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easy electronic 200 - Versuch 95 Zeit
spielt eine Rolle
Der Versuch
95 ist mit „Laserstrahlen“ betitelt,
die mit dem Glühlämpchen
27
erzeugt werden. Das aber ist ein Widerspruch! Während eine Glühlampe
stets diffuses, d.h. gestreutes Licht produziert, bei dem die Lichtstrahlen rund
um den Glaskörper in alle Himmelsrichtungen ausgestrahlt werden, verlaufen
die Lichtstrahlen beim Laser stets parallel, wobei diese gezielt in nur eine
bestimmte Richtung verlaufen. Weil aber Laserstrahlen parallel verlaufen und
eben nicht diffus wie bei der Glühlampe, lässt sich beispielsweise mit einem Laserpointer kein
Raum erhellen und bis in alle Ecken ausleuchten! Würde man den Laserpointer auf eine kleine,
ganz leichte und dünne in x- und y-Richtung auslenkbare Platte montieren,
dann ließe sich mit dieser auch der Laserpointer horizontal in x-Richtung und
vertikal in y-Richtung auslenken und bei entsprechend schneller Ablenkung
eine quadratische oder rechteckige Fläche ausleuchten! Damit die vom Laserpointer bestrahlte
Rechteckfläche nicht flackert, müsste der auf der auslenkbaren Platte
montierte Laserpointer sehr schnell, d.h. mit einer vertikalen Ablenkfrequenz
von fvertikal > 50 Hz, d.h. mehr als 50 Schwingungen/Sekunde,
abgelenkt werden. Dazu muss man wissen, dass sich durch die Trägheit des
menschlichen Auges ein flackerndes Fernsehbild ab einer
Vertikalablenkfrequenz fvertikal > 50 Hz flimmerfrei, engl.
„flicker free“, wahrnehmen lässt. Damit sich das nicht mehr flackernde Fernsehbild - und das gilt auch für das
Laserpointer-Bild - über die gesamte
Rechteckfläche im Format 16:9, d.h. fast doppelt so breit als hoch,
gleichmäßig ausleuchten lässt, muss dieses in zwei sogenannte Halbbilder mit
jeweils gerader und ungerader Zeilenzahl, engl. „frames“, aufgeteilt werden. Bei heutigen LED-Farbfernsehern
beträgt die Vertikalablenkfrequenz fvertikal = 100 Hz und mehr,
damit sich das Fernsehbild flimmerfrei darstellen lässt. Darüber hinaus
müsste sich der Laserpointer durch schnelles Ein- und Ausschalten auch noch
hell-dunkel tasten lassen, um ein grobes Schwarz-Weiß-Bild darstellen zu
können. Für ein akzeptables Schwarz-Weiß-Bild bräuchte es aber auch noch
entsprechend viele Graustufen. Demzufolge müsste sich beim Laserpointer auch
noch die Helligkeit (= Intensität) für jeden einzelnen Bildpunkt individuell
einstellen lassen. Laserpointer gibt es hauptsächlich mit rotem
Laserlicht, das wiederum mit nur einer roten Laser-LED erzeugt wird. Um
weißes Licht für den „Laserpointer-Farbfernseher“ erzeugen zu können,
bräuchte man drei unterschiedlich farbige Laser-LEDs und zwar in den Farben
Rot, Grün, Blau. Deswegen nennt man Farbfernseher auch RGB-Fernseher. Moderne LED-Fernseher verfügen zwecks
Verbesserung des Kontrastes, insbesondere für Nachtaufnahmen oder Aufnahmen
bei Dunkelheit, noch zusätzlich über eine LED-Matrix mit weißen LEDs, die
sich bei Dunkelszenen einzeln ausschalten lassen. Demzufolge gibt es für
jeden einzelnen(!) Bildpunkt - bei
„High Quality (HQ) LED-Farbfernsehern“ – jeweils eine ein- und ausschaltbare
LED nur für weißes Licht und tief schwarze Dunkelszenen. Wahnsinn! Wenn also der Versuch 95 mit „Laserstrahlen“ betitelt
ist, dann soll damit ausgedrückt werden, dass das Licht des Glühlämpchen 27 beim Drücken des Tasters 15 kurz aufblitzt, so als würde
man im Dunkeln von einem Laserschwert getroffen.
Jetzt stellt sich gleich die Frage, ob beim
Betätigen des Tasters 15, d.h. beim
Einschalten und kurzen Inbetriebnehmen der Schaltung das Glühlämpchen 27 kurz aufblitzt oder
nicht. Diesbezüglich stellt sich vorab auch die Frage, ob eine Glühlampe generell aufblitzen, d.h.
kurz aufleuchten kann oder nicht. Schließlich kommt bei einer Glühlampe nicht
ein x-beliebiger Heizdraht zum Einsatz, sondern ein ganz spezieller
Heizdraht, der sich u.a. aus Wolfram zusammensetzt.
Und wegen des schlechten Wirkungsgrades hinsichtlich der Lichtausbeute
handelt es sich ja bei der Glühlampe eher um ein kleines Heizöfchen als um
ein Lichtenergie effizientes
Leuchtmittel. Schließlich muss das elektrische Heizöfchen auch noch vorab
vorgewärmt werden, bevor die Glühlampe leuchtet. Demzufolge muss die
Wolfram-Glühwendel mittels elektrischen Stroms erst auf eine bestimmte
Temperatur gebracht werden, bevor das Edelmetall zu glühen anfängt. Und das
braucht etwas Zeit und ausreichend Energie. Und elektrische Energie Wel
setzt sich aus dem Produkt von elektrischer Leistung
Pel und der Zeit t
wie folgt zusammen: Wel = Pel * t =
UGlüh 27 * IGlüh 27 * tDauer = 6 V * Wie man anhand der
Berechnung sieht, beträgt die Blitzdauer
gerade mal tDauer = 20 ms,
was natürlich sehr kurz ist. Und, da die Trägheit
des menschlichen Auges bei etwa einer (Bildwechsel-) Frequenz von fAuge
= 50 Hz liegt (siehe Fernseher) würde man den kurzen Lichtblitz auch gar
nicht erst sehen: fAuge = 1 / TAuge → TAuge = 1 / fAuge = 1 / ( 50 Hz ) = 1 /
( 50 Schwingungen / Sekunde ) = 1 / ( 50 * 1 Schwingung / Sekunde ) = 0,02 s = 20 ms Damit man den „Lichtblitz“ des Glühlämpchen 27 auch wirklich sehen
kann, müssen wir die Blitzdauer
auf z.B. tDauer = 1 s
vergrößern, sodass sich die im „verlängerten“ Blitz gespeicherte Energie Wel nun wie folgt
berechnet: Wel = Pel * t =
UGlüh 27 * IGlüh 27 * tDauer = 6 V * Ob sich die soeben
berechnete elektrische Blitzlicht-Energie
Wel = 3 Ws auch wirklich einstellt, muss sich aber noch
herausstellen. Diese fällt nämlich geringer aus, wenn sich die vom Hersteller des Glühlämpchen 27 angegebenen Nennbetriebsdaten wider Erwarten in
der nachfolgenden Schaltung nicht erreichen lassen: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | KOSMOS easy electronic, Seite 39) Die zuvor berechnete elektrische Blitzlicht-Energie Wel = 3 Ws lässt sich nämlich
u.a. nur dann erreichen, wenn die in den beiden Batteriefächern 19 eingesetzten 1,5 V Batterien vom Typ „AA Mignon“ fabrikneu sind und ihrerseits über die maximal
speicherbare Energiemenge verfügen! Dabei kommt es dann hauptsächlich auch darauf
an, dass sich die Nennbetriebsspannung von UNenn = 6 V des Glühlämpchen 27 bei der Blitzentladung über die Kollektor-Emitterstrecke des NPN-Transistors 52 nahezu vollständig
aufbringen lässt: UGlüh 27, Blitz + uCE, satt + ( - UBatt,
ges ) = 0 →
UGlüh 27, Blitz = UBatt, ges - uCE,
satt
= 6,0 V – 0,2 V = 5,8 V Damit das Glühlämpchen 27 richtig hell aufblitzen kann, muss der NPN-Transistors 52 als Schalter betrieben und mit uCE, satt = 0,2 V vollständig in die Sättigung gefahren werden
(siehe Arbeitspunkt AP4): (Vergrößern:
auf Bild klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) Neben der treibenden Spannung von UGlüh 27, Blitz = 5,8 V bedarf es aber auch eines entsprechendes Stromes von INenn = Wenn man dabei den NPN-Transistors 52 als Schalter
in die Sättigung fährt, geht die Stromverstärkung
B auf den Wert B = 25 zurück,
sodass sich der dazu erforderliche Basisstrom IB wie folgt berechnet (siehe auch Versuch 72): B = IC
/ IB →
IB =
IC satt / B = = Berechnung
der Kapazität des Kondensators Wenn man sich die obenstehende Schaltung
anschaut, dann stellt man fest, dass sich der Basis-Spannungsteiler des NPN-Transistors 52 aus den Bauelementen Kondensator 33, Widerstand 40 und Widerstand Was aber ist ein Kondensator? Etwa ein Bauteil bei dem etwas kondensiert, bei dem sich
Wassertröpfchen niederschlagen? Weit gefehlt! Im Kondensator werden logischerweise keine Wasserteilchen kondensiert,
d.h. verdichtet, sondern elektrische Ladungsträger in Form von Elektronen. Bei einem Kondensator handelt es sich also um ein elektrisches Bauteil mit dem
sich elektrische Energie Wel
in Form von positiv und negativ geladenen Ladungsträgern
(= Elektronen) speichern lässt. >> Ein Kondensator (von lateinisch
condensare ‚verdichten‘) ist ein passives elektrisches Bauelement mit der
Fähigkeit, in einem Gleichstromkreis elektrische Ladung und die damit
zusammenhängende Energie statisch in einem elektrischen Feld zu speichern. Die
gespeicherte Ladung pro Spannung wird als elektrische Kapazität bezeichnet und in
der Einheit Farad
gemessen. In einem Wechselstromkreis wirkt ein Kondensator als Wechselstromwiderstand mit einem
frequenzabhängigen Impedanzwert. Kondensatoren
bestehen im Prinzip aus zwei elektrisch leitfähigen Flächen, den Elektroden,
die von einem isolierenden Material, dem Dielektrikum,
voneinander getrennt sind. Die Größe der Kapazität wird durch die Fläche der
Elektroden, das Material des Dielektrikums und den Abstand der Elektroden
zueinander bestimmt. Die Elektroden und das Dielektrikum können aufgerollt
oder parallel geschaltet als Stapel angeordnet
sein. Industriell hergestellte Kondensatoren werden mit Kapazitätswerten von
etwa 1 Pikofarad (10−12 F) bis zu etwa 1 Farad,
bei Superkondensatoren bis zu 10.000 Farad
geliefert. Die mit
großem Abstand am meisten produzierten Kondensatoren sind integrierte Speicherkondensatoren in
digitalen Speicherschaltungen. Die wichtigsten
Kondensatorarten sind Keramikkondensatoren, Kunststoff-Folienkondensatoren, Aluminium- und Tantal-Elektrolytkondensatoren und, obwohl sie auf
völlig anderen Speicherprinzipien beruhen, die Superkondensatoren.
Neben diesen Kondensatoren mit festen Kapazitätswerten gibt es Bauelemente
mit einstellbaren Kapazitätswerten, die variablen Kondensatoren. Kondensatoren
werden in vielen elektrischen Anlagen und in nahezu allen
elektrischen und elektronischen Geräten eingesetzt. Sie realisieren
beispielsweise elektrische Energiespeicher
als Zwischenkreiskondensatoren in Frequenzumrichtern, als Speicherkondensator
in Sample-and-Hold-Schaltungen oder als
Photo-Flash-Kondensatoren in Blitzlichtgeräten.
Sie koppeln Signale in Frequenzweichen von Audiogeräten und
bilden als hochstabile Klasse-1-Kondensatoren zusammen mit Spulen Filter und Schwingkreise.
Als Glättungskondensatoren in Netzteilen
und Stützkondensatoren in Digitalschaltungen
sind sie im Bereich der Stromversorgung zu finden. Sie unterdrücken als Entstörkondensatoren elektromagnetische Störsignale und
bewirken als Leistungskondensatoren eine erwünschte Phasenkompensation. Spezielle Bauformen von
Kondensatoren werden als Sensor verwendet. Unerwünschte
kapazitive Störeinkopplungen aus elektrischen Feldern benachbarter Bauteile in
Schaltungen und parasitäre Kapazitäten, sogenannte Streukapazitäten,
gehören nicht zu den Kondensatoren. Ebenfalls nicht zu den Kondensatoren
gehören eine Reihe von Aktoren wie piezoelektrische Wandler, elektrostatische Lautsprecher, Ablenkplatten
und Bauelemente der Elektrooptik. << (Quelle: Wikipedia)
Jetzt wissen wir, dass sich die Speicherkapazität C eines Kondensators in der Maßeinheit „Farad“ [ F ] gemessen
wird. Selbstverständlich lässt sich die Maßeinheit
[ F ] auch wie folgt umrechnen: [ F ] = [ As / V ] → Kapazität
C [ F ] = Ladungsmenge Q [ As ] / Spannung U [ V ] →
Formel zur Berechnung der Kapazität C = Q
/ U mit der Ladungsmenge Q = I * t Der in der Schaltung verwendete Kondensator 33 verfügt über eine Kapazität C von C = 100 µF = 100 * 10- = 0,0001 As/V = 0,1 mA s / V → C = Q /
U = I * t / U →
t = C
* U / I = 100 µF *
6,0 V / = 0,1 * 6,0 / 500 s = 0,6 / 500 s = 0,0012 s = 1,2 ms →
Millisekunden! Jetzt
wissen wir, dass sich der Kondensator
33
tatsächlich blitzschnell in nur 1,2 Millisekunden aufladen lässt! Probe: C = Q /
U = I * t / U = = Das blitzschnelle Aufladen des Kondensator Demzufolge
findet das Berechnen der Auf- und
Entladung des Kondensators unter idealisierten Bedingungen statt! Berechnung
des Basis-Spannungsteilers Wenn man sich die obenstehende Schaltung, d.h.
den Basis-Spannungsteiler, genauer
anschaut, dann stellt man fest, dass es sehr wohl mehrere Widerstände in der Stromleitung vom Kondensator 33 weg gegen Masse („┴“)
hin zum Minuspol der 6 Volt Batterie gibt als da sind: Widerstand 40, Widerstand 41 und der parallel geschaltete Bahnwiderstand rBE der Basis-Emitter-Diode des NPN-Transistors 52: rBE = uBE / IB
→ Die Basis-Emitter-Diode wird ab einer Durchlassspannung von uBE = 0,7 V elektrisch leitend! = 0,7 V / 20 mA = 0,7
/ 20 kΩ = 0,035 kΩ = 35 Ω Weil der Bahnwiderstand rBE der BE-Diode gegenüber dem (Parallel-) Widerstand 41 mit R41 = 1 kΩ sehr klein ist, darf
man den (Parallel-) Widerstand 41 bei der Berechnung
des Basis-Spannungsteilers weglassen:
UC33 + UR40 + uBE + ( - UBatt,ges ) = 0 →
UC33 = UBatt,ges - UR40 -
uBE = UBatt,ges - IB * ( R40 + rBE ) = 6,0 V – 20 mA * (
100 Ω + 35 Ω ) = 6,0 V – 20 mA * 135 Ω = 6,0 V – 20 * 135
mV = 6,0 V – 2 700 mV =
6,0 V – 2,7 V = 3,3 V →
max. Ladespannung
UC33
am C33, wenn T52 elektrisch leitend ist! Berechnung der Entladezeit des Kondensators Nachdem der Kondensator 33 beim Betätigen des Tasters 15 aufgeladen wurde und das Glühlämpchen 27 kurz aufblitzte,
kehrt der NPN-Transistors
52 wieder
in den gesperrten Zustand zurück,
so als ob die Stromversorgung durch die 6 Volt Batterien der Schaltung
abgeschaltet wurde. In dem Moment, wo der NPN-Transistors 52 wieder in den gesperrten Zustand zurückkehrt, kann
sich der aufgeladene Kondensator 33 sofort wieder entladen. Und zwar über die in Reihe geschalteten Widerstände Widerstand 40, Widerstand 41 und Widerstand 42: REnt =
R40 + R41 + R42 = 100 Ω + 1 kΩ
+ 5,1 kΩ = 6,2 kΩ So wie der Kondensator nach der Zeitspanne von t = 5
τ
nahezu vollständig aufgeladen ist,
ist er auch nach der gleichen Zeitspanne
vollständig entladen. Allerdings
mit dem Entladewiderstand REnt = 6,2 kΩ: tEnt = 5
τ
= 5 * REnt * C33 = = 5 * 6,2 kΩ * 100 µF = 5 * 6,2 *
Selbstverständlich
lässt sich die Entladezeit tEnt auch über die im Kondensator 33 gespeicherte Energie Wel wie folgt berechnen: Wel = Pel
* tEnt → tEnt = Wel / Pel = Wel / ( UC33 * IC33 ) = Wel / ( UC33 2 / REnt ) = 17,8
mWs / [ ( 6 V )2 / 6,2 kΩ ) ] = 17,8
* Jetzt wissen wir, dass sich ein Kondensator über verschiedene elektrische
„Wege“ unterschiedlich schnell auf- oder entladen kann! Im vorliegenden Versuch braucht der Kondensator 33 rund 3,1 Sekunden, um sich vollständig zu entladen, während er für
das Aufladen, erkennbar an dem
kurzen Aufblitzen des Glühlämpchens
27,
nur tAufladen = 510
ms = 0,5 s
braucht (siehe Berechnung weiter unten).
Um die Funktionsweise
der Schaltung zum Versuch 95
besser verstehen zu können, empfiehlt es sich, nicht nur den Auflade- und Entladevorgang des Kondensators
33
voneinander getrennt zu betrachten, sondern diesen auch schaltungstechnisch,
wie nachfolgend dargestellt, umzusetzen. Zu diesem Zweck eignen sich die
beiden Leuchtdioden 17 und Im nachfolgenden Bild links verhält es
sich so, dass die Schaltung durch
kurzes Drücken des Tasters 15 „unter Strom“ gesetzt
wird, sodass sich der vormals entladene Kondensators 33 über den Widerstand 41 und parallel
auch über die BE-Diode des NPN-Transistors 52 auflädt. Den zur BE-Strecke
und zum Bahnwiderstand rBE
= 35 Ω
parallel geschalteten Widerstand 41 mit R41 = 1 kΩ kann man dabei wegen rBE << R41 problemlos vernachlässigen. Wie man an dem kurzen Aufblitzen der grünen Leuchtdiode 26 (links im Bild)
erkennen kann, lädt sich der Kondensator Übrigens: Wegen der sogenannten Flussspannung von ULED 26 = 2,1 V der grünen Leuchtdiode 26 (links im Bild), kann sich der in Reihe geschaltete Kondensator 33 nicht vollständig aufladen, sodass
demzufolge das Glühlämpchens
27
wider Erwarten nicht aufblitzt (siehe nachfolgendes Bild links): (Zum Vergrößern bitte
auf das jeweilige Bild klicken!) Im obenstehenden Bild rechts verhält es
sich so, dass sich der bereits aufgeladene Kondensator 33 über den zu schließenden (Magnet-) Schalter 12 und den zum Kondensator parallel
geschalteten (Entlade-)
Widerstand 40
mit R40 = 100 Ω entladen kann, sodass
die rote Leuchtdiode
17
kurz aufblitzt. Auch hier gilt, dass sich der aufgeladene Kondensator 33 wegen der Flussspannung von ULED
17 = 1,6 V
der roten Leuchtdiode
17
(rechts im Bild) nicht vollständig entladen kann, sodass
demzufolge das Glühlämpchens
27
wider Erwarten nicht aufblitzt (siehe obenstehendes Bild rechts). - Wie man
in den beiden obenstehenden Bildern sieht, macht es im Zweifelsfall Sinn, die
Stromzweige für das Auf- und Entladen des Kondensator 33
getrennt aufzubauen und zu analysieren, um
auf diese Weise das Funktionieren
und Zusammenwirken der einzelnen
Bauteile der Schaltung besser zu verstehen! - Wenden wir uns nachfolgend wieder der
ursprünglichen Schaltung zum Versuch 95
zu: (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Berechnung
der maximalen Aufladespannung am Kondensator Wenn sich anfangs der NPN-Transistors 52 im gesperrten Zustand befindet, dann ist der
Kondensator 33 über die in Reihe geschalteten Widerstände Widerstand 40 und Widerstand 41 an die Masse („┴“) bzw. den Minuspol der 6 Volt Batterie angebunden, wobei der Bahnwiderstand rBE der BE-Diode praktisch unendlich groß ist und gegenüber dem parallel geschalteten Widerstand 41 vernachlässigt, d.h.
als nicht vorhanden angenommen werden darf. Schaltet man dann die
obenstehende Schaltung durch den Drücken des Tasters 15 einige Sekunden lang ein, dann lädt sich der Kondensator 33 sozusagen von Null an auf, stellt er
im ersten Moment des Aufladens einen elektrischen Kurzschluss dar, sodass der Spannungsabfall am Kondensator mit UC33 = 60 mV sehr klein ist (siehe weiter unten): UC33 = UBatt,ges - UR40 -
UR41 = UBatt,ges – IC33 * ( R40 + R41 // rBE ) → Da der NPN-Transistors 52 durch den Kurzschlussstrom des Kondensators 33 bereits voll aufgesteuert wird, ist der Bahnwiderstand rBE der BE-Diode mit rBe = 35 Ω sehr klein, sodass
der parallel geschaltete Widerstand 41 mit R41 = 1 kΩ vernachlässigt werden
darf: UC33 ≈ UBatt,ges – IC33 * ( R40 + rBE ) → = 6,0 V – 44 mA * ( 100 Ω + 35 Ω ) = 6,0 V – 44 mA * 135 Ω = 6,0 V –
5 940 mV = 6,0 V – 5,94 V = 0,06 V = 60 mV → kurz nach dem Einschalten! Dabei wird der anfänglich
große Ladestrom wegen des Kurzschlusses des Kondensators 33 durch die in Reihe geschalteten Widerstände R40 und rBE wie folgt begrenzt: IC33 = UBatt,ges / ( R40 + rBe ) = 6,0 V / ( 100 Ω + 35 Ω ) = 6,0
V / 135 Ω = Nach der Zeitspanne von t = 5 τ (sprich: „fünf Tau“)
mit τ = R * C ist jeder Kondensator zu 99,99 % vollständig aufgeladen: tAuf = 5 τ = 5 * R * C = 5 * 135 Ω *
100 µF = 5 * 135 Ω * 100 * 10-6 As/V = 675 = 67 500 * 10-6
s = 67,5 * 10-3 s = 67,5 ms Die nach dem Aufladen des Kondensators 33 im Kondensator gespeicherte elektrischen Energie Wel berechnet sich wie
folgt: Wel = Pel * t =
UC33, max * IC33 * tDauer = UC33 * QC33 * tDauer = 6 V * 44 mA * 67,5 ms = 264 mW * 67,5 ms = 17
820 * 10-6 Ws = 17,8 * 10-3
Ws = 17,8 mWs Weiter geht’s mit [ Versuch 102 ]. |
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