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easy electronic 200 -
Versuch 67 NPN-Transistor
als Verstärker
Beim 17.
Versuch ging es um einen Stromkreis, in dem zwei
Leuchtdioden (LEDs)
und zwar die rote Leuchtdiode
17
zusammen mit der parallel geschalteten grünen Leuchtdiode 26 als Stromteiler eingesetzt wurden. Dabei galt es aber zu beachten, dass beide Leuchtdioden
(LEDs) entgegengesetzt gepolt in den Stromkreis eingesetzt wurden: (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Wie man im obenstehenden Versuchsaufbau nebst
Schaltung sieht, gibt es nicht nur zwei Batteriefächer 19 mit je 3,0 Volt Batteriespannung, sondern dazugehörig
auch drei Stromkreise, die wir Maschen
nennen: ·
den linken 3 Volt Stromkreis mit der kleinen
Masche AB, ·
den rechten 3 Volt Stromkreis mit der kleinen
Masche BC und ·
dem äußeren 6 Volt
Stromkreis mit der großen
Masche AC. Dabei verhält es sich so, dass alle drei
Stromkreise über den Widerstand 41 mit R41 = 1 kΩ miteinander
gekoppelt sind, sodass sich alle Maschen
untereinander in ihrem Verhalten beeinflussen können! Ein Grund für die gegenseitige, elektrische
Beeinflussung liegt darin
begründet, dass die äußere, große Masche AC mit einer höheren Batteriespannung von UBatt AC = UBatt
AB + UBatt BC = 3, 0 V + 3,0 V = 6,0 V versorgt wird. Ein weiterer Grund für die gegenseitige, elektrische
Beeinflussung liegt darin
begründet, dass die beiden Maschen AB und BC wider Erwarten nicht identisch sind,
da sie sich in ihrer Beschaltung
hinsichtlich der Widerstände unterscheiden! So
verfügen zwar beide Maschen AB
und BC über den Vorwiderstand R40
= 100 Ω, um die Leuchtdioden (LEDs) vor zu großen Strömen zu schützen, allerdings
benutzen beide Maschen diesen
jeweils in entgegengesetzter Richtung! Demzufolge
teilen sich beide Maschen zwar
den Vorwiderstand R40 physisch, d.h. körperlich, wegen der entgegengesetzten Stromflussrichtung aber elektrisch getrennt voneinander! Während also die rechte Masche BC nur den Vorwiderstand R40 = 100 Ω hat, verfügt die linke
Masche AB zusätzlich
noch über den Widerstand
R41 = 1 kΩ, der auch von der äußeren,
großen Masche AC mit der höheren
Batteriespannung von UBatt AC = 6,0 V genutzt wird! Dabei
sorgt der zusätzliche Widerstand R41 = 1 kΩ in der
linken Masche AB dafür, dass die beiden Maschen AB und BC nicht
im elektrischen Gleichgewicht sind. Demzufolge
fließt in der linken Masche AB stets
ein kleinerer Durchlassstrom
durch den Vorwiderstand R40 = 100 Ω und einer der beiden Leuchtdioden
(LEDs) als in der linken Masche AB.
- Der Umstand, dass sich die beiden Maschen AB und BC
elektrisch im Ungleichgewicht
befinden, sorgt dafür, dass es einen sogenannten Kipppunkt, engl. „Tipping
Point“, gibt, der dafür sorgt, dass sich die Schaltung plötzlich anders verhält als man dies normalerweise
erwarten würde. Damit wir den oben im Bild befindlichen Versuchsaufbau nebst Schaltung besser verstehen, „bröseln“
wir die Schaltung auf, indem wir diese in ihre drei Bestandteile (= Maschen AB, BC und AC)
quasi zerlegen und in einer besser zu verstehenden Anordnung neu
zusammensetzen (siehe nachfolgende Fotomontage): (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Man beachte in der obenstehenden Fotomontage
die Position des Widerstandes R41 = 1 kΩ in der neuen Schaltung! Der befindet sich jetzt auf der rechten Seite
der Schaltung und zwar in der äußeren,
großen Masche AC, die mit der höheren
Batteriespannung von UBatt AC = 6,0 V betrieben wird und
sich jetzt wegen des Kipppunktes von außen,
d.h. von der Masche AB aus, manipulieren
lässt. Und zwar in der Weise, dass sich die grüne Leuchtdiode 26 ein- und ausschalten lässt,
indem man die Stromzufuhr zur Masche AB am (Schiebe-) Schalter 14 einschaltet. Werfen wir noch einen Blick auf den realen Versuchsaufbau bei dem man links
die beiden Batteriefächer
19
sieht, die elektrisch nacheinander, d.h. in Reihe geschaltet sind,
sodass sich deren Batteriespannungen entsprechend auf UBatt AC = UBatt
AB + UBatt BC = 3, 0 V + 3,0 V = 6,0 V addieren. Das Besondere an der Schaltung ist nach wie vor, dass die beiden Batteriefächer 19 über einen
sogenannten Mittelabgriff verfügen, sodass sich
auch die jeweiligen Teilspannungen
UBatt AB und UBatt BC = 3, 0 V in den Maschen AC und BC
nutzen lassen: (Zum Vergrößern bitte auf
das Bild klicken!) Als nächstes vertauschen wir im
obenstehenden Versuchsaufbau aus
rein praktischen, ergonomischen Gründen die beiden Schalter. Und zwar den (Schiebe-) Schalter 14 (links oben) mit dem Magnetschalter 12 (= Reedschalter,
rechts oben). Außerdem ersetzen wir die rote Leuchtdiode 17 durch den NPN-Transistor 52 mit den drei Anschlüssen B, C und E.
Dabei steht der Buchstabe
B für Basis, der Buchstabe C für Kollektor und der Buchstabe E für Emitter. (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Diesbezüglich entstammt der Buchstabe C
der lateinischen Sprache und steht für „collectere“, d.h. sammeln. Ebenso der Buchstabe E
der für „emittere“, d.h. aussenden, steht. [ Video ] Demzufolge sendet der Transistor am Emitter E
(= N-Halbleiterschicht) Ladungsträger
aus, die am Kollektor C (= N-Halbleiterschicht) wieder eingesammelt
werden. Dabei muss sich der Ladungsträgerstrom zwischen Emitter E
(= N-Halbleiterschicht) und Kollektor C (= N-Halbleiterschicht) durch dünne p-leitende Halbleiterschicht der Basis B
(= P-Halbleiterschicht) hindurchzwängen! Demzufolge strömt der Ladungsträgerstrom durch die Halbleiterschichten NPN, d.h. vom Emitter E („-“) über die Basis B („+“)
hin zum Kollektor C („+“).
Genau genommen aber, d.h.
halbleiterphysikalisch betrachtet, teilt sich der dicke Ladungsträgerstrom vom Emitter E
(„+“) kommend in einen kleinen
Basisstrom hin zur Basis B
(„+“) und in einen großen
Kollektorstrom direkt hin zum Kollektor C
(„+“) auf. Dabei handelt es sich bei dem Emitter- und Kollektorstrom wegen des NPN-Transistors um einen Elektronenstrom, während es sich beim
kleinen Basisstrom um einen sogenannten Defektelektronenstrom
handelt. In der p-leitenden
Halbleiterschicht der Basis B
fließen also zwei verschiedene Ladungsträgerströme und zwar der kleine Basisstrom als Defektektronenstrom und der große Kollektorstrom als Elektronenstrom. (Vergrößern auf Bild klicken
| Quelle: Elektronik-Kompendium) Wenn man sich also für den NPN-Transistors als Halbleiter
interessiert und diesen halbleiterphysikalisch verstehen will, dann
benutzt man die physikalische Stromrichtung von Minus „-“ nach Plus „+“, wobei es bei dieser in der n-leitenden Schicht (= Kollektor C,
Emitter E) um den Elektronenfluss geht und bei der p-leitenden Schicht (= Basis B) um den
Defektelektronenfluss. [ Video ] Diesbezüglich muss man wissen, dass sich bei
einem Leiter aus
Kupfer (= Kupferdraht), Silber, Gold, Aluminium, Platin, Chrom, Blei (=
Autobatterie), Eisen, Kobalt, Graphit (= Bleistift), Zink (= Zink-Kohle-Batterie),
Nickel (= Nickel-Metall-Hydrid-Akku),
Mangan (= Alkali-Mangan-Batterie)
oder Graphen um den elektrischen Ladungstransport
frei beweglicher Elektronen e- mit negativer Ladung geht, die
sich z.B. bei Kupfer auf den äußeren Elektronenschalen,
wo die atomaren Bindungskräfte nicht so groß sind, befinden. Bei einem Halbleiter aus Silizium, Germanium oder Selen gibt es z.B. im
Siliziumkristall selbst keine frei beweglichen Elektronen, sodass der Halbleiter selbst zunächst keinen
elektrischen Strom leitet und sich wie
ein Isolator
(Glas, Porzellan, Kunststoff, Plastik, Gummi, trockenes Holz, trockene Luft,
demineralisiertes Wasser ohne Mineralien, Salze) verhält. Wenn man aber trotzdem Wasser elektrisch leitend
machen will, dann muss man dem Wasser Salzkristalle z.B. in Form von Kochsalz
aus dem Haushalt hinzufügen, sodass eine wässerige Salzlösung entsteht. Wenn
das Salzwasser mit seinem hohen Salzgehalt keine Salzkristalle mehr im
Wasser auflöst, dann ist die wässerige Kochsalzlösung gesättigt, gibt es in
dieser mehr Salzverbindungen aus Natrium-Chlorid NaCl
als Wassermoleküle H2O. Ähnlich verhält es sich bei dem Halbleiterkristall aus Silizium, der von Haus nicht elektrisch leitend
ist, sich also z.B. wie ein Isolator aus Glas verhält. Ach ja, Glas besteht
auch aus Kristallen und zwar aus geschmolzenen Kristallen. Wenn man einen reinen Silizium-Kristall elektrisch n-leitend machen will, dann
muss man diesen gezielt verunreinigen, indem man diesem einige wenige fünfwertige
Fremdatome mit fünf
Außenelektronen hinzufügt. Diesen Vorgang nennt Dotierung. Durch das Hinzufügen von fünfwertigen Fremdatomen mit fünf
Außenelektronen entsteht im Silizium-Kristall ein Ladungsträgerüberschuss an n-leitenden Ladungsträgern in Form von mehr oder weniger frei beweglichen,
fünfwertigen(!) Valenzelektronen,
die sich beim Anlegen eines elektrischen Feldes
(= elektrische Spannung an den Elektroden des Silizium-Kristalls) vom Minuspol (= Elektronenüberschuss) zum Pluspol (= Elektronenmangel) bewegen, sodass ein n-leitender Stromfluss entsteht, der der physikalischen
Stromrichtung vom Minus- zum Pluspol
entspricht. [ Video ] >>
Ein Siliciumeinkristall besteht aus
vierwertigen Siliciumatomen. Die vier Valenzelektronen
(Außenelektronen) eines jeden Siliciumatoms bauen
vier kovalente Bindungen
zu seinen Nachbaratomen auf und bilden dadurch die Kristallstruktur; dies
macht alle vier Elektronen zu Bindungselektronen. Bei der n-Dotierung (n für die
freibewegliche negative Ladung, die dadurch eingebracht wird) werden
fünfwertige Elemente, die sogenannten Donatoren, in das Siliciumgitter eingebracht und ersetzen dafür vierwertige
Silicium-Atome. Ein fünfwertiges Element hat fünf
Außenelektronen für kovalente Bindungen zur
Verfügung, sodass beim Austausch eines Siliciumatoms
durch ein Fremdatom im Kristall ein Außenelektron des Donators
(quasi) frei beweglich zur Verfügung steht (eigentlich in einem Energieniveau
dicht unterhalb des Leitungsbandes gebunden). Das Elektron bewegt sich beim
Anlegen einer Spannung, diese Bewegung stellt einen Strom dar. An der Stelle
des Donator-Atoms entsteht eine ortsfeste positive
Ladung, der eine negative Ladung des freibeweglichen Elektrons
gegenübersteht. << (Quelle: Wikipedia)
Durch das Hinzufügen von dreiwertigen Fremdatomen mit nur drei
Außenelektronen entsteht im Silizium-Kristall ein Ladungsträgermangel an p-leitenden Ladungsträgern in Form von mehr oder weniger frei beweglichen,
dreiwertigen(!) Valenzelektronen,
die sich beim Anlegen eines elektrischen Feldes
(= elektrische Spannung an den Elektroden des Silizium-Kristalls) vom Pluspol (= Elektronenmangel) zum Minuspol (= Elektronenüberschuss) bewegen, sodass ein p‑leitender Stromfluss von dreiwertigen Defektelektronen
entsteht. Bildlich gesprochen bewegen sich beim Schweizer Käse die Löcher
durch den Käse! Und zwar mit der technischen Stromrichtung vom Plus-
zum Minuspol. >>
Bei der p-Dotierung (p für die freibewegliche positive Lücke,
auch Loch oder Defektelektron genannt, die dadurch
eingebracht wird) werden dreiwertige Elemente, die sogenannten Akzeptoren, in das Siliciumgitter eingebracht und ersetzen dafür vierwertige
Silicium-Atome. Ein dreiwertiges Element hat drei
Außenelektronen für kovalente Bindungen zur
Verfügung. Für die vierte fehlt im Siliciumkristall
ein Außenelektron. Diese Elektronenfehlstelle wird als „Loch“ oder Defektelektron
bezeichnet. Beim Anlegen einer Spannung verhält sich dieses Loch wie ein frei
beweglicher positiver Ladungsträger (im Valenzband), es bewegt sich – analog
zum negativ geladenen Elektron –, diese Bewegung stellt einen Strom dar.
Dabei springt ein Elektron – angetrieben durch das äußere Feld – aus einer kovalenten Bindung heraus, füllt ein Loch und hinterlässt
ein neues Loch. An der Stelle des Akzeptor-Atoms
entsteht eine ortsfeste negative Ladung, der eine positive Ladung des
freibeweglichen Loches gegenübersteht. Die Bewegungsrichtung der Löcher
verhält sich dabei entgegengesetzt zu der Bewegungsrichtung der Elektronen
und somit in Richtung der technischen Stromrichtung. <<
(Quelle: Wikipedia) Würde man nun die beiden n- und p-leitenden Halbleiter-Kristalle zusammenfügen, sodass
ein NP-Halbleiter entsteht, dann würden
sich an der Grenzschicht zwischen
beiden Halbleiter-Kristallen eine spezielle Zone
herausbilden, die man Sperrschicht
nennt und in der sich die drei- und fünfwertigen Fremdatome
in ihren elektrischen Ladungen ausgleichen und somit elektrisch neutralisieren.
Dieser Ladungsträgerausgleich
an der Grenzschicht geschieht
durch Diffusion, sodass aus
der Grenzschicht die Sperrschicht im Sinne eines Nichtleiters
wird, der den Ladungsträgertransport
unterbindet, d.h. sperrt. Die Diffusion
und das Entstehen der Sperrschicht ist sozusagen die
Geburtsstunde der (Halbleiter-) Diode, die den
elektrischen Strom nur in die (Dreiecks-) Pfeilrichtung von der Anode (= Pluspol „+“) hin zur Kathode (= Minuspol „-“) durchlässt. Dabei
verhält es sich so, dass sich, je nach Polung
der Diode, die Sperrschicht vergrößert und damit Strom undurchlässiger wird oder aber verkleinert
und damit Strom durchlässiger wird. Wenn also die Diode,
und das gilt auch für die Leuchtdiode
(LED),
mit der richtigen Polung betrieben
wird, dann wird nicht nur die Sperrschicht kleiner, sondern auch
der Durchlasswiderstand, der ohne (Schutz-/Vor-) Widerstand 40 mit RVor = 100 Ω zur Folge hätte, dass
die Diode aufgrund eines zu
großen, unbegrenzten Durchlassstromes sofort durchbrennt! Auch
die elektrisch gegenläufig und gegenpolig betriebenen Transistordioden, nämlich die Basis-Kollektor-Diode (= BC-Diode) und die Basis-Emitter-Diode
(= BE-Diode) müssen immer
durch die äußere Widerstandsbeschaltung vor zu großen Durchlassströmen geschützt werden. Dazu dienen die beiden Widerstände
R40 = 100 Ω (rechts)
und R43 = 10 kΩ (links). Diesbezüglich
handelt es sich bei dem Widerstand 40 mit R40 = 100 Ω (rechts) um den Kollektorwiderstand RC, der als Lastwiderstand
RLast = RC = R40 = 100 Ω dient und den Kollektor-Emitter-Durchlassstrom auf ICE < 100 mA begrenzt! Im vorliegenden Fall rechnen wir mit einem Kollektorstrom IC = Leuchtdiode ILED 17 = Durchlassstrom IF, der wegen der Leuchtdiode 17 einem Durchlassstrom von IF = 10 mA entspricht! Dabei fließt ein im Vergleich zum sehr
kleinen Basisstrom IB relativ großer
Kollektorstrom IC von IC = UCE / RC = ( UBatt
AB – ULED 17 - UR40 ) / R40 = [ UBatt AB – ULED 17– ( IC * R40 ) ] / R40 →
Kollektorstrom IC = Durchlassstrom ILED 17 mit IF = 10 mA = [ 3,0 V – 1,6 V – ( 10 mA * 100 Ω ) ] / 100 Ω = [ 3,0 V – 1,6 V – ( = [ 3,0 V – 1,6 V – 1 V ] / 100 Ω = 0,4 V / 100 Ω = [ Video ] Bei dem
Widerstand 43
mit R43 = 10 kΩ (links) handelt es sich um den Basiswiderstand
RB, der dazu dient die Spannung
UBE an der Basis-Emitter-Diode (= BE-Diode) auf den Wert UBE = 0,7 V einzustellen, sodass
diese elektrisch leitend und damit stromdurchlässig wird. Dabei fließt ein sehr kleiner Basisstrom IB von IB = UBE / RB = 0,7 V / 10 kΩ = 0,7 V / 10 kΩ = 0,07 mA
= 70 µA (= 70 Millionstel
Ampere!) Probe:
= ( UBatt
AB – ULED 17 – UR43 ) / R43 = [ UBatt AB – ULED 17 – ( IB * R43 ) ] / R43 = [ 3,0 V – 1,6 V – ( 0,07 mA * 10 kΩ ) ] / 10 kΩ = 0,7 V / 10 kΩ = 0,07 mA = 70 µA Berechnung
der Stromverstärkung B des NPN-Transistors: B = IC
/ IB = 4 mA / 70 µA = 4 / 70 * mA
/ µA = 0,057 * 0,001 / 0,000 001 = 0,057 * 1/1000 / 1/ 1 000 000
= 0,057 * 1/1000 * 1 000 000 = 0,057 * 1 000 Die Stromverstärkung B des NPN-Transistors beträgt das 57fache des Basisstroms! Werfen wir
noch einen Blick auf die Schaltung zum Versuchsaufbau mit den entsprechenden
Spannungspfeilen, die im Uhrzeigersinn rechts herum positiv
gezählt werden, sodass die Summe
aller Spannungen gleich Null ist: (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Bei der Beschaltung des NPN-Transistors 52 mit den beiden Widerständen R43 = RB
= 10 kΩ für den Basiswiderstand und R40 = RC = 100 Ω für den Kollektorwiderstand handelt es sich um
die sogenannte Emitterschaltung
bzw. Emitter-Grundschaltung. Die Emitter-Grundschaltung erkennt man daran, dass der Emitter E direkt mit der
Masse („┴“), und zwar dem Minuspol („-“)
des Batteriefaches Die obenstehende Emitter-Grundschaltung hat den Nachteil, dass man es dem NPN-Transistor nicht ansieht, ob die CE-Strecke wirklich stromleitend, d.h. stromdurchlässig
ist und den „dicken“ Kollektorstrom
IC = 4 mA (siehe oben) auch tatsächlich durch den Kollektorwiderstand mit R40 = RC = 100 Ω durchleitet. Diesbezüglich könnte es nämlich auch so sein,
dass der „dicke“ Lastrom ILED
17
der roten Leuchtdiode
17
über den Basiswiderstand
RB
und die BE-Diode gegen Masse („┴“) direkt
abfließt und eben nicht über den Umweg
über den Kollektorwiderstand
RC
und die CE-Strecke! Dazu müsste dann
aber der Basiswiderstand
RB
sehr viel kleiner sein als der Kollektorwiderstand RC mit RB < RC wie z.B. RB = 10 Ω: IB = UBE / RB = 0,7 V / 10 Ω =
0,7 V / 10 Ω = Probe:
= ( UBatt
AB – ULED 17 – UR43 ) / RB = [ UBatt AB – ULED 17 – ( IB * RB ) ] / RB = [ 3,0 V – 1,6 V – ( = 0,7 V / 10 Ω = Mit
etwas Glück würde das die BE-Diode so gar
aushalten ohne durchzubrennen! Da wir
in dem Experimentalkasten „KOSMOS easy electronic 200“ über keinen Widerstand R = 10 Ω verfügen, rechnen wir
mit dem Innenwiderstand des Lautsprechers 20 mit RLaut = 32 Ω (siehe Aufdruck auf
der Lautsprecherrückseite): IB = UBE / RB = 0,7 V / 32 Ω =
0,7 V / 32 Ω ≈ Probe:
= ( UBatt
AB – ULED 17 – UR43 ) / RB = [ UBatt AB – ULED 17 – ( IB * RB ) ] / RB = [ 3,0 V – 1,6 V – ( = 0,7 V / 32 Ω ≈
(Vergrößern: auf Bild
klicken! | KOSMOS easy electronic,
Seite 27) Beim Versuch
67 wird die Glühlampe 27 mit den Nenn-Betriebsdaten UNenn
= 6,0 V
und INenn = Dazu muss man wissen, dass die Stromverstärkung B = IC / IB
mit immer größer werdenden Kollektorstrom
IC
immer kleiner wird. Und zwar bis zum Wert B = 10, sodass sich der Basisstrom IB folgt berechnet: B = IC
/ IB → IB = IC / B = 500 mA / 10 = 50 mA Wie bereits erläutert,
wird die BE-Diode ab einer Spannung UBE = 0,7 V elektrisch leitend,
während die grüne Leuchtdiode
26
aber erst ab einer Durchlassspannung
ULED 26 = UF = 2,1 V richtig hell leuchtet. Somit verbleibt
für den Basiswiderstand RB ein Spannungsabfall URB von:
URB = UBatt,
ges - ULED 26 - UBE = 6,0 V – 2,1 V – 0,7
V = 6,0 V – 2,8 V = 3,2 V Mit dem Basisstrom IB = 50 mA berechnet sich somit der Basiswiderstand RB wie folgt: RB = URB / IB = 3,2 V / 50 mA =
0,064 kΩ = 64 Ω Mit der Verwendung des im Experimentierkasten
vorhandenen Widerstandes
40
mit R40 = 100 Ω berechnet sich der Basisstrom IB nun wie folgt: IB = URB / R40 = 3,2 V / 100 Ω = Diesbezüglich berechnet sich die Stromverstärkung B nun wie folgt: B = IC
/ IB → = 500 Jetzt
bestätigt sich, dass wir richtig gerechnet haben und den Widerstand
40 mit R40 = 100 Ω tatsächlich problemlos als Basiswiderstand RB verwenden dürfen, da die BE-Diode nicht mit einem zu großen Basisstrom IB überlastet wird! Übrigens: Das Potentiometer 53 mit dem Widerstandswert von R53 = 50 kΩ, konkret der Bahnwiderstand vom verstellbaren
Mittelabgriff hin zur Kathode (= Minuspol „-“) der grünen Leuchtdiode 26 wurde mit RBahn = 0 Ω (= Rechtsanschlag)
angenommen, damit die Glühlampe 27 richtig hell
leuchtet. (Zum Vergrößern bitte auf
das Bild klicken!) Die obenstehende Schaltung unterscheidet sich von der aus dem Experimentierkasten „KOSMOS easy electronic 200“, Seite 27 (siehe weiter oben) dahingehend, dass noch
der Schalter 14 zum Ein- und
Ausschalten sowie die rote Leuchtdiode 17 hinzugefügt wurden.
Dabei wurde die rote Leuchtdiode
17 parallel
zur CE-Strecke des NPN-Transistors 52 geschaltet. Wie man
im obenstehenden Bild sieht, ist die Schaltung
ausgeschaltet. Wenn man bei der nachfolgenden Schaltung den Schieberegler des Potentiometers 53 langsam ganz nach unten bis an den
Anschlag schiebt, dann bewegt sich der Mittelabgriff
ebenfalls ganz nach unten, sodass der Mittelabgriff
an der Basis B des NPN-Transistors 52 potentialmäßig auf Masse („┴“) liegt und kein
Strom in die Basis B des Transistors fließen kann! Demzufolge wird der Pluspol (+) der grünen Leuchtdiode 26 ebenfalls auf Masse („┴“) gezogen, sodass diese nicht leuchtet und
der NPN-Transistors 52 den Stromfluss über die CE-Strecke sperrt. Wenn der NPN-Transistors 52 den Stromfluss über die CE-Strecke sperrt, d.h. keinen
Strom durchlässt, dann ist
die CE-Strecke widerstandsmäßig sehr
hochohmig mit der Folge, dass der Spannungsabfall UCE an der CE-Strecke sehr groß wird und fast den Wert der Batteriespannung UBatt,
ges = 6,0 V
erreicht und die rote Leuchtdiode
17
hell leuchtet! Demzufolge
arbeitet die rote Leuchtdiode 17
parallel zur CE-Strecke des Transistors
als Indikator und zeigt durch ihr Leuchten an, dass der Transistor den Stromfluss
über die die CE-Strecke
sperrt:
(Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Wenn man als nächstes den Schieberegler des Potentiometers 53 langsam ganz nach oben bis an den
Anschlag schiebt, dann bewegt sich der Mittelabgriff
ebenfalls ganz nach oben, sodass der Mittelabgriff
an der Basis B des NPN-Transistors 52 potentialmäßig auf Plus („+“) liegt und der Strom vom Widerstand 40 kommend über die grüne Leuchtdiode Demzufolge wird der Pluspol (+) der grünen Leuchtdiode 26 potentialmäßig ebenfalls auf Plus („+“) gezogen, sodass diese
elektrisch leitend wird, leuchtet und der NPN-Transistors 52 über die Basis B
aufgesteuert wird, sodass die CE-Strecke elektrisch leitend, d.h. niederohmig wird. Wenn der NPN-Transistors 52 den Stromfluss über die niederohmige CE-Strecke leitet, d.h. den Strom
durchlässt, dann ist die CE-Strecke sehr niederohmig
mit der Folge, dass der Spannungsabfall
UCE
mit 0,2 V << UCE << UBE an der CE-Strecke sehr klein wird und die rote Leuchtdiode 17 mit ULED 17
<< 1,6 V erlischt: (Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Aus dem sehr
kleinen Spannungsabfall
UCE
an der CE-Strecke mit UCE = 0,2 V = 200 mV lässt sich zusammen
mit der Nennstromstärke IGlüh 27 = rCE = UCE / IGlüh 27 = 0,2 V / Zum Vergleich der Durchlasswiderstand RBE der BE-Diode: RBE = UBE / ILED 26 = 0,7 V / 10 mA = 7 / 100 kΩ
= 0,07 kΩ = 70 Ω Dazu
muss man wissen, dass die BE-Diode, wie
herkömmliche Dioden
auch, bei einer Spannung von UBE = 0,7 V stromdurchlässig wird
und dabei im konkreten Fall wegen der grünen Leuchtdiode
26 einen Durchlassstrom von IF = 10 mA zieht! [ Video
] Das Potentiometer
mit brandgefährlichem Mittelabgriff? Neben dem Transistor, gibt es noch ein weiteres, sehr empfindliches Bauteil,
nämlich das Potentiometer als verstellbarer
und damit veränderlicher Widerstand! >> Das Potentiometer, kurz Poti genannt,
ist ein passives Bauelement dessen Widerstandswert sich stufenlos einstellen
lässt. Über einen Widerstandskörper wird ein Kontakt (Schleifer) geführt,
über dessen Position man einen bestimmten Widerstand einstellen kann. Dazu
hat das Potentiometer drei Anschlüsse. Zwei für den Widerstand und der dritte
für den Abgriff. Das Potentiometer ist kostengünstig
herzustellen, abhängig von der Bauform relativ genau und in kleinsten
Bauformen erhältlich. Wegen der Kontaktierung (Schleifer) ist die Lebensdauer
und Zuverlässigkeit jedoch eingeschränkt. << (Quelle: Elektronik-Kompendium)
(Zum Vergrößern bitte
auf das Bild klicken!) Worin aber besteht nun die besondere Empfindlichkeit eines jeden Potentiometers? In der
obenstehenden Schaltung wird das Potentiometer 53 zusammen mit dem Basiswiderstand 40 immer als unbelasteter Spannungsteiler
betrieben, wenn die BE-Diode keinen Strom führt, sodass auch die CE-Strecke des NPN-Transistors 52 keinen
Strom führt und sperrt. Dabei berechnen sich dann der Gesamtwiderstand Rges des unbelasteten
Spannungsteilers und die Verlustleistung
des Potentiometer 53 wie folgt: Rges = RB + RPoti 53 =
100 Ω + 50 kΩ = 0,1 kΩ
+ 50 kΩ = 50,1 kΩ Berechnung
der Spannung UPoti
53
am Potentiometer 53 mittels der Spannungsteilerformel liefert: UPoti 53 / UBatt, ges = RPoti 53 / Rges →
UPoti 53 = RPoti 53 / Rges * UBatt, ges = 50 Berechnung der Verlustleistung des Potentiometers 53: P = U * I = U * U / R = U2 / R → PPoti 53 = ( UPoti 53 )2 / RPoti 53 = ( 5,988 V )2 / 50 kΩ = 0,71712288 V2 / kΩ = 0,717123 * 10-3 V Da die Verlustleistung des Potentiometers 53 extrem klein ist,
berechnen wir noch den Querstroms Iquer durch den unbelasteten Spannungsteiler von Basiswiderstand 40 und Potentiometer 53: Iquer =
Uges / Rges = UBatt, ges / ( RB + RPoti 53 ) = 6,0 V / ( 100 Ω + 50 kΩ ) = 6,0 V / 50,1 kΩ
= 6,0 / 50,1 mA ≈ 0,12 mA = 120 µA Auch der
Querstroms mit Iquer = 120 µA ist extrem klein, sodass er sich mit einem
einfachen Multimeter praktisch
nicht mehr messen lässt! Deshalb stellt sich die Frage, ob wir etwas falsch
gemacht haben. [ Video
] Wenn man
im Online-Elektronik-Versandhandel z.B. nach einem „Schiebe-Potentiometer 10 kΩ Mono 0,1 W linear“ sucht und dabei fündig wird,
stellt man sofort fest, dass dieses über eine Verlustleistung von PPoti = 0,1 W = 100 mW verfügt. Obwohl wir obenstehend alles richtig
gemacht und berechnet haben, handelt es sich bei der berechneten Verlustleistung des unbelasteten Spannungsteilers eben nicht um die vom Hersteller angegebene, max.
zulässige Verlustleistung! Nehmen wir
einmal an, dass sich der Potentiometerwiderstand mit RPoti 53 = 50 kΩ auf die gesamte
Bahnlänge des Widerstandes in 2000 kleine Abschnitte zu je 50 kΩ / 2000 Abschnitte = 0,025 kΩ / Abschnitt = 25 Ω / Abschnitt verteilt. Nehmen wir ferner
an, dass der verstellbare Mittelabgriff
im Bereich der jeweils 4
letzten Abschnitte
am Ende der Widerstandsbahn (oder je nach
Beschaltung des Potis am Anfang) zu einer erhöhten Stromstärke führt, dann berechnet sich dieser wie
folgt: RM.abgriff = 25 Ω / Abschnitt * 4 Abschnitte = 100 Ω →
vom oberen Mittelabgriff
bis Endanschlag des Potis! Für den Spannungsumlauf über den belasteten Spannungsteilers, bestehend aus der Reihenschaltung
von Basiswiderstand 40, Potentiometers 53 und die BE-Diode des NPN-Transistors 52, folgt dann: UR40 + URPoti 53, Last + UBE - UBatt, ges = 0 → URPoti 53, Last = UBatt, ges - UR40 - UBE →
mit UR40 = UBatt, ges - UPoti 53 = 6,0 V – 5,988 V = 0,012 V = 6,0 V - 0,012
V – 0,7 V = 5,288 V IRPoti 53, Last =
URPoti 53 Last / RM.abgriff = 5,288 V / 100 Ω = Berechnung der Verlustleistung
im Potentiometer 53: PPoti 53, Last = UPoti 53, Last * IRPoti 53, Last → IRPoti 53, Last = IQuerstrom durch Widerstandsbereich im roten Dreieck! = 5,288 V * 53 mA = 280,264 mW ≈ 280 mW →
Das Potentiometer
53 wird im Widerstandsbereich des roten Dreiecks überlastet! Diesbezüglich stellt sich die Frage,
wie groß die Stromstärke IRPoti
53, max
maximal werden darf, damit die max.
zulässige Verlustleistung von PPoti 53, max = 100 mW nicht
überschritten wird: IRPoti
53, max = PPoti 53, max / UPoti 53, max = 100 mW / 5,288 V = 18,9107 mA ≈ 19
mA Müssen wir jetzt auf den schönen Versuch 67 und die weiteren Versuche mit dem NPN- und PNP-Transistor verzichten, damit das
Potentiometer 53 im Widerstandsbereich des roten Dreiecks (siehe oben) nicht überlastet wird?! Nein,
müssen wir nicht, da unsere Berechnung auf der Hypothese (= Unterstellung)
beruht, dass der Widerstandsbereich im roten Dreieck bezogen auf 4 Abschnitte (von insgesamt 2000) nur RM.abgriff =
100 Ω groß ist, was aber nicht untersucht und bewiesen wurde! Schließlich ging es ja nur darum, aufzuzeigen,
dass jedes Potentiometer im praktischen
Einsatz durch eine zu große Stromstärke von mehr als IRPoti 53, max > 20 mA überlastet und
damit auch durchschmoren kann!
Die roten Bäckchen des
Transistors Auch wenn es sich bei den Leuchtdioden und dem Transistor um Halbleiter handelt,
bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass es sich bei diesen auch um Supraleiter handelt, die bei
Zimmertemperatur keinen Widerstand haben. Auch Halbleiter haben einen inneren, elektrischen und
thermischen Widerstand, der
dafür sorgt, dass hauptsächlich zwischen Kollektor
C und Emitter E, also an der CE-Strecke Abwärme entsteht, die es nach
außen abzuführen gilt, damit der Transistor
nicht elendig den Hitzetod
stirbt. Demzufolge muss man bei Leistungstransistoren
die überschüssige Wärme an
einen Kühlkörper
und über diesen an die Umgebungsluft
abführen. Dabei entsteht die (Ab-) Wärme der CE-Strecke hauptsächlich dann,
wenn sich der Transistor in
einem besonderen, weil „hitzigen“
Zustand befindet. Wenn nämlich das Glühlämpchen 27 und
die rote Leuchtdiode P = U * I = U * U /
R = U2 / R = I * R * I = I2 * R PCE = UCE * IC = 3,0 V * Da sich das Glühlämpchen 27 und die CE-Strecke des Transistors (mit der parallel geschalteten roten Leuchtdiode 17) als belasteter Spannungsteiler
in einer Reihenschaltung
befinden, teilt sich die Batteriespannung
UBatt, ges = 6,0 V
je zur Hälfte auf das Glühlämpchen
27 und die CE-Strecke des Transistors auf. Dabei
gilt es zu beachten, dass der Spannungsteiler kein Stromteiler ist, sodass sich eben nur die Gesamtspannung Uges =
UBatt, ges = 6,0 V auf die beiden Teilspannungen von Glühlämpchen 27 und CE-Strecke aufteilen: Uges = UBatt, ges = UGlüh 27 + UCE = 3,0 V + 3,0 V UGlüh 27 = IGlüh 27 * RGlüh 27 und UCE = IGlüh 27 * rCE mit rCE = RGlüh 27 wegen UGlüh 27 =
UCE IGlüh 27 = UGlüh 27 / RGlüh 27 mit RGlüh 27, Nenn = UGlüh 27, Nenn / IGlüh 27, Nenn = 6,0 V / = UGlüh 27 / RGlüh 27 = 3,0 V / 12 Ω = 3,0 Für das Berechnen der Verlustleitung PCE des Transistors folgt: PCE = PGlüh27 →
Wegen des Spannungsteilers und
der Reihenschaltung
folgt: Pges = PGlüh27 + PCE = 2 * PGlüh27 = UGlüh27 * IGlüh27 = 3,0 V * Die Berechnung
der Verlustleitung PCE des Transistors über die Teilspannungen der Einzelwiderstände erscheint mir etwas aufwendig und
umständlich! Wenn
man weiß, dass sich bei der Reihenschaltung nicht nur die Teilspannungen aufaddieren, sondern auch die Teilwiderstände und die Teilleistungen, dann folgt: Pges = PGlüh27 + PCE = PGlüh27 + PGlüh27 = 2 * PCE PCE = UCE * ICE = UGlüh27 * IGlüh27 = UGlüh27 * UGlüh27 / RGlüh27 = (
UGlüh27 )2 / RGlüh27 = ( 3,0 V )2
/ 12 Ω = 9,0 V
So, nun wissen wir, dass die Wärmeverlustleistung des kleinen (Knubbel-) Transistors doch beachtlich ist,
nämlich ein ¾ Watt = 750 mW. Woher aber wissen wir, dass die Wärmeverlustleistung von 750 mW noch im Bereich des
Zulässigen, des Erlaubten liegt? Ganz einfach! Indem wir einen
Blick auf das Datenblatt
werfen. Wenn man z.B. bei der Google-Suche den
Suchbegriff „Bipolar NPN Transistor S8050 kaufen“ eintastet, dann bekommt man
als Erstes die Webseite
von reichelt elektronik angezeigt. Dort kann man sich dann das Datenblatt vom äquivalenten NPN-Bipolar-Transistor CD8050 wie folgt anzeigen lassen: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: reichelt-elektronik) die Kurzfassung
der Betriebsdaten des Transistors werfen: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: reichelt-elektronik) Und woher wissen wir, dass es sich beim NPN-Transistor 52 um einen namens „S8050“ handelt? Ganz einfach, weil die Typbezeichnung „S8050“ auf dem kleinen (Knubbel-) Transistor aufgedruckt ist! Wohl
dem, der eine beleuchtete Lupe zur Hand hat! So jetzt wissen wir, dass der Transistor beim Betrieb mit der hälftigen Teilspannung UCE = ½ * UBatt,
ges = 3.0 V - die
andere hälftige Teilspannung entfällt wegen der Reihenschaltung auf das Glühlämpchen -
zwar rote Bäckchen bekommt, aber eben keine rot glühenden nebst
Durchschmoren! Außerdem wissen wir, dass der Transistor einen kurzzeitigen Maximalstrom von IC max = Mit der roten Leuchtdiode gegen rote Bäckchen des Transistors Wie
bereits erläutert, arbeitet die rote Leuchtdiode 17 parallel
zur CE-Strecke des Transistors als Indikator und zeigt durch
ihr Leuchten an, dass der Transistor den Stromfluss
über die die CE-Strecke
sperrt.
Umgekehrt
bedeutet dies, dass wenn die rote Leuchtdiode 17 nicht leuchtet, dass die CE-Strecke des Transistors voll durchgesteuert
und der Bahnwiderstand mit rCE = 400 mΩ sehr niederohmig ist (siehe weiter oben). Aus dem sehr kleinen Spannungsabfall UCE an der CE-Strecke mit UCE = 0,2 V = 200
mV
lässt sich zusammen mit der Nennstromstärke
IGlüh 27 = rCE = UCE / IGlüh 27 = 0,2 V / Der sehr kleine Bahnwiderstand rCE der CE-Strecke des Transistors bedeutet für die parallel
geschaltete, rote Leuchtdiode
17
als Indikator, dass bei der Stromteilung der beiden Halbleiterwiderstände rCE // rLED mit rCE << rLED letztlich nicht
genügend Stromstärke „übrig bleibt“, um
diese zum Leuchten zu bringen. Den Betriebssystemzustand
des Transistors bei dem der
dynamische Bahnwiderstand
rCE der CE-Strecke sehr klein ist, nennt man Sättigung
(siehe Arbeitspunkt AP4 im roten Kreis). Die hellgrüne Widerstandsgerade rCE zwischen dem Arbeitspunkt
AP1 und AP2 nennt man Arbeitsgerade: (Vergrößern: auf Bild
klicken! | Quelle: Elektronik-Kompendium) (Quelle: Rüdiger Klein
„Das neue Werkbuch Elektronik“, Seite 263, Franzis-Verlag,
2011) Die obenstehenden Grafiken mit den Kennlinien
dienen der grafischen Veranschaulichung
von unterschiedlichen Sachzusammenhängen bezüglich der Berechnung der Verlustleistung des Transistors. [ Video ] Dazu muss man wissen,
dass sich in der Mathematik, aber
auch in der Elektrotechnik/Elektronik
jede Art von Berechnung auch
anschaulich/bildlich grafisch darstellen und abbilden lässt. Dabei
bieten Grafiken und Kennlinien den Vorteil, dass sie sich
sehr schnell auch ohne mathematische Berechnung erfassen und auswerten
lassen. Berechnen wir
abschließend noch die Verlustleistung an der CE-Strecke des Transistors im Falle der zuvor beschriebenen Sättigung im Arbeitspunkt
AP4 (siehe oben): PCE, satt = UCE,
satt * IC, max = UCE,
satt * UCE,
satt / rCE, satt = UCE, satt2 / rCE, satt = ( 0,2 V )2 / 0,4 Ω = 0,04 V = 0,1 VA = 100 mW " Der Transistor arbeitet
als elektronischer Schalter mit geringer
Verlustleistung! Berechnung der Verlustleitung des Glühlämpchens 27 im Arbeitspunkt
APM ( = Mitte der Arbeitsgeraden):
PGlüh27 = UGlüh27 * IGlüh27 = UGlüh27 * UGlüh27 / RGlüh27 = ( UGlüh27 )2 / RGlüh27 = ( 3,0 V )2
/ 12 Ω = 9,0 V Der Vorteil der Berechnungsmethode mit der
Formel PGlüh27 = ( UGlüh27 )2 / RGlüh27 ist der, dass man zunächst nicht
wissen muss, wie groß die Stromstärke
IGlüh27 = ICE, APM im Arbeitspunkt APM ( = Mitte
der Arbeitsgeraden) ist: IGlüh27 = PGlüh27 / UGlüh27 = 750
mW / 3,0
V = 750 m
Berechnung der Verlustleitung des NPN-Transistors 52 im Arbeitspunkt
APM ( = Mitte der Arbeitsgeraden):
PCE, APM = UCE,
APM
* ICE,
APM
= ( Uges – UGlüh27 ) * IGlüh27 = ( 6,0
V – 3,0 V ) * 250 mA = 3,0 V * 250 mA = 750 mW 7 Wie man
sieht, wird die zulässige Verlustleistung des NPN-Transistors 52 von
PCE, max = 1 W (siehe obenstehendes Datenblatt) nicht
überschritten! -
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