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easy electronic 200 - Versuch 102 Lampe
mit Zeitverzögerung (1) Wenn man die Schaltung vom Versuch 102
(nachfolgendes Bild links) mit der vom Versuch
95 (nachfolgendes Bild rechts) vergleicht, dann stellt man fest, dass
beide mit den in Reihe geschalteten Batteriefächern 19 an einer Batteriespannung von UBatt, ges = 6,0 V betrieben werden. Ferner fällt auf, dass sich der Kondensator beider Schaltungen im Basis-Kollektor-Kreis des NPN-Transistors 52 befindet. Dabei fällt
aber auch auf, dass beim Versuch 102
(links) der kleinere Kondensator
32
mit C32 = 10 µF und beim Versuch 95 (rechts) der größere Kondensator 33 mit C33 = 100 µF verwendet wird. Während also der Kondensator in der linken Schaltung
nur 1/10 so groß ist wie in der rechten
Schaltung, verhält es sich bei den
beiden Aufladewiderständen Widerstand R43 = 10 kΩ (links) und Widerstand R40 = 100 Ω genau umgekehrt, ist
der Widerstand R43 in der linken Schaltung 100x so groß als der Widerstand
R40
in der rechten Schaltung! Um herauszufinden, was es mit den beiden Kondensatoren 32 und 33 sowie den Aufladewiderständen R40 und R43 auf sich hat,
berechnen wir die jeweilige Zeitkonstante
τ = R * C
wie folgt: τC32 = R43 * C32 →
Aufladedauer tAuf, C32 = 5 * τC32 tAuf, C32 = 5 * 10 kΩ * 10 µF = 5 * 10 * = 5 * 10 * 10 * 10-3
s = 500 * 10-3 s = 500 ms (Bild unten, links) τC33 =
R40 * C33 tAuf, C33 = 5 * 100 Ω * 100 µF = 5 * 100 = 50 Zum
Vergleich der Aufladungszeiten tAuf: tAuf, C33 < tAuf < tAuf,
C32
Wenn
man nun die beiden Aufladungszeiten tAuf, C32 von der linken Schaltung (Versuch 102) mit tAuf,
C33 von der rechten Schaltung
(Versuch 95) vergleicht, dann fällt sofort auf,
dass sich der große Kondensator 33 mit
C33
= 100 µF viel schneller auflädt als der kleinere
Kondensator
32 mit C32 = 10 µF: tAuf, C33 < tAuf < tAuf,
C32. Und
das, obwohl ja gerade der große Kondensator 33
mit C33 = 100 µF wegen
seiner um den Faktor 10x größeren
Kapazität eigentlich viel länger bräuchte, um sich vollständig
aufzuladen!
Aber im
Gegensatz zum größeren Kondensator 33
mit C33 = 100 µF
„fährt“ der kleinere Kondensator 32
mit C32 = 10 µF, der
sich ja eigentlich viel, viel schneller aufladen könnte, sozusagen mit „angezogener Handbremse“, weil er vom großen
(Auflade-) Widerstand R43 = 10 kΩ „ausgebremst“ wird (siehe nachfolgende Schaltung links): (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Wenn man die beiden obenstehenden Schaltungen
weiter miteinander vergleicht, dann fällt noch auf, dass die linke Schaltung (Versuch
102) mit zwei nacheinander geschalteten Transistoren arbeitet. Und zwar mit dem roten NPN-Steuertransistor 52, gefolgt vom
nachfolgenden grünen PNP-Leistungstransistor
51. Dabei gilt es zu beachten, dass der Emitter des roten NPN-Steuertransistors 52 direkt mit dem
Emitter des grünen PNP-Leistungstransistors 51 verbunden ist!
Deshalb spricht man auch von einer sogenannten komplementären Darlington-Schaltung, die man auch Sziklai-Paar (-Schaltung) nennt. Und da sich das Glühlämpchen 27 als Lastwiderstand (= Verbraucher) ausgangsseitig im Emitterkreis beider Transistoren befindet, handelt es sich bei der links
obenstehenden Sziklai-Paar (-Schaltung) um eine Kollektorschaltung
bei der der Emitter des grünen PNP-Leistungstransistors 51 (links) auf den „+“-Pol der 6 V Batterie als Masse („┴“) gelegt ist. Und weil das Glühlämpchen 27 als Lastwiderstand den
zusammengeschalteten Emittern
folgt, nennt man die Kollektorschaltung auch Emitterfolger. Frage: Braucht man, damit das Glühlämpchen 27 beim Einschalten als
auch beim Drücken des Tasters 15 länger
leuchtet unbedingt die links obenstehende Schaltung (Versuch 102) mit zwei
Transistoren? Ja, da beide Transistoren in der Sziklai-Paar-Schaltung über eine mehrfach
so große Stromverstärkung
B = B1 * B2
verfügen als wenn man nur einen Transistor
verwenden würde: B = B1
* B2 = BT52 * BT51 = 250 * 50 = 12
500-fache Stromverstärkung! Wie man sieht, verfügt der rote NPN-Steuertransistor 52 über ein 50-fach
größere Stromverstärkung als der grüne PNP-Leistungstransistor 51 (siehe auch Versuch 72).
Bevor wir nun aber fortfahren, gilt es noch
sich mit der Wärmeverlustleistung des grünen PNP-Leistungstransistors 51 zu befassen. Und zwar
aus folgendem Grund: (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Immer dann, wenn man mit einem Transistor die Leistung (= Spannung und Strom) eines Verbrauchers wie die des Glühlämpchens 27 bezüglich der Helligkeit regelt, entsteht im
Transistor schädliche, weil Lebensdauer verkürzende Wärmeverlustleistung am Emitter-Kollektor-Bahnwiderstand rEC mit PEC = uEC * iEC = uEC * uEC / rEC = uEC2 / rEC = iEC * rEC * iEC = iEC2 * rEC , die es zu beobachten und zu reduzieren
gilt!
Damit der grüne PNP-Leistungstransistor 51 nicht vorzeitig das Zeitliche
segnet, entfernen wir ein Batteriefach
19,
sodass die Schaltung (Versuch 102) nur noch mit UBatt = 3,0 V Spannung versorgt wird! Zu diesem Zweck wird dann auch das 6 Volt Glühlämpchen
27
gegen das 2,5 Volt Glühlämpchen 18 ausgewechselt: (Zum Verbessern bitte
auf das Bild klicken!) Ausgehend von dem Glühlämpchen 18 mit den Nenn-Betriebswerten UGlüh 18, Nenn = 2,5 V und IGlüh 18, Nenn = IC2 = ( UBatt, ges – UCE2, satt ) / RGlüh
18, Nenn = ( 3,0 V – 0,2 V ) / 8,33 Ω =
2,8 V / 8,33 Ω = IC2 = ( UBatt, ges – UCE2 ) / RGlüh 18, Nenn = ( 3,0 V – 1,2 V ) / 8,33 Ω =
1,8 V / 8,33 Ω =
Mit den Stromverstärkungen B1 = 250 für den Steuertransistor T1 und B2 = 25 für den Leistungstransistor
T2
folgt: IB1 =
1 / B * IC2 =
1 / ( B2 * B1 ) * IC2 =
1 / ( 25 * 250 ) * 336 mA = 1 / ( 6 250 ) * 336 mA = 0,00016
* 336 mA = 0,05376 mA ≈ 53,76 µA RB1 =
UBatt, ges + ( - UE1B1 - UGlüh 18 ) / IB1 =
3,0 V + ( - 0,7 V - 1,97 V ) / 53,76 µA = 0,33 V / 53,76 µA
= 0,006138 * 106 Ω ≈ 6,14 * 103 Ω = 6,14 kΩ Da es im Experimentierkasten keinen Widerstand RB1 = 6,14 kΩ gibt, nehmen wir den
nächst größeren Widerstand
R43 = 10 kΩ als Basis- und Aufladewiderstand,
insbesondere dann, wenn es darum geht, dass das Glühlämpchen 18 längere Zeit nachleuchtet! Mit dem Widerstand R43 = 10 kΩ muss man den Basisstrom IB1 wie folgt neu
berechnen: R43 = UBatt, ges + ( - UE1B1 - UGlüh
18 ) / IB1 IB1 = ( UBatt, ges - UE1B1 - UGlüh 18 ) / R43 = ( 3,0 V - 0,7 V - 1,97 V ) / 10 kΩ = 0,33 V / 10 kΩ = 0,033 mA = 33 µA →
… gemessen: 25 µA mit tAuf ≈ 10 s Wenn man die Nachleuchtdauer des Glühlämpchen 18 stoppt, dann stellt man erstaunt fest, dass
diese bei tGlüh
18 ≈ 10 s liegt, obwohl sich für die Aufladezeit tAuf, C32 nur ein Wert von tAuf, C32 = 0,5 s berechnen ließ (siehe obenstehendes Bild,
links). Frage: Wie lässt sich der große Unterschied zwischen
der Aufladezeit tAuf, C32 und der Nachleuchtdauer tGlüh 18 des Glühlämpchens 18 erklären? Um die Frage beantworten zu können, müssen wir
die beiden gegensätzlichen Schaltungen
analysieren: (Zum Vergrößern bitte
auf eines der Bilder klicken!) In der links obenstehenden Schaltung
(Versuch 102) handelt es sich aus der Sicht des roten NPN-Steuertransistors 52 um eine Kollektorschaltung, bei dem das Glühlämpchen 18 als Lastwiderstand RGlüh 18 dem Emitter gegen Masse („┴“) folgt: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Wikipedia) Und aus der Sicht des grünen PNP-Leistungstransistors 51 handelt es sich bei
diesem um eine Emitterschaltung, bei dem das Glühlämpchen 18 als Lastwiderstand RGlüh 18 dem Kollektor gegen Masse
(„┴“) folgt (siehe rechts obenstehende Schaltung). Da es sich beim roten NPN-Steuertransistor 52 und dem grünen PNP-Leistungstransistor 51 um komplementär
zusammengeschaltete Transistoren
handelt, haben wir es bei der links obenstehenden Schaltung (Versuch
102) wieder bzw. immer noch mit einer Sziklai-Paar-Schaltung
zu tun: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Wikipedia) Wie man anhand des obenstehenden Bildes sieht,
lassen sich hier im Versuch 102 die beiden komplementär
zusammengeschalteten Transistoren
zu einem NPN-Transistor zusammenfassen. Im
vorliegenden Fall wäre das dann der rote NPN-Steuertransistor 52 und zusammen mit dem nachgeschalteten Glühlämpchen 18 als Lastwiderstand RGlüh 18 handelt es sich dann
bei der Schaltung um einem sogenannten Emitterfolger (= Kollektorschaltung) mit Stromgegenkopplung:
(Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Wikipedia) Wie man anhand der obenstehenden Schaltung mit
einem Operationsverstärker
(OPV) sieht, gibt es im Ausgangsbereich
(rechts) einen Spannungsteiler, der sich aus den
beiden Widerständen R2
und R1
und dem Mittelabgriff
zusammensetzt, sodass ein Teil der Ausgangs- bzw. Lastspannung wieder auf den invertierenden Spannungeingang („-“) des OPVs zurückgeführt wird und dabei die Verstärkung des OPVs
entsprechend verringert. Tauscht man in der obenstehenden Schaltung den
OPV gegen den grünen PNP-Leistungstransistor 51 aus, dann entspricht
der Widerstand R2 dem Bahnwiderstand rEC der Emitter-Kollektor-Strecke und der Widerstand R1 dem Lastwiderstand RLast = RGlüh
18
(= Glühlämpchen 18): α = R1 / ( R1 + R2 ) = RGlüh 18 / ( RGlüh 18 + rEC2 ) →
Nebenrechnung:
RGlüh 18 = UGlüh 18 / IGlüh 18 = ( UBatt – uEC2 ) / IGlüh 18 = ( 3,0
V – 0,4 V ) / 336 mA = 2,6 V / 336 mA = 7,738 Ω ≈ 7,7 Ω rEC2 =
uEC2 / iEC = ( UBatt – UGlüh 18 ) / iEC ≈ ( UBatt – UGlüh 18 ) / IGlüh
18 = ( 3,0
V – 2,6 V ) / 336 mA = 0,4 V / α = RGlüh 18 / ( RGlüh
18 + rEC2 ) → = 7,7 Ω / (
7,7 Ω + 1,19 Ω ) = 7,7 Immer dann, wenn die Verstärkung einen Wert wie z.B. α = 0,866 < 1 aufweist, handelt es sich bei dieser um eine Dämpfung bei
der die Verstärkung mittels Rückkopplung
verringert wird. Berechnung
der Stromgegenkopplung - zum Ersten Der Begriff
„Stromgegenkopplung“ hört sich einerseits
interessant an, andererseits auch etwas mysteriös. Aber das liegt daran, weil
wir uns unter dem Begriff noch nichts Praktisches vorstellen können. Wenn man
den Ausdruck analysiert, dann wird ein Strom
gegengekoppelt. Aber welcher? Und gegen was gegengekoppelt? An was lässt sich
ein Strom koppeln? Wenn man sich die Funktion I = f(U), sprich „Der Strom I ist eine Funktion der Spannung U“, dann bedeutet das, dass der Strom I von der Spannung U abhängt bzw. an diese gekoppelt ist. Das bedeutet
elektrotechnisch, dass wenn sich die Spannung U mit +/- ∆U ändert, dann ändert
sich im gleichen Maße auch der Strom I mit I +/- ∆I. Und wenn es eine Spannungsänderung ∆U gibt, dann gibt es
auch eine Stromänderung
∆I,
lässt sich der Quotient (=
Teilungsverhältnis) R = ∆U / ∆I bilden, ändert sich
mit diesem die Steigung m = ∆y /
∆x → m = ∆I / ∆U = 1 / (
∆U / ∆I ) = 1 / R der Widerstands- bzw. Arbeitsgeraden mit I = 1 / R * U + I0 mit I0 = Konstantstrom; erfordert Konstantstromquelle! Da wir es bei dem Versuch 102 mit zwei Transistoren zu tun haben, die noch
dazu komplementär gemäß der Sziklai-Paar-Schaltung
zusammengeschaltetet sind. Demzufolge gibt es auch zwei Arbeitsgeraden - für jeden Transistor eine - , die noch dazu funktional unterschiedlich
sind, da der grüne PNP-Leistungstransistor
51
vom roten NPN-Steuertransistor
52 gesteuert
wird. Erschwerend kommt aber eben noch die Stromgegenkopplung hinzu, die die arbeitsteilige Arbeitsweise der beiden Transistoren zusätzlich beeinflusst. Da wir von der Stromgegenkopplung bisher nur eine vage Vorstellung haben und
wir von den beiden Transistoren keine Datenblätter, insbesondere
Kennlinienfelder, haben, in die sich die Arbeitsgeraden eintragen ließen,
verzichten wir bis auf Weiteres darauf mit Arbeitsgeraden zu arbeiten und
diese zu berechnen. - Kehren wir also wieder zu den Wurzeln zurück,
nämlich zu dem was uns bekannt ist und zu den beiden Hauptdarstellern, die
die Leuchtdauer des Glühlämpchens
18
(wegen der 3 Volt
Stromversorgung)
beeinflussen: Kondensator
32
und (Auflade-) Widerstand 43 und dem Verbündeten
dieser beiden, nämlich der Zeit t. Wie wir ja inzwischen wissen, lädt sich ein Kondensator
in der Zeitspanne tAuf = 5 τ nahezu vollständig
auf 99,9 % auf: tAuf = 5 τ = 5 * R * C mit τ = R * C → Dabei gilt es zu beachten, dass sich ein Kondensator schneller auf- als entladen kann und umgekehrt! Mit den Werten
der Bauelemente Kondensator 32 (→
C32 = 10 µF) und Widerstand
43 (→ R43 = 10 kΩ) folgt für das Aufladen des Kondensators C32: tAuf = 5 τ = 5 * R * C = 5
* R43 * C32 = 5
* 10 kΩ * 10 µF = 5 * 10 * 103
Ω * 10 * 10- tAuf = 5
τ =
5 * R * C = 10 s →
RAuf = tAuf / ( 5 C32 ) = 10 s / ( 5 * 10 µF ) = 1 Damit das Glühlämpchen 18 nach dem Drücken des Tasters 15 bis zu 10 s
lang leuchtet, d.h. die beiden Transistoren
über die Basis mit Strom versorgt werden, muss man diese entsprechend
„bremsen“ und die Aufladestromstärke durch den Widerstand RAuf = 200 kΩ entsprechend verringern!
Auf welchen Wert die Aufladestromstärke reduziert werden
muss, damit das Glühlämpchen
18
tatsächlich 10 Sekunden lang leuchtet, werden wir gleich noch berechnen. Auch wenn der Kondensator 32 eine Kapazität von C32 = 10 µF hat, muss dies nicht zwangsläufig dazu
führen, dass dieser beim Betrieb der Schaltung (Versuch 102) möglichst
schnell oder vollständig aufgeladen wird. Gleiches gilt auch für das Entladen
des Kondensators bei dem es vorkommen kann, dass dieser wider Erwarten nicht
ganz schnell, sondern langsamer und noch dazu auch nicht vollständig entladen
wird. Das unterschiedlich schnelle oder langsame,
auch unvollständige Aufladen eines Kondensators wird durch das Zeitfenster 0 < t < 5
τ bestimmt und durch die in diesem Zeitfenster übertragbar Ladungsmenge Q mit Q = I * t. Neben Stromstärke I und Zeit t
spielt beim Aufladen aber auch noch der sogenannte
„Treiber“, d.h. eine antreibende (oder abbremsende) elektrische Kraft F eine
wichtige Rolle. Und zwar die Kräfte im elektrischen
Feld des Kondensators
zwischen den Kondensatorplatten (Pluspol = Anode, Minuspol = Kathode) nebst Dielektrikum als
Isolierschicht. Demzufolge ist die elektrische Feldstärke E bei einem Plattenkondensator umso
größer, je größer die anliegende, treibende Spannung U und umso kleiner der
Plattenabstand d ist: E = U / d mit der Maßeinheit [ Volt / Meter ] = [ V / m ]. Umso
mehr man den Plattenabstand d
verringert, umso größer werden die elektrischen
Kräfte F auf die Ladungsträger im Dielektrikum, sodass es letztlich zu einem
Spannungsüberschlag kommt, die den Kondensator beschädigt (siehe auch Durchschlagsfestigkeit).
Wenn man sich die Maßeinheit [ As / V ] der Kapazität von C32 = 10 µF des Kondensators 32 anschaut, dann stellt
man unschwer fest, dass sich diese gemäß der Formel C = Q / U = I * t / U wie folgt berechnen lässt: C = Q / U = I * t
/ U → UC32 = IC32 * tAuf / C32 =
33 µA * 500 ms / 10 µF = 33 * =
16 500 * 10-3 Da der Unterschied
zwischen der berechneten, maximalen Kondensatorspannung von UC32 = 1,65 V nach erfolgter Aufladung mit tAuf = 5 τ = 10 s
und der gemessenen, maximalen Kondensatorspannung von UC32, Mess = 2,41 V mit tAuf, Mess = 5
τ = 21,4 s sehr groß ist,
müssen wir, bevor wir mit Berechnungen
usw. fortfahren, den Grund für das abweichende Rechenergebnis herausfinden! Ein wichtiger Grund und zugleich Ursache der ungenauen
Berechnung der maximalen Kondensatorspannung UC32 = 1,65 V ist der, dass wir angenommen haben,
dass die Aufladung des Kondensators 32 mit dem Erlöschen des Glühlämpchen 18 tatsächlich nach 10
Sekunden abgeschlossen ist. Dem ist aber nicht so! Vielmehr verhält es sich so, dass der Kondensator 32 erst viel später, nämlich nach tAuf, Mess = 5 τ = 21,4 s
vollständig auf die maximale Kondensatorspannung von UC32, Mess = 2,41 V aufgeladen ist, obwohl das Glühlämpchen 18 schon lange nicht
mehr leuchtet! Der Grund dafür ist der, dass jede Glühlampe wegen der Glühwendel aus Wolfram und deren
Material- und Werkstoffeigenschaften erst ab einer Temperatur von mehr als Den Effekt des Vorwärmens macht man sich übrigens bei blinkenden Warnleuchten an
Baustellen zunutze, um auf diese Weise die Lebensdauer der Glühlampe zu verlängern! Wenn man nämlich die Glühwendel einer hell blinkenden oder blitzenden
Warnleuchte mit einem kleinen Ruhestrom vorwärmt, dann wirkt sich der
plötzliche und wiederkehrende Einschaltstromstoß beim Aufblitzen der
Warnleuchte nicht Material verschleißend und Lebensdauer verkürzend aus, weil
die Heizwendel durch das Vorglühen bereits einen entsprechenden Widerstand
hat! Wenn der Kondensator 32 nach dem Loslassen
des Tasters 15 und nach der Zeitspanne 5 τ vollständig
aufgeladen ist, sodass dieser keine Ladungsträger mehr in Form von Elektronenüberschuss am Minuspol und
Elektronenmangel am Pluspol aufnehmen kann, dann verhält sich dieser wie ein hochohmiger
Widerstand von RAuf = 428 kΩ, der nur noch einen
sehr kleinen (Rest-) Strom fließen lässt: C = Q / U → Q = C * U = I * t
/ U → UC32 = IC32 * tAuf / C32 → = 48,2 tAuf = 5
τ = 5 * r * C →
r = f(t) ≠ R = konstant im Sinne des Ohmschen Gesetzes!
Wenden wir uns also wieder dem vermeintlichen
Geheimnis der Stromgegenkopplung zu. Bei dem Glühlämpchen 18 mit den Nenn-Betriebswerten
UGlüh 18, Nenn = 2,5 V und IGlüh 18, Nenn = RGlüh 18 =
UGlüh 18, Nenn / IGlüh
18, Nenn = 2,5 V / IGlüh 18 =
UGlüh 18 / RGlüh 18 = 1,97 V / 8,33 Ω = 1,97 Dabei gehen wir der Einfachheit halber davon
aus, dass der Widerstandsverlauf (= Kennlinie) des Glühlämpchens 18 über weite Teile des Spannungsbereichs von [ 1 V, …, 3,2 V ] praktisch gleichförmig, d.h. linear mit RGlüh 18 = 8,33 Ω = konstant verläuft. Die Stromverstärkung
B1 des NPN-Steuertransistors 52 berechnet wie folgt: IE1 = ILast = IGlüh
18
= IB1 + IC1 Da der Laststrom des Glühlämpchens 18 mit IGlüh 18 = 236,5 mA bereits ziemlich groß ist, muss von einer
eher kleinen Stromverstärkung B1
von z.B. um die 20 ausgegangen
werden. Geht man davon aus,
dass sich mit einem Basisstrom von IB1 = 10 mA der Kollektorstrom IC1 = IE1 – IB1 steuern lässt, so folgt für das
Berechnen der Stromverstärkung B1:
IC1 = IE1 – IB1 =
236,5 mA – 10 mA = 226,5 mA B1 = IC1 / IB1 = 226,5 mA / 10 mA = 22,65 → IE1 = ILast
= IGlüh 18 = 236,5 mA
und IE1 = IC1 + IB1 = 226,5 mA + 10 mA = 236,5
mA Wenn es an dem Glühlämpchen 18 als Lastwiderstand und Emitterwiderstand des NPN-Steuertransistors 52 zu einem Spannungsanstieg ∆U kommt, dann vergrößert sich der Spannungsabfall auf, UGlüh 18, neu = UGlüh 18 + ∆U = 1,97
V + 0,1137 V = 2,084 V IGlüh 18, neu =
( UGlüh 18 + ∆U ) / RGlüh
18 = IGlüh
18 + ( ∆U / RGlüh 18 ) = 236,5
mA + (
0,1137 V / 8,33 Ω ) = 236,5 mA + ( 0,1137 = 236,5
mA + (
0,1137 V / sodass der Emitter E1 des roten NPN-Steuertransistors 52 auf ein höheres
Spannungsniveau gehoben wird. Und mit
diesem natürlich auch die Basis B1
des NPN-Steuertransistors 52, sodass dieser erst
ab einer höheren Basisspannung
UB1, neu
elektrisch leitend werden kann: UB1, neu =
UBE1 + UGlüh
18, neu
= 0,7 V + 2,084 V = 2,784 V Mit der erhöhten Stromstärke IGlüh 18, neu = 250,15 mA berechnet sich die
neue, verringerte Stromverstärkung
B1, neu wie folgt: B1, neu = IC1, neu / IB1,
neu
= 236,5 mA / 13,65 mA = 17,33 → IE1, neu = ILast,
neu = IGlüh 18, neu = 250,15 mA und IE1 = IC1 + IB1
= 236,5
mA + 13,65 mA = 250,15 mA Jetzt wissen wir, dass der Stromanstieg des Laststromes durch den Lastwiderstand
RGlüh 18
des Glühlämpchen 18 auch zu einem größeren
Spannungsabfall am Glühlämpchen selbst führt, und dass der Stromanstieg des Laststromes über den Kollektor
C1 des NPN-Steuertransistors
52 an
die Basis B2 des grünen PNP-Leistungstransistors 51 weitergeben wird.
Allerdings mit einer zeitlichen Verspätung sozusagen, da der rote NPN-Steuertransistor 52 erst ab der größeren
Basisspannung von UB1, neu = 2,784 V elektrisch leitend
wird. Dabei stellt sich dann gleich die Frage, was
das mit dem Kondensator
32 als
Energiespeicher macht. Schließlich
ist der Kondensator vor dem
Einschalten noch ungeladen, sodass er sich sofort nach dem
Einschalten des Schalters 14 auflädt bzw.
aufzuladen versucht. Dabei gilt es zu bedenken, dass sich der Kondensator 32 als temporärer Energiespeicher nur aufladen kann,
wenn man diesem von außen über den Pluspol
der 3 Volt Batterie des Batteriefachs 19 entsprechend
elektrische Energie zuführt. Weil sich aber der Kondensator 32 von außen nur über den Pluspol
der 3 Volt Batterie des Batteriefachs 19 und den Stromrückfluss über den Minuspol der 3 Volt
Batterie
aufladen kann, muss zuvor noch der rote NPN-Steuertransistor 52 elektrisch leitend werden und die Kollektor-Emitter-Strecke C1E1 aufsteuern, sodass der Bahnwiderstand rC1E1 niederohmig
wird. Dabei gilt es aber stets zu bedenken, dass der
Kondensator 32 im ungeladenen
Zustand, d.h. zum Zeitpunkt des
Einschaltens, einen Kurzschluss darstellt, sodass die
Basis B1 potentialmäßig
über den Widerstand
R43 = 10 kΩ an den Pluspol
der 3 Volt Batterie des Batteriefachs 19 angebunden ist.
Demzufolge berechnet sich der Basisspannungsteiler des roten NPN-Steuertransistor 52 wie folgt: UGlüh 18 + UBE + UR43 – UBatt = 0 → UR43 = UBatt - UBE - UGlüh 18 = 3,0 V – 0,7 V - 1,97 V = 0,33 V = 330 mV IB1 = UR43 / R43 = 330 mV / 10 kΩ = 330 * 10-3
Da der rote NPN-Steuertransistor 52 mit dem grünen PNP-Leistungstransistor 51 zusammenarbeitet,
diesen also ansteuert, verfügt der Leistungstransistor 51 über eine kleine Stromverstärkung von B2 = 25 und der Steuerungs-transistor 52 über eine große Stromverstärkung von B1 = 250, sodass folgt: IC1 = B1
* IB1 = 250
* 33 µA = 8 250 µA = 8,25 mA IE1 = IB1 + IC1 = 33 µA + 8,25
mA =
0,033 mA + 8,25 mA = 8,283 mA ≈ 8,3 mA Um herauszufinden, ob sich der grüne PNP-Leistungstransistor 51 tatsächlich
aufsteuern lässt, berechnen wir abschließend noch den Emitterstrom IE2 wie folgt: IE2 = B2 * IC1 = 25 * 8,25
mA = 206,25 mA IC2 = IE2 - IB2 = IE2 – IC1 = 206,25 mA - 8,25
mA = 198 mA →
Zum Vergleich: IGlüh 18 = 236,5 mA (siehe ziemlich weit
oben!) Jetzt haben wir den Beweis, dass der rote NPN-Steuertransistor
52 nach
dem Einschalten des Schalters 14 sofort den grünen PNP-Leistungstransistor 51 aufsteuert,
sodass sich anschließend der Kondensator 32 über den elektrisch leitenden Steuertransistor gegen Masse („┴“), d.h. den Minuspol der 3 Volt Batterie aufladen kann: (Zum Vergrößern bitte
auf eines der Bilder klicken!)
Frage: Welche Kapazität müsste der Kondensator
32
haben, um die Energie Wel = 4,70 Ws des Glühlämpchens 18 zu speichern, damit
es bei einer Spannung von UGlüh 18 = 1,97 V bis zu 10 Sekunden lang leuchten kann? WC32 = ½ C * U2
→ C = 2 * WC32 / U2 = ( 2 *
4,7 Ws ) / ( 1,97 V )2 ≈ ( 9,4 (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Um die 2,4 Millionen µF aus mehreren, parallel geschalteten Elektrolytkondensatoren
(Elkos) mit je einer Kapazität C
von C = 10 000 µF zu erhalten,
müsste man die Anzahl n Elkos zum Stückpreis
von 6,43 € kaufen: Anzahl n = 2 400 000 µF / 10 000 µF pro Elektrolytkondensator = 2 40 = 240 Stück * 6,43 € pro Einzelstück ≈ 1 543,- € insgesamt! Wie man
sieht, ist das Speichern von elektrischer Energie Wel in mehreren, parallel
geschalteten Elkos nicht nur
ziemlich teuer, sondern auch technisch entsprechend aufwendig, weil man bis zu 240 Elkos miteinander verschalten muss.
Aufgabe:
a)
Berechne den Kurzschlussstrom
IKurz
der 240 parallel geschalteten
Elkos, wenn sich diese mit einer Gesamtkapazität
von C = b)
Berechne den Kurzschlussstrom
IKurz
eines einzelnen Kondensators. c)
Berechne die Entladedauer
tEnt
der in einem der 240 parallel
geschalteten Elkos gespeicherten elektrischen Energie WC32, wenn dieser mit
einem Entladewiderstand von REnt = 1 kΩ entladen wird! d) Berechne den Entladestrom IEnt, wenn einer der 240 parallel geschalteten Elkos mit einem Entladewiderstand von REnt = 1 kΩ entladen wird! Lösung: a) Berechne den Kurzschlussstrom IKurz der 240 parallel geschalteten Elkos, wenn sich
diese mit einer Gesamtkapazität
von C = WC32 = ½ C * U2
→ … mit C = Q / U = I * t / U folgt: = ½ * I * t / = ½ * IKurz * tKurz * UKurz IKurz = WC32 / ( ½ tKurz * UKurz ) = 4,7 Ws /
( ½ * 10 ms * 100 mV ) = 2 * 4,7
Ws / ( 1 000 µVs
) = 9,4 W Im Abschnitt
„Verteilereinbauten“
von Wikipedia sieht man rechts im Bild einen Straßenverteilerkasten
mit insgesamt drei waagrechten und ca. An
dieser Stelle sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Elkos (= Elektrolytkondensatoren)
stets nur mit Gleichstrom
aufgeladen werden dürfen! Bei der UKW,
DAB+ und Fernsehsendestation „Hoher Meißner“
( = Das aber dauerte dem Starkstromelektriker zu
lange, schließlich wollte dieser keine unbezahlten Überstunden machen und
demzufolge auch wieder pünktlich zu Hause ein. Kurzerhand nahm er deshalb
seinen Als der Elektriker wieder sehen konnte, war
von seinem Lösung: b) Berechne den Kurzschlussstrom IKurz eines einzelnen
Kondensators. Auch die Stromstärke des Kurzschlussstromes
IKurz, einzel eines der 240 parallel
geschalteten Elkos ist beachtlich:
IKurz, einzel = 1
/ 240 * IKurz,
ges
= 1 /
240 * 9,4 kA = 1 / 240 * Lösung: c) Berechne die Entladedauer tEnt der in einem der 240 parallel geschalteten Elkos
gespeicherten elektrischen Energie WC32, wenn dieser mit
einem Entladewiderstand von REnt = 1 kΩ entladen wird! τEnt = REnt * C
→ Entladedauer tEnt = 5 * τEnt tEnt = 5 * 1 kΩ * 10
000 µF = 5 * = 5 * 10 * s = 50 s Wie man sieht, wird
ein einzelner Kondensator
der Kapazität C32 = 10 000
µF trotz des Entladewiderstandes von REnt = 1 kΩ doch in recht kurzer
Zeit entladen! Probe: Q =
IEnt * tEnt = 31 mA * 50 s = 1 550 mAs = 1,55 As C =
Q / U = IEnt * tEnt
/ U = 1 / R * t →
t = 5 * τ
= 5 * R * C tEnt = 5 * R * C = 5 * 1 kΩ * 10
000 µF = 5 * = 5 * 10 * s = 50 s WC32 = ½ C * U2 = ½ C * ( IEnt * REnt )2 = ½ 10 000 µF * ( 31 mA
* 1 kΩ )2 = ½ 10 * 103
* 10-6 As/V * ( 31 = 5 * 10-3
As/V * ( 31 V )2 = 5 * 10-3 As/V * 961 V2 = 5 *
10-3 * 961 VAs = 4 805 * 10-3 Ws ≈ 4,8 Ws Lösung: d) Berechne den Entladestrom IEnt, wenn einer der 240 parallel geschalteten Elkos mit einem Entladewiderstand von REnt = 1 kΩ entladen wird! WC32 = ½ C * U2 = ½ C * ( IEnt * REnt )2 → IEnt = [ WC32 / ( ½ C ) / REnt2 ]1/2 = [ WC32 / ( ½ C ) ]1/2 / REnt = [ 4,7 Ws / ( ½ * 10 000 µF ) ]1/2 / 1 kΩ = [ 4,7 V = [ 4,7 / ( ½ * 10 * 10-3 V2 ) ]1/2 / 103
V/A = [ 4,7 / 5
* 103 V2 ]1/2 / 103
V/A = [ 4,7 / ( 5 * 103 V2 ) ]1/2 / 103
V/A = 9401/2 Wie man sieht, ist der Entladestrom mit IEnt = 31 mA eines einzelnen Elkos nicht besonders groß, aber in
der Summe, d.h. bei insgesamt 240 Elkos dann eben doch: IEnt. ges = 31 mA * 240 = 7 440 mA = Deshalb macht es Sinn, jeden der 240 einzelnen
Kondensatoren mit einem Entladewiderstand auszustatten, damit
auf diese Weise alle Kondensatoren beim Ausschalten der Stromversorgung gleichzeitig
entladen werden. Dies hat dann auch noch den Vorteil, dass sich die kleinen Entladeströme mit IEnt = 31 mA elektrisch gut beherrschen lassen und man herkömmliche
Widerstände als Entladewiderstände verwenden kann. Dabei
berechnet sich die Wärmeverlustleistung
PR Wärme im Entladewiderstand wie folgt: WC32 = ½ C * U2
→ U2 = 2 * WC32 / C → UC = ( 2 * WC32 / C )1/2 = [ 2
* 4,7 Ws / ( 10 000 µF ) ]1/2 = [ 9,4 V = [ 9,4 / 10 * 103 V2 ]1/2 = [ 0,94 * 103 V2 ]1/2 = [ 940 ]1/2 V = 30,6594 V ≈ 30,7 V Jetzt
wissen wir endlich, wie groß die maximale Betriebsspannung an einem einzelnen Elko, aber auch an den insgesamt
240 Elkos werden kann, da diese ja alle parallel zusammen geschaltet sind! PR Wärme = UC * IEnt = 30,7 V * 31 mA =
951,7 mW = 0,9517 W ≈ 1 W Jetzt bestätigt sich, dass man tatsächlich
herkömmliche Widerstände mit einer zulässigen Verlustleistung von bis zu 1 Watt als Entladewiderstand verwenden kann. - Berechnung
der Stromgegenkopplung - zum Zweiten PNP- oder NPN-Transistoren lassen sich
prinzipiell als Emitter-,
Kollektor-
oder Basis-Schaltung
betreiben. Dabei ist die Emitterschaltung
(siehe Versuch 95 „Zeit spielt eine Rolle“)
gerade für Elektronik-Einsteiger am besten zu verstehen. Immer dann wenn die Basis-Emitter-Diode des NPN-Transistors
mit UBE ≥ 0,7 V
elektrisch leitend und damit stromdurchlässig wird, wird auch die Kollektor-Emitter-Strecke mit dem
dynamischen Bahnwiderstand
rCE ≤ 2 Ω stromdurchlässig. Und zwar mit dem Stromverstärkungsfaktor B = IC / IB ≈ IE / IB . Dabei gilt es zu beachten, dass der kleine Basisstrom IB den großen,
dicken Kollektorstrom IC auf und zu steuert! Bei einem Stromverstärkungsfaktor von B = 250
lässt sich z.B. mit einem kleinen Basisstrom von IB
= 1 mA
ein Kollektorstrom IC von IC = B * IB = 250 * 1 mA = 250
mA
steuern. Bei einem Stromverstärkungsfaktor von B = 250
lässt sich z.B. mit einem kleinen Basisstrom von IB
= 0,01 mA
ein Kollektorstrom IC von IC = B * IB = 250 * 0,01 mA = 2,5
mA
steuern. Die Emitterschaltung
mit dem grünen PNP-Leistungstransistor
51
erkennt man daran, dass der Lastwiderstand
RLast
in Form eines elektrischen Verbrauchers (Glühlämpchen,
Elektromotor, Leuchtdiode, Widerstand usw.) direkt am Kollektor C angeschlossen ist, während der Emitter E direkt am Pluspol („+“) der Spannungsversorgung anliegt. Wenn man also die Schaltung zum Versuch 102
(links) ganz einfach vertikal spiegelt, dann sieht man sofort, dass
sich der grüne PNP-Leistungstransistor
(Zum Vergrößern bitte
auf eines der Bilder klicken!) Damit der grüne PNP-Leistungstransistor 51 (T2) in Emitterschaltung das Glühämpchen 18 zum Leuchten bringen kann, muss dieser
an seiner Basis B2 entsprechend
aufgesteuert werden. Dabei lässt sich dieser an seiner Basis B2 nur dann aufsteuern, wenn die Basis-Emitter-Spannung UBE2 > 0,7
V
wird. Die BE-Spannung von T2 wiederum kann nur dann größer als UBE2 > 0,7 V werden, wenn der NPN-Steuertransistor 52 (T1) an seiner Basis B1 aufgesteuert wird. Wenn man davon ausgeht, dass die Stromverstärkung B2 des PNP-Leistungstransistors 51 (T2) wegen des deutlich größeren
Laststroms von ILast = IGlüh 18 IGlüh 18 = UGlüh 18 / RGlüh 18 = 1,97 V / 8,33 Ω = 1,97 mit B2
= 25 angenommen werden kann (siehe auch Versuch 72),
berechnet sich der zugehörige Basisstrom IB2
wie folgt:
B2 = IC2 / IB2
→ IB2 = IC2 / B2 = 236,5 mA / 25 = 9,46 mA Demzufolge berechnet sich der Spannungsabfall UEC2 am EC-Bahnwiderstand rEC2 wie folgt (siehe Bild
oben links): UEC2 = UBatt - UGlüh 18 = 3,0 V - 1,97 V = 1,03 V →
… an der Grenze zum Sättigungsbereich! Dabei
gilt es zu beachten, dass sich ein Transistor,
der im Sättigungsbereich betrieben wird, nicht
regeln lässt!
Da sich
aber der Kondensator C32 beim Einschalten
des Schalters 14 sofort auflädt,
sodass anfangs kurz ein großer Ladestrom fließt, der dann allerdings gemäß der Aufladekurve
schnell wieder abflacht, befindet sich der grüne
PNP-Leistungstransistor
51 (T2) nur für einen kurzen Moment in
der Sättigung! Zum Vergleich (siehe Arbeitsstromverschiebung): IC2 = ( UBatt, ges – UCE2, satt ) / RGlüh
18, Nenn = ( 3,0 V – 0,2 V ) / 8,33 Ω =
2,8 V / 8,33 Ω = IC2 = ( UBatt, ges – UCE2 ) / RGlüh 18, Nenn = ( 3,0 V – 1,2 V ) / 8,33 Ω =
1,8 V / 8,33 Ω = Beim Einschalten des (Ein-/Aus-) Schalters 14 wird nicht nur der Kondensator 32 aufgeladen, sondern währenddessen auch die Arbeitsgerade vom grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2) von oben links
(= „Ein“) nach rechts unten
(= „Aus“) durchlaufen: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) Während des Durchlaufens der Arbeitsgeraden durch den grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2) von oben links
(= „Ein“) nach rechts unten
(= „Aus“) ändert sich fortwährend
die Stromverstärkung B2 im Bereich [ 10, …, 50,
… 250 ], sodass diese beim Einschalten den Wert B2sat = 10 und beim Ausschalten bzw. Erlöschen des Glühlämpchens
18
den Wert B2dunkel = 250 annimmt. Während des Durchlaufens der Arbeitsgeraden von oben links
(= „Ein“) nach rechts unten
(= „Aus“) vergrößert
sich gleichzeitig der Bahnwiderstand
rEC
der Emitter-Kollektor-Strecke und
die Emitter-Kollektor-Spannung UEC, sodass sich im
Gegenzug gleichzeitig der Kollektorstrom
IC2
entsprechend verringert und das Glühlämpchen 18 erlischt: IB2sat =
IC2sat / B2sat = 336 mA / 10 = 33,6 mA →
Sättigung (= „Ein“)! IB2 hell =
IC2 hell / B2hell = 216 mA / 50 = 4,32 mA →
Normalbetrieb (= Arbeitspunkt in der Mitte der Arbeitsgeraden)! IB2 dunkel = IC2
dunkel / B2dunkel = 8,25 mA / 250 = 33 µA →
Sperrbetrieb (= „Aus“)! Woran aber lässt sich erkennen, dass die Stromverstärkung B2 des grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2) während des Durchlaufens der Arbeitsgeraden von oben links (= „Ein“) nach rechts unten (= „Aus“) fortwährend vergrößert, während sich
gleichzeitig der Basisstrom IB2 verkleinert
(siehe im obenstehenden Diagramm „Arbeitspunktverschiebung“ die verschiedenen
roten Basisstrom-Kennlinien IB = f(UCE) )? Die Stromverstärkung
B bzw. B2 für den grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2) mit dem Quotienten B2 = IC2 / IB2
sollte ja über einen großen Bereich
der Arbeitsgeraden möglichst konstant
sein, damit sich beim Durchlaufen
derselben möglichst keine Verzerrungen einstellen. Und solange wir auf der Arbeitsgeraden nicht in die Sättigung mit UCEsat < 1,2 V fahren, darf man sehr
wohl davon ausgehen, dass die Stromverstärkung
B2 annähernd konstant, d.h. linear, verläuft. Da aber
die Stromverstärkung B2
mit dem Quotienten B2 = IC2 / IB2 wider Erwarten nicht die Steigung a = ∆y / ∆x mit a = ∆IC2 / ∆IB2 angibt, bedarf es
eines weiteren Diagramms und zwar
den des Stromsteuerkennlinienfeldes: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium)
Wenn man sich die obenstehende Steuerstromkennlinie IC = f(IB) zum ersten Mal
anschaut, ohne den nachfolgenden Text genau durchgelesen zu haben, dann
könnte man meinen, dass diese für verschiedene Spannungen UCE gilt. Dem ist aber nicht
so; die Steuerstromkennlinie gilt immer nur für eine bestimmte Spannung
UCE! Wie man im nachfolgenden Bild sieht, wurde die
Steuerstromkennlinie den Transistor-Kennlinienfeldern entnommen: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) Leider lässt sich mit der oben im Bild zu
sehenden Stromsteuerkennlinie nicht so viel
anfangen, weil das Entstehen der UCE-Kennlinie formelmäßig nicht
erklärt und hergeleitet wird. Gemäß der Kennlinie
wird die Funktion IC = f(IB) dargestellt, die
größtenteils als angenähert linear aufgefasst werden darf: B = f(IB, IC) = IC / IB =
konstant.
Dabei bezieht sich UCE im Falle der Emitterschaltung (siehe Bild 15) auf den Spannungsabfall zwischen Kollektor und Emitter, der durch den Bahnwiderstand rCE = uCE / iC = uCE / ( B
* IB ) entsteht. Setzt man die Messwerte des Messpunktes P1 ein, so folgt: rCE = uCE / iC = uCE / ( B * IB ) = 835 mV / 203,93 * 0,738 mA = 835 uCE = rCE * ( B * IB ) → Mit größer
werdendem Basisstrom IB (und Kollektorstrom IC) werden die Stromverstärkung B sowie der Spannungsabfall uCE immer kleiner,
wenn man die Arbeitsgerade von
rechts unten (= „Aus“, T2 sperrt) nach links oben (= „Ein“, T2 in Sättigung)
durchläuft. Wenn sich der Transistor T2 in Sättigung befindet, ändern sich UCEsat = 0,2 V und die Verstärkung
B nicht mehr: rCEsat = uCEsat / iCsat = 0,8 V / 152,4 mA = 800 Um zu sehen, wie sich der grüne PNP-Leistungstransistor 51 (T2) beim Durchlaufen der Arbeitsgerade von rechts unten (=
„Aus“, T2 sperrt) nach links oben (= „Ein“, T2 in Sättigung) verhält, nehmen
wir alternativ zwei Messwerte
für den Basis- und Kollektorstrom des grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2) auf: a)
Messpunkt
P2, Widerstand
R41 = 1 kΩ: IB2 P2 =
0,967 mA, IC2 P2 = 152,4 mA, UCE2 P2 = 800 mV →
Sättigung!
Berechnung der Stromverstärkung B2 des Transistors T2:
B2P2 = IC2 P2 / IB2 P2
= 152,4 mA / 0,967 mA = 157,601 ≈ 157,6 b)
Messpunkt
P1, Widerstand
R43 = 10 kΩ: IB2 P1 = 0,738 mA, IC2 P1 = 150,5 mA,
UCE2 P1 = 835 mV → Sättigung! Berechnung der Stromverstärkung B2 des Transistors T2:
B2P1 = IC2 P1 / IB2 P1 = 150,5 mA /
0,738 mA = 203,9295 ≈
204 Hier
bestätigt sich erneut, dass die Stromverstärkung B = IC / IB mit steigendem Kollektorstrom IC abnimmt! - Mittels der sogenannten Zwei-Punkte-Form
stellen wir die zugehörige Geradengleichung
wie folgt auf: y – y1
/ x – x1 = y2 – y1 / x2 – x1 = ∆y
/ ∆x
= Steigung
a der Geradengleichung y = ax + b mit b = Parallelverschiebung aus dem Koord.ursprung! IC2 – IC2
P1 /
IB2 –
IB2 P1 = IC2 P2
– IC2 P1 / IB2 P2 –
IB2 P1 = ∆IC
/ ∆IB = Steigung
a der Geradengleichung IC
= a IB + b → mit b =
Parallelverschiebung aus dem Koordinatenursprung! IC2 – 150,5 mA /
IB2 – 0,738 mA = ( 152,4 mA
– 150,5 mA ) / ( 0,967 mA – 0,738 mA
) = ( 1,9 mA ) / ( 0,229
mA ) = 8,2969 ≈ 8,3 → Steigung a = 8,3 IC2 – 150,5 mA = 8,3 * ( IB2 – 0,738 mA )
IC2 =
8,3 IB2
– 0,738 mA + 150,5 mA IC2 = 8,3 IB2 + 144,4 mA →
Geradengleichung mit a = ∆IC2
/ ∆IB2 = 8,3 für den Basiswiderstand R43 = 10 kΩ Probe: Für den Messpunkt
P2 folgt: IC2 P2 = 8,3 IB2 P2 +
144,4 mA = 8,3 * 0,967
mA + 144,4 mA = 8,026 mA + 144,4 mA ≈ 152,4 mA Für den Messpunkt
P1 folgt: IC2 P1 = 8,3 IB2 P1 +
144,4 mA = 8,3 * 0,738
mA + 144,4 mA = 6,125 mA + 144,4 mA ≈ 150,5 mA Wenn man die Geradengleichung IC2 = 8,3 IB2 + 144,4 mA mathematisch mit der Normalform y = a x + b =
a x + y0
vergleicht, dann sieht man sofort, dass diese als Funktion IC2 = f(IB2) an der Stelle IB2 = 0 um den Wert IC2(0) = f(IB2=0) = 144,4 mA parallel
nach oben in Richtung der
y-Achse (= IC2-Achse) aus dem Koordinatenursprung heraus verschoben
ist: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Microsoft
Mathematics) Berechnen der Nullstelle IC2(0) der Geradengleichung
IC2 = 8,3 * IB2 + 144,4 mA: IC2(0) = IC2(IB2 = 0) = 8,3 * IB2 + 144,4 mA = 8,3 * 0
+ 144,4 mA = 144,4 mA Berechnung der Nullstelle IC2(IB2) = 0 (= Schnittstelle mit
der x-Achse bzw. IB2-Achse): IC2(0) = 8,3
* IB2 + 144,4 mA = 0 → 8,3 * IB2 = - 144,4 mA IB2(IC2 = 0) = IB2(0) IB2(0) = - 144,4 mA / 8,3 = - 17,39759 mA ≈ -
17,4 mA (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Microsoft
Mathematics) Jetzt wissen wir, dass wenn man zwei Messwerte für Spannung und Strom
aus der Schaltung zum Versuch 102 aufnimmt und diese in die Zwei-Punkte-Form einsetzt, auf diese
immer Verlass ist und sich auf diese Weise sowohl die Geradengleichung herausfinden als auch
der Graph der Funktion als
grafische Lösung zeichnen lässt! Dabei ist das kostenlose Programm „Microsoft
Mathematics“, das es auch als Smartphone-App
gibt, ein mächtiges und hilfreiches Werkzeug. Aufgrund der Geradengleichung und der Parallelverschiebung des Graphen aus dem Koordinatenursprung heraus, wissen wir jetzt, dass sich der grüne
PNP-Leistungstransistor 51 (T2) beim Einschalten kurzzeitig in der Sättigung befindet und sich dabei als gesteuerte
Stromquelle verhält, d.h.
kurzzeitig einen von der Versorgungsspannung unabhängigen Strom von insgesamt IC2 P1 ≈ 150,5 mA zum Leuchten des Glühlämpchens 18 bereit stellt! - Nachdem wir den grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2), der sich beim Einschalten kurzzeitig in der Sättigung befindet und dabei als gesteuerte Stromquelle verhält, berechnet haben, geht es
nachfolgend darum, den roten NPN-Steuertransistor
52 (T1)
und dessen unbelasteten Basis-Spannungsteiler, bestehend aus den
beiden Widerständen R1
= 10 kΩ und R2
= 1 MΩ ( →
∞ ), zu berechnen: (Quelle: electronicsplanet.ch
| Vergrößern: auf Bild klicken! | Lampe mit Zeitverzögerung (1)) >> Von der Spannungsquelle zur Stromquelle... Im Gegensatz zur Konstantspannungsquelle gibt die Konstantstromquelle immer denselben Strom
ab. Und zwar unabhängig vom angeschlossenen Widerstand. Ändert sich bei einer
Stromquelle der Lastwiderstand, ändert sich anstatt
des Stroms die Spannung. Der einfachste Weg, eine Stromquelle mit konstantem Ausgangsstrom aufzubauen, ist die Kombination einer Spannungsquelle mit einer Stromstabilisierungsschaltung. Nach diesem Prinzip
funktioniert auch die (Schaltung mit dem NPN Transistor als Stromquelle). Der NPN
Transistor als Stromquelle In dieser Schaltung ist Vcc die
konstante Spannung eines Netzgeräts, einer Batterie oder eines
Spannungsreglers. Indem man zu Vcc einen NPN Transistor und drei
Widerstände zuschaltet, entsteht eine Schaltung,
die an ihrem Eingang einen geregelten Strom
zieht. Solche Schaltungen, die an einem Stromeingang einen geregelten Strom
ziehen, anstatt ihn zu liefern, nennt man auch Stromsenken.
Die Last wird zwischen Vcc und den Stromeingang angeschlossen. Funktionsweise
der Stromquellenschaltung An der Basis
des NPN Transistors erzeugt der Spannungsteiler von R1 und R2 eine konstante
Basisspannung VB = VR2. Die Emitterspannung VR3 ist ebenfalls konstant
und um VBE kleiner als die Basisspannung VB. Daraus folgt, dass
die Spannung, die über R3 (= RLast = RGlüh
18) abfällt ebenfalls konstant
ist. Genauso wie der Strom durch R3 (= Prinzip des belasteten
Spannungsteilers). Der Strom,
der durch R3 fließt, wird vom Transistor geliefert. Und da der Emitterstrom des Transistors hauptsächlich von seinem Kollektor kommt, fließt dort der Strom IIN hinein, der durch R3 fliest. Dieser Kollektrostrom wird bestimmt durch R1, R2, Vcc, VBE und R3. Ein Lastwiderstand ( = Kollektorwiderstand RC), der zwischen Vcc und dem Kollektor angeschlossen wird, wird
vom Strom IIN durchflossen, ohne
dass er ihn beeinflusst. So wirkt diese Schaltung (für den Kollektorwiderstand RC) als Konstantstromquelle für jedes Bauteil
zwischen Vcc und dem Kollektor. << (Quelle: electronicsplanet.ch) Der abgespeckte Basis-Spannungsteiler, der zunächst ohne den Transistor aus den beiden in Reihe geschalteten Teilwiderständen R1 und R2 besteht, wird um den Lastzweig des Bahnwiderstandes rBE2 = UBE2 / IB2 der BE-Diode plus Lastwiderstand R3 (= RLast = RGlüh
18) erweitert. Dabei
entsteht aber wider Erwarten kein belasteter Spannungsteiler, da der kleine
Basisstrom IB2 des Transistors gegenüber dem großen
Emitterstrom IE2 vernachlässigt werden
darf: IE2 = IB2 + IC2 ≈ IC2. Für den durch den Transistor unbelasteten Spannungsteilers gilt die Spannungsteilerformel: UR2 / UCC = R2 / ( R1 + R2 ) ( UBE2 + UR3 ) / UCC = R2 / ( R1 + R2 ) UBE2 + UR3 = UCC * [ R2 / ( R1 + R2 ) ] UR3 = UCC * [ R2 / ( R1 + R2 ) ] - UBE2 IE2 * R3 = UCC * [ R2 / ( R1 + R2 ) ] - UBE2 IC2 * R3 ≈ UCC * [ R2 / ( R1 + R2 ) ] - UBE2 IIN ≈ { UCC * [ R2 / ( R1 + R2 ) ] - UBE2 } / R3 →
Zähler und Nenner durch R2 dividieren! (Quelle:
electronicsplanet.ch) IIN ≈ { UCC * 1 / [ ( R1 / R2 ) + 1 ] - UBE2 } / RGlüh
18
≈ { 2,83 V * 1
/ [ ( 10
kΩ / 1 MΩ ) + 1 ] - 0,7 V } / 8,33 Ω ≈ { 2,83 V * 1
/ [ ( 10
* 103 ≈ { 2,83 V * 1
/ [ ( 10 * 10-3 ) + 1 ] - 0,7 V } / 8,33 Ω
≈ { 2,83 V * 1
/ [ 0,010 + 1 ] - 0,7 V } / 8,33 Ω
≈ { 2,83 V / [ 1,010 ] - 0,7 V } / 8,33 Ω = { 2,80 V - 0,7 V } / 8,33 V/A = { 2,10 Bezüglich der
obenstehenden Berechnung des unbelasteten Spannungsteilers muss noch erwähnt werden, dass es den Teilwiderstand R2 des Basis-Spannungsteilers in der Schaltung zum Versuch 102 nicht
wirklich gibt. Um aber trotzdem mit
der Spannungsteilerformel für den unbelasteten
Spannungsteiler rechnen bzw.
herausfinden zu können, ob uns diese Berechnung weiter bringt, wurde der Teilwiderstand R2 des Basis-Spannungsteilers mit einem sehr
großen, hochohmigen Wert
von R2 = 1 MΩ
hypothetisch angenommen mit dem Effekt, dass sich ein sehr kleiner Wert für
den Quotienten R1 / R2 = 0,010 + 1 = 1,010 ≈ 1 einstellt, der das Rechenergebnis nur
ganz geringfügig verfälscht. So wie es aussieht,
scheint der Ergebniswert IIN ≈ 252,1 mA größenordnungsmäßig im Vergleich zu den Nennbetriebsdaten des Glühlämpchens 18 mit UNenn = 2,5 V, INenn = 300 mA richtig zu sein. Bezüglich der Schaltung zum Versuch 102 gilt es
aber zu bedenken, dass der Eingangsstrom
IC1 = IIN = IB2 P1 = 0,738 mA (siehe weiter oben beim Messpunkt P1, Widerstand R43 = 10 kΩ)
sehr, sehr viel kleiner ist als der bisherige Eingangsstrom. Selbstverständlich
lässt sich die obenstehende
Berechnung des unbelasteten Spannungsteilers auch mit dem sehr viel kleineren Eingangsstrom von IIN = IB2 P1 = 0,738 mA wie folgt
durchführen: IIN ≈ { UCC * 1 / [ ( R1 / R2 ) + 1 ] - UBE2 } / RGlüh 18 →
Formel nach RGlüh
18 = R3 umstellen! R3 ≈ { UCC * 1
/ [ ( R1 / R2 ) + 1 ] - UBE2 } / IIN →
Der Eingangsstrom IIN wird zu IB2 P2. R3 ≈ { UCC * 1
/ [ ( R1 / R2 ) + 1 ] - UBE2 P2 } / IB2 P2 R3 ≈ { UCC * 1
/ [ ( R1 / R2 ) + 1 ] - U BE2 P2 } / IB2 P2 ≈ { 2,83 V * 1 / [ ( 10 kΩ / 1 MΩ ) + 1 ] - 0,7 V } / 0,738
mA ≈ { 2,83 V * 1 / [ ( 10 * 103 ≈ { 2,83 V * 1 / [ ( 10 * 10-3 ) + 1 ] - 0,7 V } / 0,738
mA ≈ { 2,83 V * 1 / [ ( 0,01 ) + 1 ] - 0,7 V } / 0,738
mA ≈ { 2,83 V * 1 / [ 1,01 ] - 0,7 V } / 0,738 mA ≈ { 2,83 V * 0,99 - 0,7 V } / 0,738
mA R3 ≈ { 2,8 V - 0,7 V } / 0,738 mA = 2,1 V / 0,738 mA ≈ 2,85 kΩ U3 / I3 = R3 U3 / R3 = I3 → I3 = U3 / R3 = UGlüh 18 / R3 →
Nennbetriebsdaten des Glühlämpchens 18: UNenn = 2,5 V, INenn = = 2,5 V / 2,85 kΩ = 0,877
mA →
I3 = IE1 = IB1 + IC1 →
IE1 > IC1 = 0,738 mA ( vormals IB2 P2 ) An dieser Stelle muss
noch daran erinnert werden, dass sich die Berechnung des unbelasteten Spannungsteilers auf den Schaltungsteil
mit dem roten NPN-Steuertransistor
52 (T1)
bezieht, sodass dies auch auf den Lastwiderstand
R3
zutrifft. Demzufolge ist der Lastwiderstand
R3 = 2,85 kΩ des unbelasteten Spannungsteilers dem Lastwiderstand RGlüh 18 =
8,33 Ω
parallel geschaltet und darf wegen R3 >> RGlüh 18 bei der Parallelschaltung vernachlässigt
werden! Nachdem wir den Basis-Spannungsteiler des roten NPN-Steuertransistors 52 (T1) berechnet haben und
die Berechnung stillschweigend davon ausgeht, dass mit diesem das Glühlämpchens 18 direkt, d.h. ohne
den nachgeschalteten grünen PNP-Leistungstransistor
51 (T2)
als Verstärker, mit Strom versorgt werden soll,
sodass dieses hell leuchtet, ist es für das Verständnis über das
Funktionieren der Schaltung wichtig zu wissen, wie sich der rote NPN-Steuertransistor 52 (T1) elektrisch verhält. Um zu sehen, wie sich der rote NPN-Steuertransistor 52 (T1) beim Durchlaufen der Arbeitsgerade von rechts unten (=
„Aus“, T1 sperrt) nach links oben (= „Ein“, T1 in Sättigung) verhält, nehmen
wir auch bei diesem zwei Messwerte
für den Basis- und Kollektorstrom des roten NPN-Steuertransistors 52 (T1) wie folgt auf: c)
Messpunkt
P2, Widerstand
R41 = 1 kΩ: IB1 P2 =
0,132 mA, IC1 P2 = 1,018 mA, UCE P1 = 8,6 mV →
Sättigung!
Berechnung der Stromverstärkung B1 des Transistors T1:
B1 = IC1 / IB1 = IC1 P2 / IB1 P2
= 1,018 mA /
0,132 mA ) = 7,712 ≈ 7,7 d)
Messpunkt
P1, Widerstand
R43 = 10 kΩ: IB1 P1 = 0,021 mA, IC1 P1 = 0,907 mA,
UCE1 P1 = 41,4 mV → Sättigung! Berechnung der Stromverstärkung B1 des Transistors T1: B1P1 = IC1 P1 / IB1 P1 = 0,927 mA /
0,021 mA = 44,1429 ≈
44 Hier
bestätigt sich ein weiteres Mal, dass die Stromverstärkung B = IC
/ IB mit fallendem Kollektorstrom
IC zunimmt! - Mittels der sogenannten Zwei-Punkte-Form
stellen wir die zugehörige Geradengleichung
wie folgt auf: y – y1
/ x – x1 = y2 – y1 / x2 – x1 = ∆y
/ ∆x
= Steigung
a der Geradengleichung y = ax + b mit b = Parallelverschiebung aus dem Koord.ursprung! IC1 – IC1 P1 / IB1 – IB1 P1 = IC1 P2 – IC1 P1 / IB1 P2 –
IB1 P1 = ∆IC
/ ∆IB = Steigung
a der Geradengleichung IC
= a IB + b → mit b = Parallelverschiebung aus dem Koordinatenursprung! IC1 – 0,927 mA / IB1 – 0,021 mA = ( 1,018 mA
– 0,927 mA ) / ( 0,132 mA – 0,021 mA
) = ( 0,091 mA ) / ( 0,111
mA ) = 0,8198 ≈ 0,82 → Steigung a = 0,82 IC1 – 0,927 mA =
0,82 * ( IB1 – 0,021 mA )
IC1 =
0,82 IB1
– 0,021 mA + 0,927 mA IC1 = 0,82 IB1 + 0,906 mA →
Geradengleichung mit a = ∆IC1 /
∆IB1 = 0,82 für den Basiswiderstand R43 = 10 kΩ Probe: Für den Messpunkt
P2 folgt: IC1 P2 = 0,82 IB1 P2 +
0,906 mA = 0,82 * 0,132
mA + 0,906 mA = 0,108 mA + 0,906 mA ≈ 1,014 mA Für den Messpunkt
P1 folgt: IC1 P1 = 0,82 IB1 P1 +
0,906 mA = 0,82 * 0,021
mA + 0,906 mA = 0,017 mA + 0,906 mA ≈ 0,923 mA Wenn man die Geradengleichung IC1 = 0,82 IB1 + 0,906 mA mathematisch mit der Normalform y = a x + b =
a x + y0
vergleicht, dann sieht man sofort, dass diese als Funktion IC1 = f(IB1) an der Stelle IB1 = 0 um den Wert IC1(0) = f(IB1=0) = 0,906 mA parallel
nach oben in Richtung der
y-Achse (= IC1-Achse) aus dem Koordinatenursprung heraus verschoben
ist: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Microsoft
Mathematics) Berechnen der Nullstelle IC1(0) der Geradengleichung
IC1 = 0,82 * IB1 + 0,906 mA: IC1(0) = IC1(IB1 = 0) = 0,82 * IB1 + 0,906 mA = 0,82 * 0
+ 0,906 mA = 0,906 mA Berechnung der Nullstelle IC1(IB1) = 0 (= Schnittstelle mit
der x-Achse bzw. IB1-Achse): IC1(0) =
0,82 * IB1 + 0,906 mA = 0 → 0,82 * IB1 = - 0,906 mA IB1(IC1 = 0) = IB1(0) IB1(0) = - 0,906 mA / 0,82 = -1,1049 mA ≈ -1,105
mA (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Microsoft
Mathematics) Jetzt wissen wir, dass, wenn man zwei Messwerte für Spannung und Strom
aus der Schaltung zum Versuch 102 aufnimmt und diese in die Zwei-Punkte-Form einsetzt, auf diese
immer Verlass ist und sich auf diese Weise sowohl die Geradengleichung herausfinden als auch der Graph der Funktion als grafische Lösung zeichnen lässt.
Zwei-Punkte-Form für den NPN-Steuertransistor 52 (T1) IC1 – 0,907 mA / IB1 – 0,019 mA = ( 1,018 mA
– 0,907 mA ) / ( 0,132 mA – 0,019 mA
) = ( 0,111 mA ) / ( 0,113
mA ) = 0,982301 ≈ 0,98 →
Steigung a = 0,98 IC1 – 0,907 mA =
0,98 * ( IB1 – 0,019 mA )
IC1 =
0,98 IB1
– 0,019 mA + 0,907 mA IC1 = 0,98 IB1 + 0,888 mA →
Geradengleichung mit a = ∆IC1 /
∆IB1 = 0,98 für den Basiswiderstand R43 = 10 kΩ Zwei-Punkte-Form für den PNP-Leistungstransistor 51 (T2) IC2 – 144,1 mA /
IB2 – 0,907 mA = ( 152,4 mA
– 144,1 mA ) / ( 0,967 mA – 0,907 mA
) = ( 8,3 mA ) / ( 0,06
mA ) = 138,333 ≈ 138,3 →
Steigung a = 8,3 IC2 – 144,1 mA = 138,3 * ( IB2 – 0,907 mA )
IC2 =
138,3 IB2
– 0,907 mA + 144,1 mA IC2 = 138,3 IB2 + 143,2 mA →
Geradengleichung mit a = ∆IC2
/ ∆IB2 = 138,3 für den Basiswiderstand R43 = 10 kΩ Da die beiden komplementär geschalteten
Transistoren wie ein Sziklai-Paar
geschaltet sind, ist der Basisstrom IB2
P1
des PNP-Leistungstransistors 51
(T2)
gleich dem Kollektorstrom
IC1 P1
des NPN-Steuertransistors 52 (T1), sodass sich beide
Geradengleichungen zu einer
wie folgt zusammensetzen lassen: IC1 = 0,98 IB1 + 0,888 mA →
Geradengleichung zum roten NPN-Steuertransistor 52 (T1) = IB2 →
mit IB2 = 0,98 IB1 + 0,888 mA →
IC2 = 138,3 IB2 + 143,2 mA →
Geradengleichung zum grünen PNP-Leistungstransistor 51 (T2) IC2 = 138,3 * 0,98 IB1 + 0,888 mA + 143,2 mA = 138,3 * 0,98 IB1 +
0,888 mA + 143,2 mA
Wir messen die Basisstrom IB1 des roten NPN-Steuertransistor 52 (T1) mit IB1 = 0,02 mA und setzen diesen Wert in die neue Geradengleichung ein, sodass folgt: IC2 = 135,5 IB1 + 144,1 mA = 135,5 * 0,02 mA + 144,1 mA =
2,71 mA + 144,1 mA ≈ 146,8 mA →
(gemessen: 142,3 mA → -3,1 % Abweichung) Im Elektronik-Kompendium
des Patrick Schnabel gibt es die Abhandlung
„Die komplementäre
Darlington-Schaltung“ (Sziklai-Connections) von Thomas Schaerer mit der ich mich
nachfolgend befasse, in der Hoffnung, eine Antwort darauf zu bekommen, wie
die sogenannte Stromgegenkopplung der Kollektorschaltung
des Steuertransistors T1 mit nachgeschaltetem
Lastwiderstand RLast = Vorwiderstand R1 +
LED-Durchlasswiderstand rLED funktioniert: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) >> Teilbild 3.1 zeigt die komplementäre Darlingtonschaltung
mit einem NPN- (T1) und mit einem PNP-Transistor (T2). Wie schon zu Bild 1
erwähnt, bestimmt der eingangsseitige Transistor, also T1, die Charakteristik
der Darlingtonstufe. Es ist also eine komplementäre NPN-Darlingtonstufe. Wir
betrachten hier vor allem die Spannungen und ich bitte beim Weiterlesen des
Textes Teilbild 3.1 mit den Zahlenwerten und der Tabelle unten links genau zu
beachten. Wir beginnen mit einem Rb-Widerstandswert von
0 Ohm. Das bedeutet, dass der Emitter von T2, der an
+Ub angeschlossen ist, direkt mit der Basis von T1 verbunden ist. Was bei der
"normalen" Darlingtonschaltung selbstverständlich erlaubt ist, ist
hier total verboten! << Die
Formulierung „Das bedeutet, dass der Emitter von T2, der an +Ub angeschlossen
ist, direkt mit der Basis von T1 verbunden ist.“ ist zwar elektrotechnisch in
Ordnung, erklärt aber nicht, weshalb man die Basis eines Transistors niemals direkt, d.h. ohne Basisvorwiderstand
Rb, auf den Pluspol der Spannungsversorgung Ub = 15 V legen darf! Wenn
man nämlich den Basisvorwiderstand Rb weglässt, d.h. einfach entfernt, indem
man diesen überbrückt, dann fließt
der größte Teil des Laststromes Ie nicht
mehr über den Leistungstransistor T2 als Längsregler
(= Spannungsregler), sondern eben direkt über die BE-Diode BE(T1) vom Steuertransistor
T1 und den Lastwiderstand RLast
= R1 + rLED gegen Masse (= Minuspol der Spannungsquelle
Ub) ab. Dabei kann der irregeleitete Basisstrom
Ib so groß wie der Laststrom
Ie selbst werden und
als Folge dessen die BE-Diode BE(T1) des Steuertransistors T1 (und damit natürlich auch den
Transistor selbst) zerstören: Ub = UBE(T1) + Ie * R1 + uLED →
uLED = iLED * rLED →
siehe Standard-LEDs
uLED = Ub – ( UBE(T1) + Ie * R1 ) = 15 V – ( 0,75 V + 12,5 IBE(T1) = UBE(T1) / rBE(T1) → rBE(T1) = UBE(T1) / IBE(T1) =
0,75 V / 12,5 mA = 750 Der Bahnwiderstand
rBE(T1) (= Durchlasswiderstand) der BE-Diode BE(T1) des Steuertransistors T1 beträgt rBE(T1) = 60 Ω unter der Annahme,
dass der Leistungstransistor T2 sperrt, weil er einen zu geringen Basisstrom
IB(T2) bekommt, sodass die BE-Diode BE(T1) des Steuertransistors
T1 den kompletten Laststrom ILast
= Ie übernimmt. Ob der Leistungstransistor T2 tatsächlich vollständig sperrt, wissen
wir aber noch nicht! Nur, wenn er sperrt, dann vergrößert sich
der Spannungsabfall ULast am gesamten Lastwiderstand RLast = R1 + rLED wie folgt: ULast = Ub – UBE(T1) = 15 V – 0,75 V = 14,25 V UR1 = ULast – uLED = 14,25 V – 1,75 V = 12,5 V ILast = Ie = IBE(T1) IBE(T1) = UR1 / R1 =
12,5 V / 1 kΩ = 12,5 mA Zum Vergleich berechnen wir noch den Bahn- bzw. Durchlasswiderstand rLED der roten LED: rLED = uLED / ILED = uLED / Ie = 1,75 V / 12,5 mA = 1,75 V / 12,5 kΩ
= 0,14 kΩ = 140 Ω Da an der roten LED ein größerer Spannungsabfall in Form der Durchlassspannung UF = ULED = 1,75 V im Vergleich zur BE-Diode BE(T1) des Steuertransistors T1 mit UBE(T1) = 0,75 V entsteht, ist auch
deren Durchlasswiderstand rLED
= 140 Ω
entsprechend größer als der der BE-Diode BE(T1)
mit rBE(T1) = 60 Ω. >> Wenn man im Testaufbau diese Schaltungskonfiguration
ausmisst, d.h. man misst an Rb mit einem ganz
niedrigen Ohmwert von nur 1 Ohm die Spannung über Rb um den Strom Ib
zu errechnen, stellt man fest, dass der Stromverstärkungsfaktor
BT1 der gesamten Darlingtonschaltung nur einen Wert von BT1 = 7 hat. <<
BT1 =
IC(T1) / IB(T1) ≈ IE(T1) / IB(T1) = Ie / Ib → Ib = IC(T1) / BT1 ≈ Ie / BT1 = 12,5 mA / 7 = 1,7857 mA ≈ 1,8 mA URb = Ib * Rb = 1,8 mA * 1 Ω = 1,8 mV Der Basisstrom von Ib = 1,8 mA an sich würde normalerweise schon ausreichen,
den Steuertransistor T1 aufzusteuern. Und der
Stromverstärkungsfaktor BT1 = 7 wäre für einen Leistungstransistor auch noch in
Ordnung. Allerdings müsste dabei der Kollektorstrom IC(T1) mehr als 20-fach
so groß sein: IC(T1)
≥ 250 mA.
Ist er aber nicht, weil die Basisspannung mit URb = 1,8 mV viel zu klein ist, um
den Steuertransistor T1 aufzusteuern: UCE(T1) + UBE(T2) = URb + UBE(T1) = 1,8 mV + 750 mV =
751,8 mV UCE(T1) = URb + UBE(T1) - UBE(T2) = 751,8 mV – 750 mV
= 1,8 mV →
UCE(T1) = URb Weil sich aber der Steuertransistor T1 wegen der zu kleinen Basisspannung mit URb = UCE(T1) = 1,8 mV eben nicht aufsteuern lässt, fließt der Laststrom ILast = 12,5 mA ausschließlich über die BE-Diode BE(T1), die wiederum bei einem Durchlassstrom von mehr als IBE(T1) > 50 mA durchbrennen würde! Demzufolge dürfen in
der obenstehenden, komplementären Darlington-Schaltung (= Sziklai-Paar-Schaltung)
der Vorwiderstand R1 und die rote LED z.B. nicht durch zwei 7 Volt
Glühlämpchen à 2 W (= Kolbenlampen
für die Skalenbeleuchtung bei alten Röhrenradios) in Reihenschaltung
ersetzt werden: PGlüh = UGlüh * IGlüh → IGlüh = PGlüh
/ UGlüh = 2 W / 7 V = 2 VA / 7 V = RGlüh = UGlüh / IGlüh = 7 V / 286 mA = 0,0244755 kΩ ≈
24,5 Ω IReihe = = 7 V / 24,5 Ω =
>> Das bedeutet, T1 wäre bezüglich Kollektorstrom praktisch
genau so belastet wie T2 und das ist in der Realität unzulässig, weil ein
solcher Darlington ganz einfach nicht funktionieren kann. T1 würde, weil er
in der Regel schwächer ist als T2, kaputt gehen. Selbst dann wenn Rb in diesem Beispiel 4,7 k-Ohm hätte, wäre die Stromverstärkung
des Darlington mit etwa 300 noch
immer viel zu niedrig. Dies kommt ganz einfach davon, weil T1,
mit UCE(T1) = 20 mV, noch immer viel zu stark gesättigt ist. << Mit dem Basiswiderstand Rb = 4,7 kΩ und BT1 = 300 folgt: Ib = IC(T1) / BT1 ≈ Ie / BT1 = 12,5 mA / 300 = 0,04167 mA ≈ 0,042
mA = 42 µA >> Das kommt davon, weil der Basisstrom Ib in Relation zu Ie,
verglichen an der möglichen Gesamtstromverstärkung
noch immer viel zu hoch ist. Erst wenn Rb
mindestens einen Wert von 100
k-Ohm
hat und dabei Ib etwa 3 µA unterschreitet, kommt diese
komplementäre Darlingtonschaltung in den Bereich einer Stromverstärkung die
der Bezeichnung Darlington würdig ist. Noch besser sieht es aus, wenn Rb einen Wert von 300 k-Ohm hat und dadurch Ib
bei 1 µA liegt. Dann liegt die
Stromverstärkung sicher über 10'000 und bei 1 M-Ohm und 0.4 µA
werden sogar mehr als 30'000
erreicht, wobei UCE(T1) nur 160 mV hat. (…) Welchen Vorteil hat also diese komplementäre
Darlingtonschaltung? Man kann ohne zusätzliche externe Spannung, den
T1-Basisstrom so definieren, dass UCE(T1) etwa 150 mV beträgt und so die
Stromverstärkung der gesamten Darlingtonschaltung ausreichend hoch und T1 nur
schwach gesättigt ist. Eine
schwache Sättigung
bedeutet eine relativ rasche Reaktionsfähigkeit
des Darlingtons auf schnelle Stromänderungen. (…) (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) An Teilbild 3.2 wollen wir jetzt verstehen
warum die Verstärkung der gesamten
Darlingtonschaltung extrem niedrig werden muss, wenn Rb einen Wert von (fast) 0 Ohm hat, also der Emitter von T2 mit der Basis von T1
>> Nun ist es so, dass die Summe
von Ic1 und Ic2 nicht größer sein kann als der Strom durch die gesamte Darlingtonschaltung. In einem inneren Regelprozess teilt sich (deshalb) der Strom I
sehr schnell mit nur sehr kleinen Unterschieden in die Teilströme Ic1 und Ic2
auf. Woher weiß man dies, ohne dass man die Ströme direkt misst? Ganz einfach deshalb, weil die Basis-Emitter-Schwellenspannungen von T1 und T2
praktisch gleich hoch sind. Dies ist so, weil die Kollektor-Emitter-Spannung von T1
im gesättigten Zustand nur gerade etwa 10 mV beträgt. Diese niedrige Spannung bildet zwischen Kollektor und Basis
von T2 praktisch einen Kurzschluss, was T2
zu einer Diode macht. Deshalb ist
die Kollektor-Emitter-Spannung von T2 gleich groß wie dessen Basis-Emitter-Schwellenspannung. Fragt sich jetzt
noch, woher man weiß, wie hoch die Stromverstärkung
in diesem Sonderfall ist. Ganz einfach, man setzt in die T1-Basisleitung einen Widerstand Rb von 1 Ohm. Das ist fast so gut wie ein Kurzschluss,
denn es fällt an Rb, wie Teilbild 3.1 zeigt,
nur eine Spannung von weniger als 2 mV ab. Damit kennt man Ib und wegen I = 12,5 mA die Stromverstärkung
des gesamten Schaltung. << (Quelle: Elektronik-Kompendium,
Abschnitt „Kollektorschaltung mit komplementärem Darlington“.) >> Ganz einfach, man setzt in die T1-Basisleitung einen Widerstand Rb von 1 Ohm. Das ist fast so gut wie ein URb = UEC(T2) – UBE(T1) = 760 mV – 750 mV = 10 mV >> Wenn man im Testaufbau diese Schaltungskonfiguration
ausmisst, d.h. man misst an Rb mit einem ganz
niedrigen Ohmwert von nur 1 Ohm die Spannung über Rb um den Strom Ib
zu errechnen, stellt man fest, dass der Stromverstärkungsfaktor
BT1
der gesamten Darlingtonschaltung nur einen Wert von BT1 = 7 hat.
<< BT1 =
IC(T1) / IB(T1) ≈ IE(T1) / IB(T1) = Ie / Ib → Ib = IC(T1) / BT1 ≈ Ie / BT1 = 12,5 mA / 7 = 1,7857 mA ≈ 2 mA URb = Ib * Rb = 2 mA * 1 Ω = 2
mV
In diesem Zusammenhang ist es falsch,
wenn man den kleinen Spannungsabfall von URb = 2
mV
mit einem Kurzschluss
vergleicht bzw. zu erklären versucht. Es ist zwar naheliegend, dies zu tun,
ist aber trotzdem nicht zutreffend. Schließlich gibt es in der Elektronik (=
Elektrotechnik u.a. mit aktiven Bauelementen wie z.B. Transistoren) nicht
nur Spannungsquellen,
sondern auch Stromquellen, wenn auch nur in elektronischer
Form, die man nicht einfach so im Elektromarkt kaufen kann! Schließlich handelt es sich bei der Transistor-Vorstufe mit dem Steuertransistor T1 um eine Stromquelle, auch wenn man es dieser nicht auf den
ersten Blick ansieht (siehe hier im Abschnitt „Funktionsweise der Stromquellenschaltung“). Demzufolge befindet sich der Leistungstransistor T2 mit seiner BE(T2)-Diode im Konstantstromzweig des Kollektors C(T1) des Steuertransistors T1! Und bei dem Steuertransistor T1 als (Konstant-) Stromquelle richtet sich die (Klemmen-) Spannung derselben stets nach dem angeschlossenen Lastwiderstand RLast = R1 + rLED und im Basis-Eingangskreis von T1 nach dem Basiswiderstand Rb = 1 Ω. Gemäß
dem Ohmschen Gesetz gilt dabei für
den kleinen Basiswiderstand RB = 1 Ω, dass an einem kleinen
Widerstand stets ein kleiner Spannungsabfall und an einem großen Widerstand stets ein großer Spannungsabfall entsteht! - Im Vergleich zum Standarddeutsch
(= Hochdeutsch) gibt es auch noch die Umgangssprache,
die u.a. über einen kleineren Wortschatz verfügt. Menschen mit einem höheren
Bildungsabschluss wie z.B. Abitur (= Allgemeine Hochschulreife) verfügen
oftmals über einen Wortschatz von mehr als 6 000 Worten, während Menschen
ohne Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss über einen Wortschatz von teils
weniger als 2 000 Worten verfügen. Da sich das Denken nicht nur im Kopf
abspielt, sondern auch im Stillen als Zwiesprache (= gesprochenes Denken),
verhält es sich so, dass die Umgangssprache in vielen Bereichen des Alltags
wegen des kleineren Wortschatzes ungenauer, unpräziser und missverständlicher
ist, was sich auch auf das Denken auswirkt. Aber der Mensch mit dem kleineren
Wortschatz merkt es nicht direkt oder sofort, sondern z.B. erst bei der
Kommunikation mit einem sprachgewandten, kulturell gebildeten Menschen. So spricht der Volksmund umgangssprachlich
z.B. von einer 12 Volt Auto- bzw. Starterbatterie, obwohl es sich bei dieser
um einen Akku handelt. Bei Batterien
in Haushalts- und Unterhaltungselektronikgeräten spricht der Volksmund auch
von Stromquellen, obwohl es sich bei
diesen um Spannungsquellen
handelt! Und bei einer Stromquelle handelt es sich genau
genommen um eine Konstantstromquelle,
die es oftmals nur in elektronisch geregelten Netzteilen oder
Labornetzgeräten gibt. Bereits im Versuch 1 „Der Stromkreis“
wurde die Begrifflichkeit „spannungs- oder stromführend“ erläutert. Wenn
sich z.B. der Ein-/Ausschalter gleich zu Beginn der Schaltung am Plus- („+“) oder Minuspol
(„-“) der Spannungsquelle befindet, dann ist
die Stromzuführung von der Spannungsquelle hin zur Anschlussklemme
des Ein-/Ausschalters bereits spannungsführend, während die Stromrückführung nach dem Verbraucher
(= Lastwiderstand) erst dann stromführend
ist, wenn man den I/0-Schalter (= Ein-/Ausschalter) einschaltet. Demzufolge
macht es also einen lebensgefährlichen
7
Unterschied, ob ich versehentlich
das braune Stromleitungskabel (= „Phase“, = spannungsführender Leiter L1 einer
Wechselstromleitung), ohne
zwischengeschalteten Lichtschalter, an
der Deckenlampe berühre oder das blaue stromrückführende Kabel (= Neutralleiter,
Nullleiter).
Lichtschalter sollten deshalb immer das braune Stromleitungskabel (= „Phase“, = spannungsführender Leiter L1 einer
Wechselstromleitung) ein- oder ausschalten und niemals(!) das blaue Strom rückführende Kabel (= Neutralleiter,
Nullleiter). Bei
Arbeiten z.B. an der Deckenlampe
sollte man sich aber auch Sicherheitsgründen nicht
darauf verlassen und deshalb den entsprechenden Sicherungsautomaten
ausschalten, d.h. vom Stromnetz trennen! - Im weitesten Sinne könnte man also bei der „Phase“, d.h. dem spannungsführenden braunen Leiter
L1
einer Wechselstromleitung von
einer (Wechselspannungs-) Quelle, engl. „source“ sprechen und bei dem blauen Strom rückführenden Kabel (= Neutralleiter, Nullleiter) von der (Wechselspannungs-) Senke, engl. „drain“. Streng genommen sind aber die Begriffe „source“ (= Quelle) und „drain“ (= Senke) der Elektronik bzw. Halbleitertechnik,
speziell den sogenannten „MOS-FET-Transistoren“
vorbehalten. Bei den „FETs“,
d.h. den Feldeffekt-Transistoren,
handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um Spannung gesteuerte Transistoren,
sodass an deren Gate-Anschluss keine Steuerströme fließen und die
Steuerung der FETs demzufolge leistungslos erfolgt: >>
Feldeffekttransistoren (FETs) sind eine Gruppe
von Transistoren,
bei denen im Gegensatz zu den Bipolartransistoren nur ein Ladungstyp am elektrischen Strom beteiligt ist – abhängig
von der Bauart: Elektronen oder Löcher bzw. Defektelektronen.
Sie werden bei tiefen Frequenzen – im Gegensatz zu den Bipolartransistoren –
weitestgehend leistungs- bzw. verlustlos geschaltet. Die am weitesten verbreitete
Art des Feldeffekttransistors ist der MOSFET
(Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor). Entdeckt wurde das Prinzip des
Feldeffekttransistors im Jahr 1925 von Julius Lilienfeld. Damals war es aber
noch nicht möglich, einen solchen FET auch tatsächlich herzustellen.
Halbleitermaterial der notwendigen Reinheit als Ausgangsmaterial kommt in der
Natur nicht vor und Methoden zur Erzeugung hochreinen Halbleitermaterials
waren noch nicht bekannt. Insofern waren auch die speziellen Eigenschaften
von Halbleitern noch nicht ausreichend erforscht. Erst mit der Herstellung
hochreiner Halbleiterkristalle (Germanium)
Anfang der 1950er-Jahre wurde dieses Problem gelöst.[1]
Aber erst durch die Silizium-Halbleitertechnologie (u. a. thermische Oxidation von Silizium)
in den 1960er-Jahren konnten erste Labormuster des FET hergestellt werden.[2][3] << (Quelle: Wikipedia) Während eine ·
Spannungsquelle, engl. „voltage source“, am Pluspol ein
positives Spannungspotential in Form eines Ladungsträgerüberschusses zur
Verfügung stellt, sodass eine entsprechend kleine oder große, positive
(Quellen-) Spannung, ohne dass ein Strom fließt, an den
Anschlussklemmen anliegt, stellt eine ·
Spannungssenke, engl. „voltage drain“, am Minuspol ein
negatives Spannungspotential in Form eines Ladungsträgermangels bereit,
sodass eine entsprechend kleine oder große, negative (Quellen-) Spannung, ohne
dass ein Strom fließt, an den Anschlussklemmen anliegt. Wie wir alle wissen, kann man sich im Super-
oder Elektromarkt verschiedene Spannungsquellen wie z.B. 9 Volt
Blockbatterien, 1,5 Volt Batterien vom Typ „AAA“ oder „AA“ usw. kaufen, Spannungssenken hingegen nicht! Und
zwar aus einem einfachen Grund, nämlich den, dass die bei einer Batterie oder
einem Akku unbedingt erforderliche Spannungssenke bereits in der Spannungsquelle, d.h. im gleichen
Gehäuse mit enthalten ist! In der Praxis gibt es allerdings einen
speziellen Akku bei dem Spannungsquelle und Spannungssenke physisch und
physikalisch voneinander getrennt sind! Und zwar bei der sogenannten „Redox-Flow-Batterie“.
Wie wir ferner wissen, kann man sich im Super-
oder Elektromarkt keine verschiedenen Stromquellen kaufen, auch wenn der
Volksmund umgangssprachlich bei den Batterien, Akkus, Steckernetzgeräten,
Netzteilen usw. von Stromquellen spricht. Das gilt
natürlich auch für die Stromsenken, die man sich
ebenfalls nicht einfach so kaufen kann. Und trotzdem gibt es sie, die Stromquellen und die Stromsenken, wenn auch in
versteckter Form, sodass man schon etwas genauer hinschauen muss, um diese in
den beiden nachfolgenden Schaltungen zu entdecken: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) Wenn man aber bereits weiß, was eine Stromquelle und eine Stromsenke ist und worin sich
beide voneinander unterscheiden, dann sieht man sofort, dass sich in der linken
Schaltung eine Stromquelle und in der rechten
Schaltung eine Stromsenke befindet. Da wir es bei beiden Schaltungen mit Elektronik zu tun haben, braucht es
sowohl für die Stromquelle als auch für die Stromsenke aktive Bauelemente und zwar in Form der PNP-
und NPN-Transistoren. Außerdem müssen wir schauen, wo sich der Lastwiderstand R1 befindet. Und zwar
gleich als Erstes nach der Spannungsversorgung
+Ub
(siehe rechte Schaltung) oder als Letztes vor dem Masseanschluss („┴ “) (siehe linke
Schaltung). Als gedankliche Eselsbrücke kann man sich
merken, dass die ·
Stromquelle während die ·
Stromsenke
Und, da wir gerade bei der Änderung der Stromstärke ∆Ie sind, klären wir noch
auf, was es mit der sogenannten Stromgegenkopplung bzw. Gleichstromgegenkopplung
auf sich hat.
Jetzt, wo wir schon sehr viel über die komplementäre
Darlington-Schaltung (= Sziklai-Paar-Schaltung)
im Bild 3 gelernt
haben und wissen, dass diese als Stromquelle betrieben wird, die
den elektrischen Strom in die Schaltung „drückt“, lässt sich auch
klären, weshalb es anfangs beim NPN-Steuertransistors
T1
mit der Dimensionierung des Basiswiderstandes Rb solche Probleme gab. Da die komplementäre Darlington-Schaltung (im
obenstehenden Bild links) als Stromquelle betrieben wird und
sich diese in Reihe mit dem Emitter- bzw. Lastwiderstand RLast = R1 + rLED
= 1,14 kΩ
befindet, entfällt auf den Laststromzweig die weit aus größere
Teilspannung ULast: ULast = RLast * ILast = 1,14 sodass für die Spannungsversorgung der komplementären Darlington-Schaltung nur die kleinere
Teilspannung UEC(T2) übrig bleibt: UEC(T2) = Ub - ULast = 15 V – 14,25 V = 0,75 V, sodass sich der PNP-Leistungstransistors T2 wegen der kleinen Teilspannung praktisch nur im Sättigungsbereich betreiben lässt! Der Betrieb des PNP-Leistungstransistors T2 mit der kleinen Teilspannung hat zur Folge, dass sich die Arbeitsgerade nur über einen kleinen
Spannungsbereich erstreckt, also
ziemlich zusammengestaucht ist, sodass sich das Einstellen des Arbeitspunktes
schwierig gestaltet. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich die Stromverstärkung B der komplementären
Darlington-Schaltung multipliziert,
sodass bereits kleinste Änderungen
der Basisstromstärke Ib im µA-Bereich des NPN-Steuertransistors T1 zu großen Änderungen im Regelverhalten des PNP-Leistungstransistors T2 führen! - Wie wir bereits wissen, arbeitet die komplementäre
Darlington-Schaltung im linken
Bild als Um den Strom Ie entstehen zu lassen, der vom
Emitter E(T2) über den Lastwiderstand RLast
gegen Masse („┴“) fließt,
braucht es aber einen entsprechenden Potentialunterschied
zwischen Emitter E(T2) und Masse („┴“). Und zwar in Form
der Spannungsdifferenz ∆ULast: ∆ULast = UE(T2) – UMasse = Ub – UCE(T2) – UMasse = 15 V – 0,83 V – 0 V
= 14,17 V Dabei wird die Spannungsdifferenz in Form des Spannungsabfalls ULast = 14,17 V am Lastwiderstand RLast nicht nur durch den Lastwiderstand RLast allein bestimmt,
sondern auch maßgeblich durch den Strom Ie des PNP-Leistungstransistors T2, Ie = ULast / RLast = 14,17 V / 1,14 kΩ
= 12,4298 mA ≈ 12,43 mA wiederum eine Funktion der Kollektor-Emitter-Spannung
UCE(T2)
ist: Ie = f(UCE(T2)) = f(UCE(T2) = 0,83 V) = f(0,83 V) = 12,43 mA Für Ie = f(UCE(T2)) = f(0,76 V) folgt: Ie = ULast / RLast = ( Ub – UCE(T2) ) / RLast = ( 15 V – 0,76 V ) / 1,14 kΩ
= 14,24 V / 1,14 kΩ
= 12,49 mA ≈ 12,5 mA Jetzt wissen wir, dass es der PNP-Leistungstransistors T2 ist, der über den Bahnwiderstand rCE(T2) rCE(T2) = UCE(T2) / Ie = 0,76 V / 12,5 mA = 0,0608 mΩ das Spannungspotential UC(T2) = Ub – UCE(T2) = 15 V – 0,76 V = 14,24 V →
ULast vor dem Lastwiderstand RLast entsprechend bis auf ULast = 14,24 V, d.h. bis nahe +Ub = +15 V anhebt, sodass sich schließlich der Strom Ie = 12,5 mA einstellt, der quasi
vom PNP-Leistungstransistors T2 als Stromquelle in den Lastwiderstand RLast „gedrückt“ wird
(siehe nachfolgende Schaltung im Bild 3 links): (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) Wie man in der obenstehenden komplementären
Darlington-Schaltung im Bild 1 rechts sieht, ist diese
direkt über den Strom Ie an die Masse („┴“) angebunden, während
der Lastwiderstand R1 direkt mit der
Spannungsversorgung +Ub verbunden ist. Demzufolge kann der Lastwiderstand R1 erst dann einen Strom IC „ziehen“, wenn der
nachgeschaltete PNP-Leistungstransistor
T1
aufgesteuert ist und das Spannungspotential hinter dem Lastwiderstand R1 nahezu vollständig
auf Masse („┴“) legt. Bildlich gesprochen „saugt“ der PNP-Leistungstransistor T1 den Laststrom Ic ≈ Ie1 förmlich in sich
hinein, um diesen dann gegen Masse („┴“)
abzuleiten. Deshalb handelt es sich bei der obenstehenden komplementären
Darlington-Schaltung im Bild 1 rechts um eine Stromsenke! Wenn man sich in der obenstehenden komplementären
Darlington-Schaltung im Bild 1 rechts die rot
markierte
Spannungsgegenkopplung wegdenkt, dann
erinnert die Schaltung an die leicht zu verstehende Emitterschaltung,
jedenfalls was den PNP-Steuertransistor
T2
anbetrifft, der ja für die Ansteuerung des PNP-Leistungstransistor T1 zuständig ist. Und in der Tat bietet die Vorstufe des PNP-Steuertransistors T2 in Emitterschaltung den entscheidenden
Vorteil, dass der Basis-Spannungsteiler bzw. der Basiswiderstand R3 mit dem vollen
Spannungspotential der Versorgungsspannung +Ub verbunden ist: UR3 = Ub – UBE(T2) = 15 V – 0,65 V = 14,35 V Nachfolgend wird davon
ausgegangen, dass beide Schaltungen
mit der Stromquelle (Bild 3 links) und
der Stromsenke (Bild 1 rechts) über
die gleichen Stromverstärkungen
verfügen! R3 = UR3 / Ib2 → Ib2 = Ib = 1,8 mA aus der Tabelle der Schaltung von Bild 3 links mit Rb = 1 Ω = 14,35 V / 1,8 mA = 7,972 kΩ ≈
7,97 kΩ Mit der insgesamt 7-fachen Stromverstärkung des PNP-Ersatztransistors folgt für den Kollektorstrom Ic: Ic = Ib2 * BErsatz = 1,8 mA * 7 = 12,6 mA Spannungsgegenkopplung mit Widerstand R2 Als Erstes stellt sich die Frage, wozu man
überhaupt eine Spannungsgegenkopplung braucht (siehe rot
markierte
„Umleitung“ um die EB-Diode(T1)
herum im obenstehenden Bild 1 rechts). Beispiel: Es ist Hochsommer bei 30 Grad im Schatten und
zwecks Abkühlung gehen wir ins Freibad. Und zwecks Unterhaltung nehmen wir
das kleine Transistorradio mit, um uns nach dem Schwimmen bei leiser
Berieselung mit Musik unterhalten zu lassen. Wir stellen auf FM (= engl.
„frequency modulation“, d.h. Frequenzmodulation auf dem UKW-Empfangsbereich)
unseren Lieblingssender ein, der aber wegen der größeren Entfernung von ca. „Was hat denn das Transistorradio gekostet und
wie viele Transistoren hat es überhaupt?“ fragt mein Freund, seines Zeichens
Radio- und Fernsehgerätemechaniker. „Das war ein Schnäppchen aus dem
1-Euro-Markt um die Ecke“ sage ich. „Ja, das ist ja auch nicht zu überhören!“
sagt der Radiofuzzi grinsend, „Dem Transistor fehlt die … in der NF-Stufe mit
der Gegentakt-Endstufe für etwas mehr Lautstärke im Lautsprecher!“ „Was fehlt
dem Transistorradio in der Endstufe“ frage ich noch mal, weil ich wegen des
Gekrächzes aus dem Lautsprecher nicht alles akustisch mitbekommen habe. … Was aber fehlt dem Billigheimer aus China
wirklich? Und was hat das mit dem Gekrächze aus dem Lautsprecher zu tun? Ganz einfach! Was dem billigen Transistorradio
fehlt, ist die Spannungsgegenkopplung in der
Niederfrequenz-Stufe (NF) bzw. der Gegentakt-Endstufe
des NF-Verstärkers. Dazu muss man wissen, dass wenn man das Transistorradio
oberhalb der zulässigen Umgebungstemperatur
von z.B. 30 Grad Celsius betreibt, die Elektronen und Defektelektronen
(= Elektronenmangel, pos. geladene Elektronen-Löcher) in den Halbleitern wie z.B. Dioden und Transistoren
anfangen, auf den äußeren Elektronenschalen umherzutanzen, sodass sich die
Leitfähigkeit bzw. der Ladungsträgertransport im Halbleiter verstärkt. Als
Folge dessen nimmt die Verstärkung im Transistor zu, sodass sich der Kollektorstrom Ic vergrößert und sich
der Arbeitspunkt auf der Arbeitsgeraden verschiebt (siehe Bild 12 und Bild 14). Und im Falle
des Transistorradios macht sich das Verschieben des Arbeitspunktes so gar im
Lautsprecher als Krächzen bemerkbar. Um das Krächzen beim Transistorradio zu
beseitigen bzw. um es loszuwerden, muss man das Transistorradio im Freibad
nur aus der prallen Sonne in den Schatten legen und warten bis sich die
Temperatur im Inneren des Gerätes unter die 30 Grad Marke abgesenkt hat. Das
kann dann schon mal eine halbe Stunde dauern. Der Elektroniker, der sich mit Radiogeräten
auskennt, besorgt sich vom Hersteller den Schalt- und Plantinen-Layout-Plan,
schaut welche Transistoren oder Chips für das Hochfrequenz-Empfangsteil (HF),
den Zwischenfrequenz-Verstärker (ZF) und den Niederfrequenz-Verstärker (NF) verbaut
sind und welche Frequenz- oder Arbeitspunkt verstellende Bauteile z.B. in
Form von RC-Gliedern (Reihen- oder Parallelschaltungen von Widerständen R und
Kondensatoren C) um den einen oder anderen Chip herum verbaut sind. Um z.B. den Arbeitspunkt beim Vorverstärker in
der NF-Stufe zu stabilisieren, kann man dann den Teilwiderstand R2 im
Basis-Spannungsteiler des NF-Vorverstärker-Transistors durch einen
temperaturabhängigen Widerstand ersetzen oder nachträglich eine
Spannungsgegenkopplung zwischen Emitter und Basis oder Kollektor und Basis in
Form eines entsprechenden, parallel geschalteten Widerstandes vornehmen. Da das Krächzen bei 30 Grad Celsius aber auch
von der Gegentakt-Endstufe des NF-Verstärkers herrühren kann, weil sich der
Arbeitspunkt wegen der Hitze und der eventuell schwachen Batterien verschoben
hat, sollte man als Erstes den Ladezustand der Batterien überprüfen und diese
vorsorglich gegen neue, unverbrauchte Batterien austauschen. Neue,
fabrikfrische Batterien verfügen nämlich über eine etwas höhere
Klemmenspannung bei gleichzeitig größeren Entnahmeströmen, sodass der
Gegentakt-Endstufe des NF-Verstärkers bei 30 Grad Celsius im Freibad nicht
gleich die Puste ausgeht, wenn man den Lautstärkeregler aufdreht. - Im nachfolgenden Bild 1 der komplementären
Darlington-Schaltung gib es so gar
eine Faustformel zur
Berechnung des Parallelwiderstandes
R2
der Spannungsgegenkopplung: R2 = 0,65 V / (≤ 0,1 * Ib1 ) = UEB(T1) / ( 1/10 * Ib1 ) Wenn wir 10 % ( = 10
/ 100 = 10 * 1 / 100 = 1/10 = 0,1 ) vom Basisstrom Ib1 wegnehmen sollen und die Gesamtstromverstärkung B = 7 bei der
Ersatzschaltung mit nur einem Transistor beträgt, dann berechnet sich der (Gesamt-) Basisstrom IB mit dem (Gesamt-) Kollektorstrom IC ≈ IE
= 12,5 mA
wie folgt: IB = IC / B = 12,5 mA / 7 = 1,7857 mA ≈ 1,8 mA R2 = UEB(T1) / ( 1/10 * Ib1 ) = 0,65 V / ( 0,1 * 1,8 mA ) = 0,65 V
/ 0,18 mA = 65 V / 18 kΩ = 3,61 kΩ ≈ 3,6 kΩ Da der Widerstand R2 der Spannungsgegenkopplung parallel zum Bahnwiderstand rEB(T1) geschaltet ist und
beide wiederum mit dem Lastwiderstand
R1 in Reihe geschaltet sind, haben
wir es bei allen drei Widerständen mit einem belasteten
Spannungsteiler mit dem Gesamtwiderstand RSp.Teiler = R1 + ( R2 // rEB(T1) ) zu tun: rEB(T1) = UEB(T1) / Ib1 = 0,65 V / 1,8 mA = 65 V / 180 kΩ
= 0,361 kΩ ≈ 360 Ω Jetzt sieht man bereits, dass der Widerstand R2 der Spannungsgegenkopplung tatsächlich 10x größer ist als der Bahnwiderstand rEB(T1) der EB-Diode EB(T1) des PNP-Leistungstransistors T1. - (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) |
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