 A oder UGlüh 27, Nenn = 6,0 V und IGlüh 27, Nenn = 0,5 A betrieben wird!

 

Wie wir aber inzwischen gelernt haben, ist das mit der Reihenschaltung der beiden Glühlämpchen nicht zu machen!

 

Wie aber wäre es mit einer Arbeitsteilung durch Stromteilung? Und ja, wie müsste diese elektro- und schaltungstechnisch aussehen?

 

Fakt ist, sozusagen als Bedingung und Voraussetzung, dass beide Glühlämpchen optimal und effizient sowohl mit der Nennbetriebsspannung als auch dem Nennbetriebsstrom versorgt werden!

 

Da trifft es sich gut, dass sich mit den beiden Batteriefächern 19 sowohl die Nennbetriebsspannung UGlüh 18, Nenn = 2,5 V ( ≈ 3.0 V) als auch UGlüh 27, Nenn = 6,0 V realisieren lassen.

 

Erfreulich ist dabei auch, dass man dazu die beiden Batteriefächer 19 mit je einer Batteriespannung von UBatt, Glüh 18 = UBatt, Glüh 27 = 3,0 V nur in Reihe, d.h. hintereinander schalten muss, sodass das erste Batteriefach 19 mit der Batteriespannung von UBatt, Glüh 18 = 3,0 V das Glühlämpchen 18 mit Energie versorgt, während beide Batteriefächer 19 in Reihenschaltung mit der Batteriespannung von UBatt, Glüh 27 = 6,0 V das Glühlämpchen 27 mit Energie versorgen:

 

 

(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

 

Wie man im obenstehenden Bild sieht, leuchten beide Glühlämpchen maximal hell, vorausgesetzt natürlich, dass beide Batteriefächer 19 mit den in Reihe geschalteten Batterien vom Typ „AA allesamt über die gleich große Batteriekapazität (= Aufladung) verfügen, d.h. vollständig aufgeladen sind.

 

Trotzdem verhält es sich natürlich so, dass die Energieentnahme der beiden Glühlämpchen 18 und 27 aus den beiden Batteriefächern 19 unterschiedlich ist!

 

Demzufolge beträgt die Energieentnahme des Glühlämpchens 18 nur

 

PGlüh 18 = UGlüh 18, Nenn * IGlüh 18, Nenn = 2,5 V * 0,3 A = 0,75 W,

 

während die Energieentnahme des Glühlämpchens 27 u.a. wegen der größeren Nennbetriebsspannung mit UGlüh 27, Nenn = 6,0 V exakt doppelt so groß ausfällt:

 

PGlüh 27 = UGlüh 27, Nenn * IGlüh 27, Nenn = 6,0 V * 0,5 A = 3,0 W

 

Dabei gilt es aber noch zu beachten, dass sich die doppelt so große Energieentnahme des Glühlämpchens 27 wegen der Reihenschaltung der beiden Batteriefächer 19 auf diese jeweils zur Hälfte aufteilt!

 

Demzufolge belastet die doppelt so große Energieentnahme des Glühlämpchens 27 die beiden Batteriefächer 19 tatsächlich nur zur Hälfte, während die Energieentnahme des Glühlämpchens 18 als Ganzes nur die Batterien im unteren Batteriefach 19 belasten! Deshalb werden sich also die Batterien im unteren Batteriefach 19 doppelt so schnell entladen als die im oberen Batteriefach 19. – [ Video ]

 

Weiter geht’s mit [ Versuch 8 ].

 

 

 

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